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1.
Erscheinungsdatum:
03.07.2008
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Vier
Stolpersteine
vor
dem
Haus
Neue
Straße
20
erinnern
an
die
Familie
Silbermann.
Überschrift:
Geschlagen, gejagt und getötet
Zwischenüberschrift:
Stolpersteine in Osnabrück: Erinnerung an die Familie Silbermann
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Für
die
Silbermanns
begann
die
Katastrophe
im
November
1938.
Sie
lebten
an
der
Neuen
Straße
20
–
einige
Meter
von
der
Dominikanerkirche
entfernt.
Im
Gehweg
davor
erinnern
Messingplatten
jetzt
an
vier
Familienmitglieder,
die
von
Nationalsozialisten
ermordet
wurden.
jweb
Osnabrück.
Diese
vier
Andenken
gehören
zu
dem
Projekt
Stolpersteine
des
Kölner
Künstlers
Gunter
Demnig,
das
von
Osnabrücker
Bürgern
gefördert
wird.
Bis
jetzt
wurden
32
Messingtafeln
auf
Bürgersteigen
in
der
Stadt
verlegt
–
dort,
wo
Opfer
des
Nationalsozialismus
gelebt
und
gewirkt
haben.
Paten
stifteten
diese
Stolpersteine.
Im
Falle
der
Silbermanns
sind
es
Gerhard
Hinkeldey
und
Clemens
Gruber.
Die
Silbermanns
wurden
ermordet,
weil
sie
Juden
waren.
Der
erste
Tote
von
ihnen
war
Julius
Silbermann,
einer
von
drei
Söhnen
der
Familie.
Er
war
Kaufmann
und
lebte
zeitweise
in
Holland
und
Belgien,
wurde
jedoch
nach
der
Pogromnacht
am
9.
November
1938
in
Osnabrück
aufgegriffen.
Wie
es
genau
dazu
kam,
ist
nur
ungefähr
bekannt.
Es
wird
vermutet,
dass
er
zunächst
im
Schloss
inhaftiert
war.
Kurze
Zeit
später
wurde
er
nach
Buchenwald
ins
Konzentrationslager
gebracht.
Nach
wenigen
Wochen
holten
Mitglieder
der
Lager-
SS
ihn
und
einen
Mitgefangenen
eines
Nachts
aus
ihrer
Baracke
und
erschlugen
beide.
Julius
Silbermann
starb
mit
33
Jahren.
Ob
seine
Eltern
überhaupt
von
seinem
Tod
erfahren
haben,
ist
ungewiss.
Nur
einem
aus
der
Familie
gelang
es,
das
Land
zu
verlassen:
1939
emigrierte
Alfred
Silbermann
nach
England.
Er
war
mit
32
Jahren
der
jüngste
Sohn.
Die
übrige
Familie
blieb
bis
September
1940
an
der
Neuen
Straße,
als
sie
gezwungen
wurde,
in
das
"
Judenhaus"
in
die
Kommenderiestraße
11
zu
ziehen.
1942
wurde
sie
nach
Theresienstadt
deportiert.
Die
Mutter,
Johanna
Silbermann,
kam
nach
zwei
Monaten
ums
Leben.
Sie
war
68
Jahre
alt.
Ebenso
wie
ihr
Mann
Israel,
als
er
ein
Jahr
später
starb.
Auch
ihr
1904
geborener
ältester
Sohn
Siegfried,
der
Ingenieur
war,
kam
in
Theresienstadt
ums
Leben.
Unter
welchen
Umständen
dies
geschah,
ist
nicht
bekannt
–
ob
es
gezielte
Morde
oder
die
mörderischen
Arbeits-
und
Lebensbedingungen
waren.
Clemens
Gruber,
Pate
der
Stolpersteine,
legt
einen
Finger
in
die
Wunde:
"
Sie
waren
unsere
Nachbarn,
sie
lebten
in
Osnabrück,
hatten
hier
Freunde,
Bekannte,
waren
in
der
Stadt
eingebunden
–
und
dennoch
konnten
oder
wollten
ihre
Bekannten,
Nachbarn
und
Mitbürger
die
Diskriminierung,
Verfolgung
und
am
Ende
den
gewaltsamen
Tod
nicht
verhindern."
Die
Familie
Silbermann
ist
eine
von
vielen
jüdischen
Familien,
die
oft
nachts
von
SA-
Truppen
überfallen,
noch
im
Bett
mit
Gummiknüppeln
geschlagen
und
auf
die
Straße
gejagt
wurden,
wie
Gruber
einige
Zeugen
zitiert.
Eine
überlebende
Nichte
von
Johanna
Silbermann
lebt
in
Sun
City,
USA.
Die
95-
Jährige
begrüße
das
Andenken
in
Osnabrück
sehr,
berichtet
Gruber.
Und
eine
Großnichte
ist
Berufsschullehrerin
in
Flensburg:
Esther
Goldschmidt
engagiert
sich
für
das
Projekt
Stolpersteine
in
Gelsenkirchen
und
ist
dort
auch
Patin.
Esther
Goldschmidt
hat
die
Geschichte
ihrer
Familie
in
ihrem
Buch
"
Vergangene
Gegenwart"
beschrieben.
Clemens
Gruber
zitiert
daraus:
"
Manchmal
leide
ich
ihre
Qualen
mit.
Die
Angst
derer,
die,
in
stickige
Waggons
eingepfercht,
einem
unvorstellbaren
Grauen
entgegenfuhren."
/
Bildtext:
Sie
mussten
sterben,
weil
sie
Juden
waren.
Die
Familie
Silbermann
lebte
bis
1940
an
der
Neuen
Straße
20.
Vier
Stolpersteine
erinnern
an
ihr
Schicksal.
Fotos:
Michael
Hehmann
Autor:
jweb