User Online: 2 |
Timeout: 06:26Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
03.06.2008
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Der
schöne
Lärm
in
den
Discos
macht
krank.
Überschrift:
Der schöne Höllenlärm in der Disco
Zwischenüberschrift:
Auf Osnabrücks Tanzflächen kracht es richtig – Das Ohr hält das nicht aus
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
In
Osnabrücker
Clubs
kracht
es
gewaltig.
Eine
Messung
der
Neuen
OZ
zeigt:
Durchgehend
werden
auf
den
Tanzflächen
Lautstärken
erreicht,
die
das
Ohr
schädigen.
Partygänger
lieben
den
Lärm.
Ein
Bericht
von
der
Partyfront.
Das
Interview
mit
DJ
Sven
beginnt
unkonventionell.
Die
Hände
um
Mund
und
Nase
zur
Flüstertüte
geformt,
trichtere
ich
ihm
die
erste
Fragen
direkt
in
den
Gehörkanal
ein:
"
Ganz
schön
laut
hier,
oder?
"
Achselzucken
beim
DJ.
"
Was
is?
",
brummt
er
zurück
und
zeigt
in
Richtung
Tür.
Dann
brüllt
er
so
was
wie:
"
Lass
mal
lieber
draußen
quatschen."
Es
ist
Samstagmorgen,
halb
zwei.
Im
"
Glanz
und
Gloria"
,
einem
kleinen
Club
am
Neuen
Graben
in
Osnabrück,
tanzen
sich
die
Partygäste
gerade
warm.
Das
Motto
des
Abends
spricht
für
sich:
Mit
"
Danger!
Danger!
"
ist
die
Veranstaltung
auf
der
Website
der
Diskothek
überschrieben.
Darunter
der
Hinweis:
"
Keine
Schmerzgrenzen,
keine
Hemmung,
kein
Plan."
Gespielt
werden
heute
nur
"
Sounds
of
high
voltage"
–
also
alles,
was
die
Boxen
hergeben.
"
Das
muss
auf
jeden
Fall
so
sein"
,
sagt
Sven.
Der
31
Jahre
alte
DJ
aus
Bremen
hat
ein
einfaches
Rezept
für
die
richtige
Lautstärke:
"
Wenn
es
im
Bauch
vibriert,
kommen
wir
der
Sache
schon
näher"
,
sagt
er.
Was
das
in
Zahlen
bedeutet?
Eine
Stichprobe
der
Neuen
OZ
mit
einem
geeichten
Lärmpegel-
Messgerät
vom
TÜV
ergibt:
Im
Testzeitraum
von
fünf
Minutenherrscht
auf
der
Tanzfläche
im
Glanz
und
Gloria
ein
Lärmpegel
von
etwa
112
Dezibel.
Zum
Vergleich:
110
Dezibel
sind
so
laut
wie
ein
Krankenwagen
mit
Martinshorn
in
10
Meter
Entfernung.
Es
kracht
also
mächtig.
Und
die
Gäste
wollen
es
so.
"
Manchmal
muss
Musik
einfach
so
laut
sein.
Zum
Tanzen
einfach
besser
geeignet"
,
sagt
Linda,
19
Jahre
alt.
Marius,
28,
legt
gerade
im
Außenbereich
eine
Pause
ein.
Er
sieht
noch
einen
anderen
Vorteil.
"
Bei
so
einer
Lautstärke
kann
man
sich
wenigstens
nicht
so
intensiv
unterhalten."
Da
bleibt
mehr
Zeit
für
andere
Sachen.
Marius:
"
Wenn
ich
in
der
Disco
eine
Frau
anspreche,
ist
doch
eh
schon
klar,
was
ich
will."
Wozu
also
noch
reden
. . .
Lärm
macht
den
Partygängern
Spaß.
Dass
die
dröhnenden
Boxen
Gift
für
ihr
Gehör
sind,
ist
vielen
ohnehin
bekannt.
"
Jeder
weiß
das,
aber
für
die
gute
Stimmung
wird
auch
der
Hörsturz
in
Kauf
genommen"
,
sagt
Kai,
28.
Tatsächlich,
so
glauben
Experten,
wird
das
Lärmproblem
in
Diskotheken
gerade
von
Jugendlichen
unterschätzt.
"
Die
Dosierung
ist
entscheidend"
,
sagt
Peter
Tenhaken
vom
Gesundheitsdienst
des
Landkreises
und
der
Stadt
Osnabrück.
Der
Mensch
hat
ein
Lärm-
Budget.
Ohne
Probleme
kann
er
eine
durchschnittliche
Lärmbelastung
von
85
Dezibel
40
Stunden
pro
Woche
ertragen,
wie
Gesundheitsingenieur
Tenhaken
erklärt.
Unsere
Stichprobe
ergab:
In
insgesamt
fünf
getesteten
Clubs
und
Discos
lag
der
Lärmpegel
am
Wochenende
auf
der
Tanzfläche
zwischen
95
und
112
Dezibel.
"
Man
darf
sich
von
den
Zahlen
nicht
täuschen
lassen"
,
erklärt
Tenhaken
weiter.
Bei
95
Dezibel
schrumpft
das
wöchentliche
Lärm-
Budget
auf
vier
Stunden.
Werde
dieses
Limit
überschritten,
seien
Langzeitschäden
wahrscheinlich.
Das
Problem:
Viele
Jugendliche
haben
fast
pausenlos
die
Knöpfe
ihres
MP3-
Players
im
Ohr.
Da
sind
die
vier
Stunden
Lärm-
Zeit
schnell
erreicht,
und
die
Party
am
Samstagabend
hat
verheerende
Wirkungen.
Tenhaken
rät
deshalb,
immer
wieder
die
ruhigeren
Ecken
einer
Disco
anzusteuern,
um
dort
dem
Gehör
eine
Pause
zu
gönnen.
Ist
das
realistisch?
Für
Kathi,
16,
zumindest
nicht.
"
Wir
sind
hier
eigentlich
nur
auf
der
Tanzfläche"
,
sagt
die
Besucherin
des
Hyde-
Parks,
die
am
Wochenende
auch
gerne
mal
bis
zu
fünf
Stunden
in
ihrer
Lieblingsdisco
verweilt.
Die
Gesetzeslage
ist
ungenau.
Eindeutig
geregelt
ist
nur
der
Schutz
der
Angestellten,
die
auf
Gehörschutz
bestehen
können.
Außerdem
sind
Diskotheken
in
dicht
besiedelten
Gebieten
verpflichtet,
ihre
Räume
nach
außen
schalldicht
abzuschließen.
Ein
eindeutiges
Gesetz
für
den
Schutz
des
Gastes
gibt
es
in
Deutschland
nicht.
Andere
Länder
wie
die
Schweiz
sind
schon
weiter:
Hier
ist
ein
Stundenmittel
von
93
Dezibel
einzuhalten.
Höhere
Schallpegel
–
etwa
bei
Konzerten
–
müssen
genehmigt
werden,
und
außerdem
erhält
jeder
Besucher
gratis
einen
Gehörschutz.
In
Osnabrück
sieht
man
es
gelassener.
Was
hier
zählt,
ist
die
Resonanz
des
Publikums.
Die
Betreiber
sind
sich
einig:
Solange
es
keine
Beschwerden
von
Gästen
gibt,
ist
die
Lautstärke
angemessen.
DJ
Sven
macht
beim
Interview
im
"
Glanz
und
Gloria"
das
Geständnis
des
Abends.
Aus
seinem
rechen
Ohr
pult
er
einen
zusammengeknüllten
Papiertaschentuch-
Fetzen.
"
Ist
heute
echt
etwas
laut"
,
sagt
er.
/
Bildtext:
Eine
Qual
für
die
Ohren:
Die
Musik
in
Osnabrücker
Diskotheken
ist
manchmal
so
laut
wie
das
Martinshorn
eines
Rettungswagens
aus
zehn
Meter
Entfernung.
Aber
die
Gäste
wollen
es
so.
Foto:
Jörn
Petring
Autor:
Jörn Petring