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1.
Erscheinungsdatum:
02.06.2008
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Gedanken
über
einen
Hahn
in
der
Wüste.
Überschrift:
Das geht mir ins Ohr
Zwischenüberschrift:
Der Hahn ist tot
Artikel:
Originaltext:
Der
Hahn
ist
tot.
Ich
habe
ihn
nie
gesehen,
doch
oft
hat
mich
sein
durchdringendes
Kikeriki
genervt.
Und
jetzt:
Der
Hahn
ist
tot,
und
ich
vermisse
ihn.
Es
ist
ein
Sonntagnachmittag
im
Hochsommer.
Es
ist
heiß
in
der
Wüste.
Die
Menschen
liegen
platt
auf
den
Liegen,
kein
Lüftchen
regt
sich.
Und
dann
der
Hahn:
Er
kräht,
was
das
Zeug
hält,
durchbricht
die
Stille.
Rückblende.
Vor
fünf
Jahren
bin
ich
aus
einer
zugebauten
Gegend
in
der
Innenstadt
in
die
Wüste
gezogen.
Dort
herrschen
Osnabrücker
Verhältnisse:
ein
großes
Straßencarré,
darin
nur
Gärten,
Bäume
und
Vögel.
Fremde
mögen
es
nicht
glauben:
Die
Wüste
lebt
und
ist
lärmend
laut.
Wenn
ich
im
Sommer
abends
auf
dem
Balkon
telefoniere,
fragen
mich
meine
Gesprächspartner
oft:
Wo
bist
du?
Im
Dschungel?
Nein,
in
der
Wüste.
Ringsum
singen
die
Vögel,
am
lautesten
die
Amsel
auf
dem
höchsten
Baum
nebenan.
Das
ist
mein
Revier,
zwitschert
sie
wohl.
Morgens
wache
ich
vom
"
Krach"
der
Flattermänner
auf
–
lausche,
und
der
schöne
Gesang
schläfert
mich
wieder
ein.
Im
Winter
ist
morgens
Randale
auf
meinem
Balkon.
Eine
Meise
fliegt
in
mein
Bäumchen,
sieht,
dass
es
Futter
gibt,
krakeelt
–
und
schon
kommen
alle
ihre
Kumpel
und
stürzen
sich
auf
die
Meisenknödel.
Wenn
ich
an
einem
schönen
Wintertag
auf
dem
Balkon
sitze
und
Meise,
Rotkehlchen
und
Co.
sich
deshalb
nicht
an
das
Futter
trauen,
fliegen
die
Vögel
in
mein
Bäumchen
und
schimpfen
mich
aus.
Langsam
werde
ich
zum
Vogelkenner,
googel
rum:
Welcher
Vogel
war
zu
Besuch,
wer
singt
wie?
Und
dann
der
Hahn.
Irgendwo
im
Viertel
lebten
er
und
seine
Hennen.
Gesehen
habe
ich
sie
nie:
Ein
Garten,
Hecken
und
Bäume
liegen
dazwischen.
Am
Anfang
hat
mich
sein
Krähen
gestört,
später
habe
ich
schon
darauf
gewartet.
Warum
ist
der
Junge
heute
so
still?
,
habe
ich
mich
dann
gefragt.
Vor
gut
vier
Wochen
fehlte
mir
plötzlich
ein
Geräusch.
Ich
wusste
nicht
welches.
Bis
eine
Nachbarin
erzählte:
Der
Hahn
ist
tot.
Er
war
ein
netter
Zeitgenosse:
hat
nie
den
Sonnenaufgang
bekräht,
sondern
war
ein
Langschläfer,
seine
Hennen
waren
selten
zu
hören.
Doch
die
Hühnerschar
gab
mir
das
Gefühl,
mitten
in
der
Stadt,
in
der
Wüste,
auf
dem
Land
zu
leben.
Mit
der
Zeit
habe
ich
den
Hahnenschrei
geliebt.
Er
war
zwar
nie
so
schön,
wie
der
Gesang
der
Amsel,
aber
auch
nie
so
nervend
wie
die
Tauben,
die
auch
noch
alles
vollsch
. . .
Allerdings:
Die
Tauben
machen
wenigstens
auf
sich
aufmerksam.
Im
Gegensatz
zu
den
Zwergfledermäusen,
die
ab
und
an
in
meine
Wohnung
fliegen.
Die
sind
still,
wenn
sie
–
lauer
Sommerabend,
Durchzug,
alle
Fenster
geöffnet
–
nicht
um
das
Haus
herumfliegen,
sondern
meine
Wohnung
als
Abkürzung
nehmen.
Wie
gesagt:
Die
Wüste
lebt
und
lärmt.
Hoffentlich
schaffen
sich
die
mir
unbekannten
Hühnerhalter
bald
einen
neuen
Hahn
an.
Wir
Nachbarn
haben
schon
darüber
gesprochen,
wir
könnten
ja
eine
Sammlung
machen
und
ihnen
einen
neuen
Schreihals
kaufen.
Damit
es
heißt:
Der
Hahn
ist
tot,
es
lebe
der
Hahn.
Und
die
Wüste.
Autor:
Beate Dammermann