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1.
Erscheinungsdatum:
12.06.2008
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Forscher
entdeckten
eine
weitere
neue
Milbenart.
Überschrift:
Die Milbe ist wie ein Personalausweis
Zwischenüberschrift:
Was die Osnabrücker Entdeckung für die Wissenschaft bedeutet
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Im
Gefieder
einer
ausgestopften
Schleiereule
haben
Forscher
eine
neue
Millbenart
entdeckt.
Den
Normalbürger
juckt
das
eher
wenig.
Aber
für
die
Wissenschaft
ist
das
hochspannend.
Denn
Milben
sind
so
etwas
wie
die
Personalausweise
der
Vögel
und
dienen
dazu,
die
Verwandtschaftsgrade
zwischen
den
Vögeln
zu
bestimmen.
Was
sind
Milben?
Sie
gehören
zu
den
Spinnentieren
und
haben
ihren
Lebensraum
überall,
wo
es
organische
Nahrung
gibt:
im
Boden,
auf
Planzen,
Mensch
und
Tier.
Sie
sind
winzig
klein.
Einige
Arten
bringen
es
auf
höchstens
0,
1
Millimeter
Länge.
Die
größte
Art
ist
die
Zecke,
die
im
Blutrausch
auch
Zentimetergröße
erreichen
kann.
Es
gibt
Milbenarten,
die
Körper
und
Gefieder
ihres
Wirtstieres
sauber
halten
und
daher
gern
gesehen
sind.
Es
gibt
aber
auch
Parasitenarten,
die
Blut
saugen.
Siehe
die
Zecke.
Wo
haben
die
Forscher
die
neue
Milbenart
entdeckt?
Das
Naturkundemuseum
am
Schölerberg
besitzt
eine
große
Sammlung
an
ausgestopften
Tieren.
Im
Gefieder
dieser
Tiere
sitzen
die
Milben.
Sie
verlassen
das
Wirtstier
nie,
auch
wenn
es
gestorben
ist
und
sie
damit
selbst
dem
Tod
geweiht
sind.
Etwa
1500
Stücke
stehen
in
den
Depots
des
Museums.
Für
den
Milbenliebhaber
und
emeritierten
Hochschullehrer
Prof.
Dr.
Rainer
Ehrnsberger
aus
Wallenhorst
und
seinen
Kollegen
Prof.
Dr.
Jacek
Dabert
von
der
Universität
Posen
ist
die
Sammlung
eine
Schatzkiste.
Ehrnsberger
geht
ehrenamtlich
und
aus
purer
wissenschaftlicher
Neugier
auf
die
Suche
nach
den
Tierchen.
Woran
ist
die
neue
Art
zu
erkennen?
Der
polnische
Milben-
Papst
Jacek
Dabert
hat
bei
der
Begutachtung
der
Osnabrücker
Milbe
ein
neues
Verfahren
angewandt:
die
"
molekularbiologische
Untersuchung
mit
DNA-
Sequenz"
.
Dabei
ist
ihm
seine
Frau
Dr.
Mirka
Dabert
zu
Hilfe
gekommen,
die
ebenfalls
an
der
Uni
Posen
arbeitet.
Sie
hat
so
etwas
wie
einen
genetischen
Fingerabdruck
erstellt
und
damit
den
Nachweis
erbracht,
dass
die
Milbe
von
der
ausgestopften
Osnabrücker
Schleiereule
bislang
der
Wissenschaft
entgangen
war.
Danach
machten
sich
die
Experten
daran,
unter
dem
Mikroskop
nach
Unterschieden
im
Körperbau
zu
suchen.
Es
gibt
sie,
zum
Beispiel
sind
einige
Borsten
kürzer
als
bei
bekannten
Arten.
Der
neuen
Art
gaben
die
Entdecker
den
Namen
"
Glaucalgis
tytonis"
–
Glaucalgis
steht
für
die
Milbe,
tytonis
ist
von
dem
lateinischen
Namen
für
die
Schleiereule
abgeleitet.
Warum
ist
die
Milbe
der
Personalausweis
für
einen
Vogel?
Jede
Vogelart
hat
ihre
spezielle
Milbe
–
die
Schleiereule
die
"
Glaucalgis
tytonis"
,
wie
wir
jetzt
wissen.
Die
Spinnentierchen
sind
so
hoch
spezialisiert,
dass
sie
nur
auf
dieser
ihrer
Vogelart
leben
können,
manche
Milben
sogar
nur
an
bestimmten
Stellen
im
Gefieder
dieses
Vogels.
Das
heißt:
Ist
eine
Milbe
identifiziert,
ist
auch
der
Vogel
bekannt.
Das
ist
nützlich,
wenn
Forscher
in
die
Entwicklungsgeschichte
zurückgehen
und
Verwandtschaften
zwischen
Vogelarten
ermitteln
wollen.
An
den
Milben
ist
eine
Verwandtschaft
leichter
zu
erkennen
als
am
Knochenbau
der
Vögel.
Was
bedeutet
der
Fund
für
das
Museum?
Ehrnsberger
und
Dabert
haben
in
der
Osnabrücker
Sammlung
in
den
vergangenen
15
Jahren
zehn
neue
Milbenarten
und
zwei
neue
Gattungen
entdeckt.
"
Das
ist
sehr
wichtig
für
uns"
,
sagt
Museumsdirektor
Dr.
Dietmar
Grote.
Denn
jeder
Fund
beweise
die
Bedeutung
der
Sammlung.
Es
gebe
immer
wieder
kritische
Fragen
von
Politikern,
ob
die
Sammlungen
nicht
aufgelöst
oder
verkauft
werden
könnten,
um
Einnahmen
zu
erzielen
oder
Geld
zu
sparen.
Grote
sagt
Nein:
"
Die
Sammlungen
sind
das
Geschichtsbuch
der
Natur
und
unbedingt
zu
erhalten."
/
Bildtext:
Die
Milbe
der
Schleiereule,
millionenfach
vergrößert.
Entdeckt
haben
sie
Jacek
Dabert
(links)
und
Rainer
Ehrnsberger
(rechts)
.
In
der
Mitte
Museumsdirektor
Dietmar
Grote.
Foto:
Gert
Westdörp
Autor:
hin