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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Schimmelpilz macht Ärger
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker Baubiologe kritisiert Wohnungsgesellschaft Gagfah
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Jürgen Kappen ist sauer auf die Gagfah: In gleich mehreren Fällen in Osnabrück gehe die Wohnungsgesellschaft zu leichtfertig mit Schimmelbefall um. Und ignoriere die Klagen ihrer Mieter. Die Gagfah bestreitet das. Ihr lägen derzeit keine Meldungen über Schimmelbefall in ihren rund 3800 Osnabrücker Wohnungen vor.
Mit einem Wasserrohrbruch im Badezimmer begann für Viktoria Getmann im Frühjahr eine ganze Flut von Ärger: Die 32-jährige alleinerziehende Mutter entdeckte kurze Zeit danach Schimmelbefall in ihrer Wohnung am Hauswörmannsweg und informierte ihre Vermieterin, die Wohnungsgesellschaft Gagfah.
Die hatte zwar den Wasserschaden beseitigen lassen, kümmerte sich aber kaum um den Schimmel, sagt die 32-Jährige. Die gesundheitlichen Folgen ließen nicht lange auf sich warten: Die Mutter und ihr schulpflichtiger Sohn wurden krank, klagten überÜbelkeit und Kopfschmerzen. Die Mieterin wurde von einem Arzt arbeitsunfähig geschrieben und zog aus.
Die Möbel, die Wäsche und alle persönlichen Dinge blieben zunächst noch in der Wohnung und dem Schimmel ausgesetzt. Und weil die Gagfah einfach nicht handelte, so Viktoria Getmann, schaltete sie den Baubiologen Jürgen Kappen ein und kündigte die Wohnung zum 30. Juni.
Der Baubiologe bestätigt den Schimmelbefall. Mehr noch: Das Problem hatte sich im Laufe von Wochen sprichwörtlich vergrößert: " Aus einem einfachen Versicherungsfall mit Frischwasser ist durch die Unfähigkeit der Verantwortlichen eine mi-krobielle Gefahrenstelle entstanden", schimpft Kappen. Für den Baubiologen ist das kein Einzelfall. Immer wieder werde er zu Fällen gerufen, bei denen insbesondere Wohnungsgesellschaften Schimmelbefall ignorierten. Das Vorgehen hat System, glaubt Kappen: Beschwerden würden oftmals so lange ausgesessen, bis die häufig finanziell schwachen Bewohner aufgäben.
Diese Vorwürfe weist die Gagfah weit von sich: Der Schaden sei von einem Fachbetrieb behoben, der Schimmel beseitigt und die Wände seien neu tapeziert worden.
Fronten unverändert
Unverändert waren die Fronten auch noch während der Wohnungsabnahme am 7. Juli: Während die Gagfah-Vertreter unbesorgt die Wohnung von innen kontrollierten, blieben Viktoria Getmann, ihr Rechtsanwalt und der Baubiologe vor der Wohnungstür stehen. Aus Angst vor gesundheitlichen Folgen durch den starken Schimmelbefall. " In der Wohnung war kein Schimmel erkennbar", so eine Unternehmenssprecherin. Leise Zweifel hat die Gagfah wohl doch. Sie hat jetzt einen unabhängigen Gutachter eingeschaltet, der nächste Woche sein Ergebnis präsentieren soll.

Bildunterschrift: Baubiologe Jürgen Kappen

Foto: Pentermann
Autor:
Stefan Prinz


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