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1.
Erscheinungsdatum:
19.07.2008
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Um
den
Dom,
der
derzeit
saniert
wird,
geht
es
in
diesem
Bericht.
Überschrift:
"Rostiges Eisen ist unser bester Auftraggeber"
Zwischenüberschrift:
Domsanierung hinter Folie: Steinmetze sichern die markante Westfassade der Kathedrale
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
kunstvolle
Verhüllung
ist
bittere
Notwendigkeit:
Die
ungleichen
Türme
des
Domes,
das
Wahrzeichen
des
Bistums
Osnabrück,
verschwinden
derzeit
hinter
etwa
2500
Quadratmetern
reißfester,
faserverstärkter
Folie.
Zum
Schutz
gegen
Staub
und
herabstürzenden
Mörtel
und
Steine
haben
die
Steinmetze
das
Mauerwerk
verhängt,
dessen
Fugen
sie
in
mühevoller
Kleinarbeit
erneuern.
Dabei
entdecken
Restaurator
Werner
Paetzke
und
seine
Mitarbeiter
manche
unliebsame
Überraschung:
Was
einst
zur
Stabilisierung
des
Gemäuers
in
bester
Absicht
geschehen
ist,
erweist
sich
nachträglich
als
große
Bausünde.
Galt
es
um
1830
als
technische
Erkenntnis,
dass
schadhaftes
Mauerwerk
durch
Eisenkeile
gesichert
werden
kann,
so
hat
deren
Rost
fast
zwei
Jahrhunderte
später
Steinbrocken
an
vielen
Stellen
geradezu
weggesprengt.
Der
Aufstieg
am
Westwerk
des
Domes
stellt
dem
Betrachter
900
Jahre
Dombaugeschichte
vor
Augen,
wobei
jede
Epoche
"
ihren"
Stein
verbaute.
In
der
Romanik
brach
man
das
Baumaterial
im
Hüggel
bei
Hagen,
wo
ein
stark
quarzhaltiger
Stein
gewonnen
wurde.
"
Wer
diesen
Staub
eingeatmet
hat,
ist
sicher
nicht
alt
geworden"
,
verweist
Werner
Paetzke
auf
das
Berufsrisiko
der
damaligen
Steinmetze.
Im
späten
Mittelalter
–
etwa
für
den
Bau
des
dicken
Südwestturmes
–
orderten
die
Domherren
Schilfsandstein
aus
Melle
und
Lüstringen,
der
weniger
hart
und
daher
witterungsanfälliger,
jedoch
auch
leichter
zu
bearbeiten
ist.
Zudem
lieferten
zu
dieser
Zeit
auch
die
Steinbrüche
am
Gertrudenberg
und
in
Schinkel.
Sandstein
und
Beton
Im
17.
Jahrhundert
orderte
das
Domkapitel
Steine
aus
Iburg,
wo
auch
Fürstbischof
Ernst
August
I.
sein
Baumaterial
für
das
Osnabrücker
Schloss
bezog.
Erst
seit
dem
19.
Jahrhundert
wird
am
Dom
auch
Teutoburger
Sandstein
aus
Ibbenbüren
verbaut.
Vor
32
Jahren
schließlich
ersetzten
die
Restauratoren
im
Glauben
an
dessen
lange
Lebensdauer
den
stark
verwitterten
Fries
am
Nordturm
durch
Repliken
aus
Beton,
die
sie
mit
Haken
und
Drahtgeflecht
am
Naturstein
befestigten.
Auch
dieses
moderne
"
Blendwerk"
ist
im
Bestand
stark
gefährdet.
Angesichts
der
handwerklichen
Spitzenleistungen
vergangener
Epochen
gerät
Werner
Paetzke
in
luftiger
Höhe
ins
Schwärmen:
"
Für
uns
ist
es
ein
wunderbares
Gefühl,
mit
solchem
Material
umgehen
zu
können."
Jeder
Stein
im
zwischen
1,
10
und
zwei
Meter
starken
und
bis
zu
39
Meter
hohen
Mauerwerk
trage
zur
Standfestigkeit
bei,
und
die
Fassade
sei
nicht
etwa
vorgeblendet,
sondern
elementarer
Bestandteil
der
Statik.
Auch
wenn
Paetzke
den
Einbau
von
Eisenankern
und
-
keilen
seit
dem
19.
Jahrhundert
als
seinen
"
besten
Auftraggeber"
bezeichnet,
ohne
Edelstahl
kommt
auch
die
aktuelle
Sanierung
nicht
aus.
Dazu
werden
einzelne
Steine
aus
der
Fassade
herausgenommen
und
das
dahinterliegende
Mauerwerk
vollständig
durchbohrt,
um
eine
Stahlstange
durch
das
Loch
zu
schieben.
Anschließend
werden
Metallplatten
an
beiden
Enden
der
Stange
fixiert,
die
das
Mauerwerk
stabilisieren.
Aber
auch
die
aktuelle
Sanierung
kann
und
soll
nicht
die
vielen
Verformungen
und
Verwitterungen
beseitigen,
die
der
Turmanlage
des
Domes
in
900
Jahren
ihr
unverwechselbares
Aussehen
gegeben
haben.
Domdechant
Dr.
Heinrich
Plock
hegt
indes
angesichts
des
650
000-
Euro-
Projektes
einen
Wunsch:
Nachdem
er
bereits
vor
32
Jahren
Zeuge
einer
vollständigen
Einrüstung
des
Westwerkes
geworden
war,
darf
die
nächste
Sanierung
länger
auf
sich
warten
lassen.
Bildunterschriften:
1)
Außergewöhnlicher
Anblick:
Die
Domfassade
ist
für
mehrere
Wochen
verhüllt.
2)
Der
Beton
platzt
ab:
Restaurator
Werner
Paetzke
zeigt
Domdechant
Dr.
Heinrich
Plock,
dass
die
erst
32
Jahre
alten
Ergänzungen
nicht
von
Dauer
sind.
3)
Mit
Edelstahl
werden
Steine
im
Mauerwerk
fixiert
und
so
die
gesamte
Domfassade
stabilisiert.
4)
Große
Bausünde:
Um
1830
wurde
schadhaftes
Mauerwerk
durch
Eisenkeile
gesichert.
Jetzt
zerstört
der
Rost
den
Stein.
Fotos:
Michael
Hehmann
Autor:
Hermann Queckenstedt