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1.
Erscheinungsdatum:
12.07.2008
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Maurice
bekam
einen
Opi
und
eine
Omi.
Vermittelt
durch
die
1.
Osnabrücker
Nachbarschaftshilfe.
Überschrift:
Omi und Opi zum Ausleihen
Zwischenüberschrift:
Dokumentation einer Zusammenführung
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Maurice
zupft
sich
am
Ohr.
Abwechselnd
guckt
er
zu
seiner
Mutter
und
zu
dem
älteren
Ehepaar,
das
freundlich
auf
ihn
einredet.
Die
Frau
zückt
ein
lachsfarbenes
Stofftaschentuch
und
putzt
sich
die
Nase
–
die
Blicke
des
Dreijährigen
verfolgen
jede
ihrer
Bewegungen.
Es
ist
die
erste
Begegnung
von
Maurice
mit
seinen
Großeltern
in
spe.
Es
ist
ein
kühler
Tag
Anfang
April.
Die
Sonne
scheint
hell
ins
Heinz-
Fitschen-
Haus
hinein.
"
Die
Aufregung
war
so
groß,
dass
Maurice
heute
morgen
Bauchweh
hatte
und
nicht
im
Kindergarten
war"
,
erzählt
Maike
Ahrens.
Ihr
dreijähriger
Sohn
Maurice
hatte
schon
lange
vorher
dem
Treffen
mit
den
Leihgroßeltern
entgegengefiebert.
Ahrens
selbst
hat
keine
Eltern
mehr.
Vor
kurzem
haben
sie
und
ihr
Mann
sich
dann
getrennt.
Jetzt
lebt
sie
mit
Maurice
allein.
"
Erst
war
das
o.
k.,
aber
jetzt
ist
es
zu
viel"
,
sagt
sie.
"
Ich
brauche
Hilfe."
Von
daher
war
es
eigentlich
gut,
dass
sie
sich
eine
Grippe
einfing,
erzählt
sie.
Ansonsten
sieht
sie
nämlich
kaum
fern.
So
aber
bekämpfte
sie
die
Langeweile
mit
der
Flimmerkiste
und
sah
schließlich
diesen
Beitrag
über
Leihgroßeltern
in
Osnabrück.
Anlaufstelle
war
dabei
die
1.
Osnabrücker
Nachbarschaftshilfe.
Die
bot
ihren
Mitgliedern
unter
anderem
die
Vermittlung
von
"
neuen"
Enkeln
und
Großeltern
an.
"
Wäre
der
Bericht
nicht
im
Fernsehen
gewesen,
hätte
ich
das
nie
gemacht"
,
sagt
Maike
Ahrens.
"
Was
ist
das?
",
fragt
Maurice
und
deutet
mit
dem
Finger
auf
ein
Ruderboot,
das
in
einem
Buch
abgebildet
ist.
Das
Bilderbuch
haben
ihm
Ilse
und
Norbert
Kettler
bei
der
ersten
Begegnung
geschenkt.
Nun
stehen
die
vier
beisammen
und
sehen
es
sich
an.
Erika
Folkens
von
der
Nachbarschaftshilfe,
die
die
beiden
Familien
vermittelt
hat,
hält
sich
im
Hintergrund.
"
Ein
Ruderboot,
das
braucht
keinen
Motor"
,
antwortet
Norbert
Kettler
dem
Dreijährigen
und
imitiert
dabei
die
Ruderbewegung
mit
seinen
Armen.
Maurice
guckt
ihn
mit
großen
Augen
an.
Enkel
haben
die
Kettlers
zwar
auch
selbst.
Doch
die
wohnen
weit
weg
in
Frankfurt
am
Main.
Die
Eheleute
fühlen
sich
einfach
nicht
ausgelastet.
"
Das
kann′s
wohl
noch
nicht
gewesen
sein"
,
meint
Ilse
Kettler.
Sie
und
ihr
Mann
wünschen
sich
eine
"
gemeinsame,
sinnvolle
Aufgabe"
.
Obwohl
sie
zusammen
als
Hausverwalter
tätig
sind
–
Ilse
Kettler
nun
schon
seit
28
Jahren.
Norbert
Kettler
hat
sich
ihr
angeschlossen,
als
er
in
Rente
ging.
Zuvor
war
der
60-
Jährige
Fachkraft
für
Arbeitssicherheit.
Ilse
Kettler
ist
außerdem
Schöffin
am
Osnabrücker
Landgericht.
Aber:
"
Das
ist
mir
zu
wenig
und
zu
selten"
,
sagt
die
57-
Jährige.
Von
dem
Leihgroßeltern-
Prinzip
hatten
sie
schon
gehört.
Etliche
Male
hatten
sie
diese
Idee
aber
wieder
verworfen.
Als
sie
neulich
erneut
davon
lasen,
entschlossen
sich
die
beiden
dann
doch
zu
einem
Versuch
und
kontaktierten
die
1.
Osnabrücker
Nachbarschaftshilfe.
"
Kommt
ihr
uns
mal
besuchen?
",
fragt
Ilse
Kettler
Maurice.
Offensichtlich
hat
sie
den
kleinen
Blondschopf
mit
den
großen
blauen
Augen
gleich
in
ihr
Herz
geschlossen.
Maurice
schüttelt
schüchtern
den
Kopf.
Doch
die
Erwachsenen
sind
sich
einig:
So
etwas
braucht
Zeit
und
kann
sich
eben
nur
schrittweise
entwickeln.
Schließlich
tauschen
Maike
Ahrens
und
Ilse
und
Norbert
Kettler
kleine
Zettelchen
mit
ihren
Adressen
darauf
aus.
"
Wir
sind
immer
erreichbar"
,
sagt
Ilse
Kettler
noch.
Seitdem
sind
fast
drei
Monate
vergangen.
Es
ist
Juli.
"
Ganz
hoch
will
ich,
Opi!
",
ruft
Maurice
und
saust
durch
die
Luft.
Norbert
Kettler
steht
hinter
dem
Dreijährigen
und
schubst
die
Schaukel
an.
Maurice
lacht
vergnügt.
Seine
Wangen
sind
gerötet.
Eben
hat
er
schon
Fußball
mit
Norbert
Kettler
gespielt.
Der
ist
heute
aber
auch
zu
den
Ahrens
gekommen,
um
nach
der
Gartensprenganlage
zu
gucken
und
den
neuen
Grill
aufzubauen,
den
die
junge
Patchwork-
Familie
am
Sonntag
in
Betrieb
nehmen
will.
"
Ich
hätte
nicht
gedacht,
dass
es
so
schnell
geht"
,
sagt
Maike
Ahrens.
"
Ich
fühle
das
als
Familie"
,
beschreibt
sie
das
Verhältnis
zu
den
Kettlers.
"
Als
wenn
es
nie
anders
gewesen
wäre"
,
ergänzt
Ilse
Kettler:
"
Sollte
uns
jemand
nach
Maike
fragen,
würde
ich
sagen,
das
ist
unsere
Tochter."
Rückblende:
Gleich
nach
der
ersten
Begegnung
hatte
Maike
Ahrens
eine
Magenverstimmung.
Besorgt
riefen
die
Kettlers
immer
wieder
an
und
erkundigten
sich
nach
ihrem
Befinden.
Am
Sonntag
darauf
brachten
sie
einen
Kuchen
bei
Maike
und
Maurice
Ahrens
vorbei.
So
setzte
sich
die
Beziehung
eher
ungezwungen
und
spontan
fort,
erzählt
Ilse
Kettler.
Norbert
Kettler
reparierte
bei
den
Ahrens′
hier
und
da
etwas,
die
Leihgroßeltern
holten
Maurice
von
der
Schule
ab,
oder
die
vier
tranken
einfach
nur
Kaffee
zusammen.
Doch
schon
bald
ergaben
sich
einige
Zwangspausen.
Zunächst
fuhren
Mutter
und
Kind
zur
Kur
nach
Plön
–
die
Kettlers
brachten
sie
persönlich
hin
und
holten
sie
auch
wieder
ab.
Jeden
zweiten
Tag
hörten
sich
die
vier
am
Telefon.
"
Danach
haben
wir
uns
dreimal
gesehen,
dann
sind
wir
in
den
Urlaub
gefahren"
,
sagt
Ilse
Kettler.
"
Ich
hätte
die
beiden
gern
eingepackt
und
mitgenommen."
So
wurde
die
Beziehung
zwischen
den
Familien
trotz
der
Pausen
schnell
sehr
intensiv
–
wie
sich
auch
beim
Wiedersehen
nach
dem
Urlaub
zeigte:
"
Obwohl
die
Kettlers
im
Urlaub
waren
und
wir
auf
Kur
–
Maurice
war
so,
als
ob
wir
uns
jeden
Tag
gesehen
hätten."
Der
Kleine
spricht
von
den
Kettlers
nur
noch
als
Omi
und
Opi.
Bildtexte:
Ein
Bilderbuch
haben
Ilse
und
Norbert
Kettler
beim
ersten
Treffen
für
Maurice
mitgebracht.
Der
Kleine
hält
sich
aber
noch
eng
an
seine
Mama
Maike
Ahrens.
Foto:
Klaus
Lindemann
Für
den
strahlenden
Maurice
sind
Ilse
und
Norbert
Kettler
inzwischen
Omi
und
Opi.
Mit
Mama
Maike
ist
eine
neue
Familie
entstanden.
Foto:
Thomas
Osterfeld
Autor:
Cathrin Mahns