06.08.2008

Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ

Neuzugang im Zoo: ein Nashornweibchen.

Annäherung an die Fremde

Nashorndame brachte einige Unruhe

Osnabrück. Der Neuzugang bei den Nashörnern im Osnabrücker Zoo hat für einigen Wirbel im gemeinsamen Gehege gesorgt. Das neue Nashornweibchen Marcita spannte dem Bullen Floris seine Partnerin Lia aus. An trautes Familienglück war nicht zu denken.
Dabei hatten sich Floris und Lia seit vergangenem Herbst bereits gut angefreundet. Doch als das neue Weibchen Marcita Anfang Juli dazustieß, war bei Lia plötzlich alle Freundschaft vergessen. Lia und Marcita sind Halbgeschwister und im Serengetipark Hodenhagen aufgewachsen. Marcita erkannte ihre alte Freundin gleich wieder und suchte ihre Nähe. Durch die neue Umgebung in Osnabrück war sie sehr verunsichert. Außerdem hatte Marcita Angst vor dem großen Bullen Floris.
Lia kümmerte sich um die ängstliche Freundin, und gemeinsam schlossen sie Floris aus ihrer Gemeinschaft einfach aus. So gestaltete sich die Zusammenführung der Nashörner sehr schwierig. Mit viel Fingerspitzengefühl versuchten die Tierpfleger, die drei Streithähne aneinander zu gewöhnen. Tagsüber lebten die Tiere zunächst in getrennten Gehegen. Die Nächte verbrachte Floris in unmittelbarer Nähe der Weibchen. Durch ein Gitter getrennt, konnten die Tiere so ständig Sicht- und Schnupperkontakt zueinander aufnehmen.
Später wurden die Dickhäuter dann unter Beobachtung stundenweise gemeinsam auf die Anlage gelassen. Dieses Vorgehen hat sich gelohnt. Mittlerweile ist die Dreiergruppe regelmäßig auf der Außenanlage zu beobachten.

Bildtext: Seit kurzem sind die Nashorndamen Lia und Marcita einträchtig neben Bulle Floris (vorne) zu sehen. Bei Marcitas Ankunft in Osnabrück sah das Bild noch anders aus.

Foto: Jörn Martens

mhi