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1.
Erscheinungsdatum:
01.08.2008
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Ein
umfassender
Artikel
zur
Problematik
der
von
der
EU
geforderten
Luftreinhaltung
-
ist
die
Umweltzone
zwingend
erforderlich?
Überschrift:
Die Umweltzone – unvermeidliches Übel?
Zwischenüberschrift:
Wie Osnabrück die Luft sauberer machen will
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Keiner
will
die
Umweltzone
in
Osnabrück.
Aber
sie
scheint
unvermeidlich.
Warum
eigentlich?
Und
warum
muss
die
Stadt
den
Schaden
beheben,
den
die
deutsche
Autoindustrie
durch
ihre
Untätigkeit
verursacht
hat?
Von
Wilfried
Hinrichs
Osnabrück.
Detlef
Gerdts,
Leiter
des
Fachbereichs
Umwelt,
beschäftigt
sich
seit
Jahren
mit
dem
Luftproblem.
Kollegen
aus
anderen
Städten
fragen
ihn
gern
um
Rat,
wenn
es
um
die
Umsetzung
der
komplizierten
Vorgaben
aus
Brüssel
geht.
Seine
nichtüberraschende
Erkenntnis:
"
Es
geht
in
der
öffentlichen
Diskussion
drunter
und
drüber."
Fakten
würden
falsch
verstanden,
verdreht,
ignoriert,
Hier
der
Versuch,
die
wichtigsten
Fakten
mit
seiner
Hilfe
zu
ordnen.
Die
Stadt
muss
für
saubere
Luft
sorgen.
Das
Bundesimmissionsschutzgesetz
setzt
das
europäische
Recht
um
und
ist
eindeutig:
Wenn
in
einer
Stadt
in
einem
Jahr
an
mehr
als
35
Tagen
der
Grenzwert
für
Feinstaub
überschritten
wurde,
muss
22
Monate
später
ein
Aktionsplan
vorliegen.
Darin
muss
dargelegt
werden,
wie
der
Grenzwert
in
Zukunft
eingehalten
werden
soll.
Osnabrück
hat
2006
die
Feinstaub-
Grenzwerte
überschritten
und
muss
deshalb
im
Oktober
einen
fertigen
Aktionsplan
vorlegen.
Bei
der
Umsetzung
spricht
Brüssel
die
Bundesregierung
an,
Berlin
reicht
die
Vorgaben
an
die
Länder
und
die
an
die
Bezirksregierungen
weiter.
Weil
es
in
Niedersachsen
keine
Bezirksregierungen
mehr
gibt,
sind
die
Kommunen
in
der
Pflicht.
Was
für
Trinkwasser
gilt,
soll
auch
für
die
Luft
gelten.
Die
Europäische
Union
argumentiert:
Für
Trinkwasser
gelten
strenge
Richtlinien
und
Grenzwerte.
Jeder
Bürger
in
Europa
soll
sicher
sein,
dass
gesundheitlich
unbedenkliches
Wasser
aus
dem
Hahn
fließt.
Und
genauso
habe
jeder
ein
Recht
auf
saubere
Luft.
Der
Grenzwert
für
Feinstaub
gilt
seit
2005,
aber
erst
jetzt
wird
an
der
Einhaltung
gearbeitet.
Das
soll
sich
bei
Stickstoffdioxid
nicht
wiederholen.
Der
Grenzwert
für
diesen
Schadstoff
gilt
ab
1.
Januar
2010.
Zu
diesem
Zeitpunkt
soll
er
eingehalten
werden.
Stickstoffdioxid
und
Feinstaub
sind
giftig.
Als
Feinstaub
gelten
Schmutzpartikel,
die
kleiner
sind
als
der
zehnmillionste
Teil
eines
Meters
(PM
10)
.
Der
Feinstaub
setzt
sich
in
der
Lunge
fest
und
gilt
als
krebserregend.
Laut
Studie
der
Weltgesundheitsorganisation
sterben
europaweit
jährlich
300
000
Menschen
an
Krankheiten,
die
durch
Feinstäube.
entstehen.
Stickstoffdioxid
führt
zu
Kopfschmerzen
und
Schwindelgefühlen.
In
höheren
Konzentrationen
kann
es
Atemnot
und
Lungenödeme
auslösen.
80
Prozent
des
Stickstoffdioxids
in
der
Stadt
entstehen
durch
den
Autoverkehr.
Beim
Feinstaub
entstehen
nur
25
Prozent
in
der
Stadt
(zum
Beispiel
durch
Verkehr
und
Kaminfeuer)
.
75
Prozent
des
Feinstaubs
kommen
von
außen.
Die
Umweltzone
ist
das
effektivste
Instrument.
Osnabrück
muss
nicht
zwingend
eine
Umweltzone
einrichten.
Nach
Berechnungen
von
Gutachtern
ist
die
17
Quadratkilometer
große
Zone
aber
das
wirksamste
Mittel,
weil
die
Probleme
mit
Feinstaub
und
vor
allem
mit
Stickstoffdioxid
flächendeckend
in
Osnabrück
auftreten.
Die
Stadt
Braunschweig
versucht
es
ohne
Umweltzone.
Stattdessen
wird
erwogen,
in
weiten
Teilen
der
Innenstadt
die
Fernwärmenutzung
vorzuschreiben.
Das
würde
bedeuten,
dass
die
Bürger
ihre
Heizungsanlage
abstellen
und
sich
an
das
Wärmenetz
anschließen
müssten.
Die
Autoindustrie
könnte
das
Problem
leichter
lösen.
Der
Boom
bei
den
Dieselfahrzeugen
hat
das
Feinstaub-
und
Stickstoffdioxid-
Problem
verschärft.
Auch
ein
moderner
Diesel
stößt
dreimal
mehr
Stickstoffdioxid
aus
als
ein
Benziner.
In
den
USA
und
Japan
gelten
schon
heute
strenge
Richtlinien
für
den
Ausstoß
von
Stickstoffdioxid.
Die
deutschen
Autohersteller
produzieren
seit
2007
für
den
Export
Fahrzeuge,
die
spielend
die
US-
Grenzwerte
einhalten.
Im
Stadtrat
sprach
SPD-
Fraktionschef
Ulrich
Hus
kürzlich
offen
von
einem
"
Skandal"
,
den
sich
die
deutsche
Autolobby
erlaube.
Detlef
Gerdts
sagt:
"
Die
Städte
müssen
mit
Umweltzonen
und
Aktionsplänen
das
reparieren,
was
die
Autoindustrie
verbockt
hat."
Eine
rasche
Umsetzung
der
Technik
würde
die
Umweltzonen-
Debatte
bald
überflüssig
machen.
Immerhin:
Mercedes
hat
jetzt
ein
Sauber-
Modell
auf
den
Markt
gebracht.
Auch
mit
Luftreinhalte-
und
Aktionsplan
werden
die
Grenzwerte
in
Osnabrück
nicht
eingehalten.
Die
Prognosen
der
Experten
sind
alarmierend:
Mit
dem
Luftreinhalte
-
und
Aktionsplan
wird
die
Luft
in
Osnabrück
2012
sauberer
sein,
aber
die
Grenzwerte
werden
in
Problemzonen
wie
der
Martinistraße
und
Lotter
Straße
nicht
erreicht.
Etliche
Millionen
für
neue
Busse
und
Dienstfahrzeuge.
Die
Einrichtung
der
Umweltzone
soll
100
000
Euro
kosten.
Verschwindend
wenig
im
Vergleich
zu
den
Investitionen
in
den
Nahverkehr.
Die
Verkehrsgemeinschaft
Osnabrück
(VOS)
will
in
den
nächsten
fünf
Jahren
95
moderne,
schadstoffarme
Busse
anschaffen.
Die
Kosten:
mindestens
20
Millionen
Euro.
Die
Stadtwerke
wollen
50
neue
Busse
in
Dienst
stellen.
Die
Stadt
investiert
bis
2011
zwei
Millionen
Euro
zusätzlich
in
die
Umrüstung
und
Modernisierung
der
Fahrzeugflotte.
Außerdem
sollen
die
Ampelschaltungen
optimiert
werden.
Es
läuft
bereits
eine
intensive
Beratung
der
etwa
17
000
Osnabrücker
Kaminofenbesitzer
zum
"
emissionsarmen
Hausbrand"
.
Fassaden-
,
Dach-
und
Straßenraumbegrünungen
werden
forciert,
um
Feinstaub
zu
binden.
Die
Zeit
drängt.
Der
Europäische
Gerichtshof
hat
gerade
bestätigt,
dass
es
ein
einklagbares
Recht
auf
saubere
Luft
gibt.
Ein
Anwohner
der
Martinistraße
könnte
die
Stadt
also
verklagen,
wenn
sie
nicht
alles
Vertretbare
unternimmt.
Der
deutsche
Botschafter
bei
der
EU
in
Brüssel
erhielt
jetzt
einen
blauen
Brief
der
EU-
Kommission:
Die
Bundesregierung
möge
bis
zum
30.
September
darlegen,
was
sie
zu
tun
gedenkt,
um
die
Städte
zur
Einhaltung
der
Grenzwerte
für
Feinstaub
zu
zwingen.
Auch
Osnabrück
steht
auf
der
Liste
der
EU,
liegt
aber
im
Zeitplan.
Beim
Stickstoffdioxid
ist
2010
als
Frist
gesetzt.
Ohne
Plakette
40
Euro
und
ein
Punkt
in
Flensburg.
In
13
Städten
gibt
es
bereits
Umweltzonen,
im
Oktober
kommen
acht
Ruhrgebietsstädte
dazu.
Wer
ohne
Plakette
einfährt,
riskiert
40
Euro
Bußgeld
und
einen
Punkt
in
Flensburg.
Auch
im
Ausland
sind
Umweltzonen
eingerichtet.
Die
schärfsten
Kontrollen
hat
London
eingeführt.
Kameras
erfassen
das
Kennzeichen
jedes
Fahrzeugs
und
gleichen
die
Daten
ab.
Wer
unberechtigt
einfährt,
zahlt
für
jeden
Tag
1000
Pfund
Strafe.
Ausländische
Gäste,
zum
Beispiel
Busunternehmen
aus
Deutschland,
müssen
vorher
ihre
Fahrzeuge
registrieren
lassen.
Liste
der
Umweltzonen
im
In-
und
Ausland:
www.map24.de
www.lowemissionszones.eu
Autor:
Wilfried Hinrichs
Themenlisten:
T.04.20. Projekt Klimastadt 2017- Klimageschichte -allgemein
T.04.20.4. Auswahl - Diskussionen, Initiativen « T.04.20. Projekt Klimastadt 2017- Klimageschichte -allgemein
L.05.22SL. Lotterstr « L.05.22K. Katharinenviertel allgemein
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