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1
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1.
Erscheinungsdatum:
19.07.2008
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Unter
www.bildpostkarten.uni-
osnabrueck.de
sind
historische
Postkarten
zu
bestaunen
-
gesammelt
von
einer
Osnabrücker
Professorin.
Überschrift:
Ein bunter Blick in Kaisers Zeiten
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker Professorin sammelt historische Postkarten – Internetarchiv
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Auf
manch
einem
Speicher
mögen
noch
Exemplare
ruhen,
von
niemandem
beachtet
und
bedeckt
vom
Staub
vieler
Jahrzehnte.
Die
Osnabrücker
Professorin
Sabine
Giesbrecht
sammelt
sie:
Historische
Bildpostkarten
sind
für
sie
wertvolle
Zeugnisse.
Sie
erzählen
von
vergangenen
Zeiten.
9500
Karten
erwarb
die
Musikwissenschaftlerin
bisher.
Sie
legte
ein
systematisches
Archiv
an
und
stellte
es
–
mit
Unterstützung
der
Universität
Osnabrück
–
ins
Internet.
Osnabrück.
Wer
möchte
nicht
gerne
mal
den
Blick
in
einen
Musiksalon
oder
auf
den
Kleidungsstil
zur
Zeit
der
Jahrhundertwende
werfen?
Oder
sich
ansehen,
wie
die
öffentliche
Meinung
mit
Emanzipationsversuchen
von
Frauen
umging?
Eigentlich
für
Forschungs-
,
Illustrations-
und
Unterrichtszwecke
gedacht,
erweist
sich
Giesbrechts
Archiv
als
virtuelle
Fundgrube,
die
zum
Stöbern
einlädt.
In
17
Rubriken
wie
etwa
"
Lieder"
, "
Regionen"
, "
Frauen-
und
Männerbilder"
, "
Heimat
und
Front"
zeigt
die
Sammlung
typische
Motive
der
damaligen
Zeit.
Der
Schwerpunkt
liegt
auf
dem
Umgang
mit
Musik.
Sie
hatte
besondere
Bedeutung
im
bürgerlichen
Alltag
und
in
der
politischen
Propaganda:
So
gibt
es
Bilder
von
Hausmusik,
Damenkapellen,
Landschaften
mit
Liedtexten;
aber
auch
sich
verändernde
Erscheinungsbilder
von
Frauen,
Karikaturen
und
Kriegsthemen.
Soldaten
nehmen
Abschied,
kämpfen,
werden
verwundet
und
sogar
von
Himmelsboten
getröstet
und
geehrt.
Die
Dokumentation
erstreckt
sich
von
1897
bis
1945
und
erfasst
somit
Kaiserzeit,
Weimarer
Republik
und
NS-
Herrschaft
bis
zum
Ende
des
Zweiten
Weltkrieges.
"
Es
begann
damit,
dass
ich
Schulbücher
zum
Musikunterricht
schrieb
und
dafür
Illustrationen
suchte"
,
erzählt
die
70-
jährige
emeritierte
Professorin.
Das
war
vor
fast
30
Jahren.
Sie
zog
über
Trödelmärkte.
Dort
fand
sie
reichlich
Material
und
kaufte.
"
Inzwischen
sind
die
Karten
teuer
geworden.
Für
die
NS-
Zeit
muss
man
oft
30
bis
100
Euro
pro
Karte
hinlegen"
,
so
Giesbrecht.
Immer
mehr
historische
Themenbereiche
weckten
ihr
Interesse.
Irgendwann
kippte
die
Perspektive
der
Musikwissenschaftlerin,
und
die
Motive
selbst
wurden
zum
Gegenstand
ihrer
Forschungen.
Sie
ging
zu
Ausstellungen,
Versteigerungen
und
Haushaltsauflösungen.
Einige
Osnabrücker
Bürger
schenkten
ihr
Karten
aus
Privatbesitz.
So
wurde
die
Sammlung
immer
größer.
Als
bedeutendes
Quellenmaterial
zeigen
die
Bildpostkarten,
was
Kleinbürgertum
und
Öffentlichkeit
sozial
und
politisch
bewegte.
"
Anders
als
heutige
Ansichtskarten
oder
ästhetisch
konzipierte
Kunstkarten
sind
sie
ein
Stück
Alltagskultur"
,
erklärt
Giesbrecht.
Zudem
transportierten
sie
als
Massenmedium
nationale
politische
Propaganda;
oftmals
durch
Beschriftung
mit
Parolen,
die
Musikstücken
entstammen.
"
Immer
feste
druff"
aus
einem
Couplet
von
Walter
Kollo
oder
"
Lieb
Vaterland,
magst
ruhig
sein"
aus
dem
Lied
"
Die
Wacht
am
Rhein"
tauchen
zahlreich
auf.
Im
Ersten
Weltkrieg
wurden
die
Motive
–
als
kostenlose
Feldpost
–
millionenfach
unters
Volk
gebracht.
Bis
zur
Jahrhundertwende
hatte
sich
(nach
Druck
der
ersten
Postkarte
im
Jahr
1870)
der
Gebrauch
in
Grenzen
gehalten.
Obwohl
Giesbrecht
eigentlich
"
nie
eine
Sammlerin
war"
,
wie
sie
sagt,
packte
sie
irgendwann
die
Leidenschaft:
"
Aus
den
Karten
steigt
schemenhaft
hervor,
wie
die
Generation
meiner
Großeltern
gelebt
und
gefühlt
hat."
Als
Sechsjährige
verlor
sie
ihre
Großeltern
durch
die
Folgen
von
Krieg
und
Flucht.
"
Nach
dem
Zweiten
Weltkrieg
war
die
bürgerliche
Kultur
verändert"
,
sagt
sie.
"
In
unserer
Familie
wurde
nicht
mehr
gesungen."
Mit
ihrem
Schwerpunkt
auf
musikbezogene
historische
Darstellungen
ist
die
Sammlung
einzigartig
in
Deutschland.
Somit
war
sie
schon
bei
einigen
Ausstellungen
vertreten:
etwa
im
Haus
der
Geschichte
der
Bundesrepublik
Deutschland
in
Bonn,
im
Deutschen
Historischen
Museum
in
Berlin
und
im
Osnabrücker
Remarque-
Friedenszentrum.
Letztes
Jahr
gab
Giesbrecht
einen
Kalender
mit
Musikkarten
heraus.
Für
dieses
Jahr
liegen
Anfragen
vor
für
Ausstellungen
in
Versmold
und
Gütersloh
zum
90-
jährigen
Ende
des
Ersten
Weltkrieges.
Zurzeit
wird
die
Edition
mit
erklärenden
Texten
zu
jeder
Rubrik
vervollständigt.
Giesbrecht
möchte
die
von
ihr
erworbene
Sammlung
als
Stiftung
der
Universität
Osnabrück
übergeben,
die
bereits
an
der
Systematisierung
und
Digitalisierung
beteiligt
war.
Interessenten
wollten
ihr
schon
Teile
abkaufen,
aber
sie
lehnte
ab:
"
Die
Sammlung
soll
zusammenbleiben:
hier
in
der
Osnabrücker
Region."
Internet:
www.bildpostkarten.uni-
osnabrueck.de
Bildunterschriften:
1)
Die
Musterung
von
Frauen
als
Traum
eines
Unteroffiziers.
Die
Karte
war
1904
im
Umlauf
und
zeigt
eine
Parodie
auf
die
Emanzipationsthematik
zur
Zeit
der
Jahrhundertwende.
Historische
Bildmotive
aus
der
Sammlung
Sabine
Giesbrecht
2)
Um
die
Jahrhundertwende
begann
die
Blütezeit
der
Bildpostkarte.
Diese
Karte
wurde
1907
in
den
Postkasten
gesteckt.
Nach
1920
nahm
das
Interesse
etwas
ab.
3)
Kriegswahrzeichen
aus
dem
Ersten
Weltkrieg:
Karl
der
Große,
Gründer
des
Bistums
Osnabrück,
als
"
Nagelfigur"
,
in
die
als
Kriegsspende
gekaufte
Nägel
geschlagen
wurden.
4)
Abitur
am
Carolinum
vor
95
Jahren:
Abschied
von
der
Schulzeit
mit
Symbolen
des
Aufbruchs
und
den
Farben
Schwarz-
Rot-
Gold,
die
einige
als
Nationalflagge
wünschten.
5)
Sabine
Giesbrecht
sammelt
aus
Leidenschaft
und
zu
Forschungszwecken
(hier
mit
einer
Ansicht
des
Heger
Tors
aus
dem
Jahr
1917)
.
Foto:
Egmont
Seiler
Autor:
Gila Kriz