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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Sie sind die Aristokraten der Lüfte
Zwischenüberschrift:
Falkner Frank Thünemann hat erstmals Wanderfalken-Nachwuchs in seiner Voliere
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Wanderfalken sind die Aristokraten unter den Greifvögeln: Sie sind blitzschnell, jagen ihre Beute im Flug und töten mit einem Schnabelhieb. Erstmals ist jetzt dem Osnabrücker Falkner Frank Thünemann die Nachzucht von Wanderfalken gelungen.
Seit mehr als zehn Jahren hält Frank Thünemann Wanderfalken in seiner Voliere. Diese stolzen Vögel aber auch zum Bruterfolg zu bringen gilt selbst unter erfahrenen Falknern als sehr schwierig: " Das Paar muss wirklich zueinanderpassen. Und dann sind sie immer noch sehr empfindlich", sagt Thünemann, " eine Störung und sie brechen sofort ab."
Deshalb hat er auch den Landwirt in seiner Nachbarschaft sofort um Zurückhaltung beim Ackern und Güllefahren gebeten, als sich der Nachwuchs im Falkenhorst ankündigte und die ersten Eier im Nest lagen.
Dabei ließ sich sogar alles zunächst sehr erfolgreich an. Im ersten Anlauf legte das Falkenweibchen gleich vier Eier. Die kamen sofort in eine Brutmaschine um den Bruterfolg nicht zu gefährden und das Paar womöglich zu einem Nachgelege anzuregen. Tatsächlich: In der zweiten Runde gab es noch ein Zweitgelege mit drei Eiern. Allerdings waren am Ende nur drei von sieben Eiern auch befruchtet.
32 Tage brütet der Wanderfalke. Mittlerweile haben die Jungen die weißen Daunen schon abgestoßen und tragen ihr braun getropftes Jugendkleid. Jetzt starten sie die ersten Flugversuche.
" In einem halben Jahr ist die Prägung auf den Menschen und die Ausbildung zum Beizvogel abgeschlossen", so erklärt Frank Thünemann, " dann kann man mit dem Falken auf Krähen oder Tauben jagen." Im Sturzflug auf seine Beute erreicht der Jäger dann sogar Geschwindigkeiten von 300 Stundenkilometern. Der Falke bindet die Beute mit den Fängen und tötet sie mit einem Schnabelhieb in den Nacken.
Bei allen Greifvögeln sind die Weibchen deutlich größer und kräftiger. Ein hungriges Wanderfalken-Weib kann deshalb sogar Enten oder Fasanen schlagen: " Der Falke bleibt ein wilder Vogel, der völlig autonom jagt und sich dennoch dem Menschen anschließt."
Zuchterfolgen wie diesem ist es übrigens zu danken, dass der Wanderfalke in Deutschland wieder heimisch ist. In den 60er und 70er Jahren führte der hemmungslose Insektizideinsatz mit dem Mittel DDT zu einem rapiden Rückgang. Damals gab es noch etwa 70 Brutpaare in Deutschland. Das DDT-Verbot und die Auswilderung durch die Falkner brachte den Wanderfalken zurück: Seit fünf Jahren nistet er wieder am Fernmeldeturm auf dem Schinkelberg und hat auch Nachwuchs: " Beeindruckende Jagdszenen in freier Wildbahn" habe er da schon beobachtet, berichtet Frank Thünemann.

Bildunterschriften:

1) Weiß, flaumig und mit ganz großen Augen sitzen die jungen Falkenküken im Nest.

2) Falkner Frank Thünemann hält sei 13 Jahren Wanderfalken.

Fotos: privat
Autor:
Frank Henrichvark


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