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1.
Erscheinungsdatum:
02.06.2008
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Seit
Jahren
kämpfen
Anwohner
des
Walls
gegen
Lärm
und
Abgase.
Überschrift:
Kaum auszuhalten im trauten Heim
Zwischenüberschrift:
Anwohner des Walls kämpfen seit Jahren gegen Lärm und Abgase – bisher vergeblich
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Vor
diesen
Wohnhäusern
ist
es
so
laut,
dass
man
sich
auf
dem
Bürgersteig
nur
mit
angestrengt
erhobener
Stimme,
fast
schreiend
unterhalten
kann.
Der
Krach
von
den
Lastwagen
und
Autos,
die
auf
dem
Wall
vier-
bis
sechsspurig
dicht
an
dicht
fahren,
ist
nervtötend.
Eigentlich
möchte
man
als
Fußgänger
hier
nur
eins:
möglichst
schnell
weg!
Von
Gunhild
Seyfert
Osnabrück.
Am
Johannistorwall
wohnen
Ursula
und
Wilhelm
Unland.
Seit
50
Jahren,
die
Wohnung
im
Erdgeschoss
ist
ihr
Eigentum.
Ihre
Wohnung
ist
sehr
aufgeräumt,
warme
Farben
bestimmen
den
Ton
und
ein
Zimmerspringbrunnen
sorgt
für
zartes
Geplätscher.
Die
massiven
Schallschutzfenster
in
ihrem
Wohnzimmer
halten
erstaunlich
viel
ab
von
dem
Krach
auf
der
Straße.
Aber
wenn,
wie
so
oft,
ein
Lkw
vorbeifährt,
ist
er
deutlich
herauszuhören
und
verschattet
das
Wohnzimmer.
Ein
Gefühl
von
Enge
und
ständiger
Unruhe
entsteht.
"
Das
Lüften
ist
hier
sehr
schwierig"
,
gesteht
Wilma
Unland,
die
ebenfalls
hier
wohnt.
Am
Wall
ist
es
nicht
nur
laut,
die
Luft
riecht
nach
Autoabgasen
und
ist
schmutzig,
man
möchte
sie
nicht
im
Wohnzimmer
haben.
"
Ich
mache
hinten
alle
Fenster
auf
und
hoffe,
dass
diese
Luft
dann
nach
vorne
kommt"
,
erzählt
Wilma
Unland
mit
einem
unsicheren
Lächeln.
"
Nachts
wache
ich
auf,
weil
da
diese
Erschütterungen
sind."
Marlene
und
Rolf
Mehrmann
haben
ihr
Haus
an
der
Hasemauer
in
der
Nähe
der
Vitischanze,
beide
leiden
unter
dem
Dauerlärm.
"
Ich
habe
unseren
Balkon
zwar
bepflanzt,
damit
es
schön
aussieht,
aber
er
ist
unbenutzbar"
,
sagt
Marlene
Mehrmann.
Am
Hasetor
drückt
mancher
noch
mal
schnell
aufs
Gas,
damit
er
die
Grünphase
der
Ampel
erwischt.
Fährt
ein
Lkw
über
einen
erhöhten
Gullydeckel,
schlägt
sein
Gewicht
mehrfach
kurz
hintereinander
auf
die
Straße.
Die
Fundamente
der
Häuser
am
Wall
beginnen
zu
zittern,
die
Gläser
klirren
im
Schrank,
die
Erschütterungen
stören
den
Schlaf.
Die
Anwohner
des
Walls
wissen,
dass
Krach
und
Dreck
des
Autoverkehrs
die
Gesundheit
schädigen.
Aber
es
ist
schwer,
sich
einzugestehen,
dass
man
im
eigenen
Haus,
in
der
eigenen
Wohnung
davon
krank
wird.
"
Es
ist
ja
unklar,
woher
die
Beschwerden
kommen"
,
Marlene
Mehrmann
ist
verunsichert.
"
Meine
langanhaltende
Erkältung,
mein
schlechter
Schlaf
–
kommt
das
von
den
Abgasen,
dem
Feinstaub
und
dem
Lärm,
oder
ist
das
altersbedingt?
" "
Man
wollte
sich
kümmern
um
ein
Nachtfahrverbot
für
Lkw.
Man
sagte
uns,
erst
müsste
die
Feinstaubbelastung
gemessen
werde,
danach
könnte
man
Maßnahmen
gegen
den
Lärm
ergreifen.
Die
Feinstaubbelastung
ist
seit
knapp
zwei
Jahren
gemessen,
aber
es
passiert
nichts!
"
Klaus
und
Brigitte
Möller
besitzen
ein
Mehrfamilienhaus
am
Johannistorwall.
Die
Wohnungen
dort
sind
nur
noch
schwer
zu
vermieten,
weil
es
den
meisten
Menschen
dort
viel
zu
laut
ist.
Die
Anwohner
des
Walls
haben
das
Gefühl,
die
Zeche
zu
zahlen
für
den
zunehmenden
Auto-
und
Schwerlastverkehr
und
alleingelassen
zu
werden
von
der
Politik
"
Der
Wall
ist
ein
Dauerthema,
die
Situation
dort
lässt
sich
nur
begrenzt
verbessern."
In
der
Stimme
von
Franz
Schürings,
Leiter
des
Fachbereichs
Städtebau
in
der
Verwaltung
von
Osnabrück,
schwingt
Resignation
mit.
Der
für
Stadtentwicklung
und
Umwelt
zuständige
Ausschuss
des
Rates
hat
entschieden,
zuerst
etwas
gegen
den
Ausstoß
von
CO2
und
Feinstaub
zu
unternehmen.
Dabei
soll
dann
auch
etwas
gegen
den
Autolärm
getan
werden.
Tatsächlich
geschehen
ist
aber
gegen
alle
drei
Emissionen
noch
gar
nichts.
Die
Ergebnisse
der
Schallmessungen
am
Wall
sind
alarmierend
und
für
Kommunalpolitiker
entmutigend.
Tagsüber
beträgt
der
Schalldruck
hier
70
Dezibel,
nachts
immer
noch
60
bis
65
Dezibel.
Das
ist
eindeutig
gesundheitsschädigend
–
aber
wie
soll
man
esändern
mit
den
Mitteln,
die
der
Stadt
zur
Verfügung
stehen?
Um
nur
annähernd
in
den
Bereich
einer
verträglichen
Lärmbelastung
für
Wohngebiete
von
tags
55
dB(
A)
und
nachts
45
dB(
A)
zu
kommen,
müsste
der
Auto-
und
Schwerlastverkehr
am
Wall
um
mehr
als
die
Hälfte
zurückgehen.
Die
Anwohner
des
Walls
fordern
ein
Nachtfahrverbot
für
Lkw
und
eine
Verkehrsverlagerung
auf
andere
Straßen.
Aber
davon
hält
Franz
Schürings
nicht
viel,
auf
diese
Weise
würde
man
das
Problem
nur
verschieben.
Warum
bleiben
diese
Menschen
trotz
allem
am
Wall?
"
Unser
Haus
ist
Familienbesitz
in
der
vierten
Generation!
"
Wilhelm
und
Ursula
Unland
kommt
es
nicht
in
den
Sinn,
im
Alter
noch
umzuziehen.
"
Wir
haben
hier
unsere
Wurzeln,
wir
wollen
hier
bleiben!
"
Im
Haus
gebe
es
eine
gute
Gemeinschaft,
die
seit
Jahrzehnten
zusammenhalte.
Rolf
Mehrmann
schätzt
die
zentrale
Lage
seines
Hauses,
und
er
bestätigt:
"
Es
leben
zwar
immer
weniger
Menschen
am
Wall,
aber
ich
wurde
hier
geboren,
ich
möchte
hier
bleiben."
/
BIldtext:
Wer
am
Wall
wohnt
wie
die
Unlands,
Mehrmanns
oder
Möllers,
muss
einiges
aushalten.
Foto:
Michael
Hehmann
Autor:
Gunhild Seyfert