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1.
Erscheinungsdatum:
04.06.2008
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Ein
Ruheraum
im
Hauptbahnhof
wird
vorgestellt.
Überschrift:
Endlich mal zur Ruhe kommen
Zwischenüberschrift:
Raum der Stille im Bahnhof: Wo Manager und Obdachlose Kraft tanken
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
"
Es
ist
schön,
im
Gewusel
um
einen
herum,
dass
man
hier
eine
göttliche
Pause
machen
kann."
Dieser
Satz
aus
dem
Gästebuch
im
"
Raum
der
Stille"
am
Hauptbahnhof
zeigt,
was
viele
Menschen
in
der
Unruhe
und
im
Stress
ihres
Alltags
wünschen:
die
Hektik
mal
unterbrechen,
bewusst
eine
Pause
einlegen
und
endlich
mal
zur
Ruhe
kommen.
Von
Gunhild
Seyfert
Osnabrück.
"
Der
Raum
der
Stille
ist
eine
tolle
Sache!
",
freut
sich
auch
noch
drei
Jahre
nach
seiner
Einweihung
Heike
Becker,
umtriebige
und
hellwache
Leiterin
der
Osnabrücker
Bahnhofsmission.
"
Wir
sind
gelebte
Kirche
am
Bahnhof
–
wo
könnte
man
das
deutlicher
machen
als
in
solch
einem
Raum?
"
Tatsächlich
hat
der
Osnabrücker
Hauptbahnhof
mit
seinem
Raum
der
Stille
an
Gleis
1
etwas
Besonderes:
Angesiedelt
ist
er
bei
der
Bahnhofsmission,
die
von
der
katholischen
Caritas
und
der
evangelischen
Diakonie
gemeinsam
finanziert
wird,
und
kommen
kann
jeder.
3000
waren
es
bislang.
Weit
verbreitet
ist
die
Vorstellung,
die
Bahnhofsmission
sei
nur
dazu
da,
behinderten
oder
gestrandeten
Reisenden
zu
helfen
und
Anlaufstelle
für
Obdachlose
und
Ausgegrenzte
zu
sein.
Dieser
"
Samariterdienst
am
Nächsten"
,
so
Heike
Becker,
sei
aber
nur
eine
Seite
ihrer
Arbeit.
Die
andere,
im
Selbstverständnis
der
Mitarbeiter
der
Osnabrücker
Bahnhofsmission
genauso
wichtige,
ist
dieser
Raum
der
Stille.
Christliche
Symbole
Warmes
Maisgelb
in
Wischtechnik
an
den
Wänden
empfängt
den
Besucher,
der
seine
Schritte
über
die
Schwelle
des
Raumes
der
Stille
setzt.
Da
sind
blau
gepolsterte
Holzstühle,
auf
denen
man
sich
bequem
niederlassen
kann.
Es
ist
ein
Andachtsraum
mit
christlichen
Symbolen
–
aber
offen
für
alle:
für
Christen,
Andersgläubige
und
solche,
die
nicht
(mehr)
spüren
oder
wissen,
was
sie
glauben.
Die
einzelnen
Hölzer
des
Altartisches
wurden
nicht
verschraubt,
sondern
nur
kunstvoll
ineinander-
undübereinandergelegt.
Würde
man
ein
oder
mehrere
Hölzer
aus
ihm
wegnehmen,
käme
er
in
Schieflage
und
würde
schließlich
zusammenbrechen.
Mit
dieser
Konstruktion
symbolisiert
der
Tisch
das
menschliche
Miteinander.
"
Er
zeigt,
dass
wir
aufeinander
angewiesen
sind
und
aufeinander
bauen"
,
so
Heike
Becker.
Das
Kreuz
und
die
beiden
Kerzenhalter
sind
Unikate
aus
Bronze,
sie
verkörpern
Erdverbundenheit
und
Ruhe.
Licht
fällt
durch
ein
großes
buntes
Glasfenster.
Am
unteren
Rand
dieses
Fensters
dominieren
kaltes
Weiß
und
kühles
Blau,
in
der
oberen
Hälfte
optimistisches
Gelb
und
warmes
Rot
–
ein
Farbenspiel,
das
unbewusst
wirkt
und
bewusst
zu
neuer
Hoffnung
und
neuem
Glauben
ermutigen
soll.
Diesen
Raum
nutzen
Geschäftsleute,
die
zwischen
zwei
beruflichen
Terminen
bewusst
eine
Pause
einlegen.
"
Die
planen
diese
Zeit
extra
für
sich
ein,
um
hier
mal
zu
sich
zu
kommen"
,
weiß
Heike
Becker
zu
berichten.
Der
Raum
wird
auch
von
jenen
besucht,
die
nicht
erfolgreich
sind
und
in
ihrem
Leben
zu
scheitern
drohen:
"
Lieber
Gott,
helfe
mir,
wieder
von
der
Straße
zu
kommen!
Ich
bin
sehr
hilflos
und
weiß
nicht
mehr
weiter"
,
steht
da
in
ungelenker
Schrift
im
Gästebuch
des
Raumes
der
Stille.
Das
Buch
lädt
ein
zum
Blättern.
Als
der
Raum
der
Stille
vor
drei
Jahren
feierlich
eingeweiht
wurde,
brachte
Bischof
Bode
dieses
Gästebuch
als
Geschenk
mit.
Im
Laufe
der
Zeit
entstand
mit
den
Einträgen
der
Besucher
ein
spannendes
Dokument,
in
dem
man
nachlesen
kann,
wie
Menschen
der
Stille
bedürfen.
In
welchen
Nöten
sie
hilft,
sich
selbst
und
die
eigene
Situation
besser
wahrzunehmen,
vielleicht
neue
Hoffnung
zu
schöpfen.
Da
sind
die
Eintragungen
einer
Mutter,
die
mehrfach
nach
Osnabrück
reisen
musste,
weil
hier
vor
Gericht
der
Sorgerechtsstreit
um
ihren
kleinen
Sohn
ausgetragen
wurde.
Jedes
Mal
kam
sie
in
den
Raum
der
Stille,
sie
malte
die
Hände
ihres
Kindes
auf
die
Seiten
des
Buches
und
schrieb
immer
wieder,
wie
sie
um
einen
positiven
Ausgang
dieses
Prozesses
für
sich
bittet.
Und
sie
konnte,
musste
aber
nicht
allein
bleiben
mit
ihren
Ängsten
und
Sorgen
Wie
die
Luft
zum
Leben
Direkt
gegenüber
vom
Raum
der
Stille
liegen
die
Zimmer
der
Bahnhofsmission,
wo
man
offen
ist
fürs
Gespräch,
wo
jeder
in
jeder
Situation
kommen
kann.
Dieses
Angebot
nahm
die
Mutter
an,
sprach
über
ihre
Situation
und
erfuhr
Unterstützung
von
den
Mitarbeiterinnen
der
Bahnhofsmission.
"
Danke,
dass
es
diesen
Raum
und
die
hilfsbereiten
Menschen
gibt"
steht
dazu
im
Gästebuch.
Heike
Becker
und
ihre
Mitarbeiter
nutzen
den
Raum
der
Stille
auch
für
sich
selbst.
"
Da
gibt
es
Tage,
da
kommt
zu
uns
ein
Notfall
nach
dem
anderen,
und
es
ist
ein
unglaublicher
Stress.
Dann
gehe
ich
hierher
–
nur
für
fünf
Minuten.
Für
mich
ist
das
ein
Zurückziehraum!
"
Heike
Becker
lacht,
ein
wenig
Stolz
klingt
dabei
mit.
Berechtigter
Stolz,
denn
ihrer
Initiative
ist
es
ursprünglich
zu
verdanken,
dass
es
diesen
Raum
der
Stille
gibt
–
am
Bahnhof,
mitten
im
Getriebe,
zwischen
Ankunft
und
Abschied
und
mitten
in
sozialer
und
menschlicher
Not.
Dazu
das
Gästebuch:
"
Danke,
in
der
Welt
des
Lärmens
ist
dies
etwas,
was
man
aufnimmt
wie
die
Luft
zum
Leben."
/
Bildtext:
Auszeit.
Der
Raum
der
Stille
der
Bahnhofsmission
ist
ein
Zufluchtsort
inmitten
der
lärmenden
Welt.
Foto:
Klaus
Lindemann
Autor:
Gunhild Seyfert