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1.
Erscheinungsdatum:
31.05.2008
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Es
wird
das
Neubaubebiet
am
Mühlenkamp
in
Lüstringen
vorgestellt.
Überschrift:
Ein ständiges Rauschen, ist das Lärm?
Zwischenüberschrift:
Laut oder leise – das ist auch eine Frage der Einstellung und der Lebenssituation
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Hier
hält
der
Name,
was
er
verspricht:
Am
Vogelsangweg
in
Lüstringen
hört
man
den
Gesang
von
Amseln,
Meisen
und
Zilpzalp
und
sonst
–
nichts.
Hin
und
wieder
kann
man
einem
einzelnen
Auto
oder
einem
Rasenmäher
lauschen.
Im
Nordosten
Osnabrücks
liegt
das
einzig
wirklich
ruhige,
im
Lärmimmissionsplan
mit
"
grün"
markierte
Wohngebiet
unserer
Stadt.
Von
Gunhild
Seyfert
Osnabrück.
Die
großen
Lärmverursacher
sind
allesamt
weit
weg:
Es
gibt
keine
Auto-
und
keine
Eisenbahn,
keine
Industrie
und
auch
kein
Sportstadion.
Villen
auf
weitläufigen,
blickdicht
eingewachsenen
Grundstücken
und
Siedlungshäuser
aus
den
fünfziger
Jahren
mit
richtig
ordentlichen
Gärten
prägen
das
Bild.
"
Wir
waren
die
ersten
Siedler
hier,
und
wir
wissen,
dass
wir
in
der
ruhigsten
Gegend
von
Osnabrück
leben."
Karl
Kunz
hat
vor
52
Jahren
sein
Haus
auf
das
Land
gebaut,
das
die
damals
selbstständige
Gemeinde
Lüstringen
nach
Kriegsende
veräußerte.
Der
große
Garten
jedes
Siedlungshauses
war
damals
eine
"
landwirtschaftliche
Nebenerwerbsstelle"
.
Nach
Hunger
und
Not
sollte
jede
Familie
in
der
Lage
sein,
sich
mit
Kartoffeln
und
Gemüse
aus
dem
eigenen
Garten
selbst
zu
versorgen.
"
Wenn
ich
unseren
Hund
mal
weglasse,
wohnen
wir
hier
wirklich
sehr
ruhig"
,
lacht
sein
Sohn,
der
seit
seiner
Geburt
hier
wohnt.
Am
Ende
einer
dieser
ruhigen
Straßen
sitzt
Klaus-
Dieter
Kröger,
umgeben
von
seinen
drei
laut
und
munter
spielenden
Enkelkindern.
Irgendwo
quakt
ein
Frosch
in
einem
Gartenteich.
Aber
die
Idylle
trügt.
Klaus-
Dieter
Kröger
ist
gelernter
Maurer
und
sucht
seit
Jahren
vergeblich
einen
Job.
"
Als
ich
Hartz
IV
beantragen
musste,
haben
sie
gesagt,
bei
mir
sei
Vermögen
vorhanden.
Ich
soll
mein
Grundstück
teilen
und
den
Garten
als
Bauland
verkaufen.
Mein
Haus
soll
ich
auch
verkaufen,
ich
bräuchte
nicht
so
ein
großes
Haus,
sagen
sie."
Bislang
hat
Klaus-
Dieter
Kröger
sich
diesem
Druck
verweigert.
Er
lebt
mit
seiner
Frau
von
deren
schmalen
Einkünften
und
von
geringfügigen
Mieteinnahmen,
die
er
von
Verwandten,
die
mit
im
Haus
wohnen,
bekommt.
"
Vielleicht
sollte
ich
bald
wieder
anfangen,
in
meinem
Garten
Kartoffeln
und
Gemüse
anzubauen.
Es
ist
alles
so
teuer
geworden,
da
lohnt
sich
das
wieder
für
uns"
,
sagt
er
bitter.
So
ruhig
wie
am
Vogelsangweg
haben
es
die
meisten
Osnabrücker
nicht.
Auch
nicht
Andrea
Jürgens
im
Baugebiet
"
Am
Mühlenkamp"
: "
Wir
sind
wegen
der
nahen
Autobahn
hierher
gezogen.
Mein
Mann
und
ich
sind
viel
unterwegs.
Durch
die
Autogeräusche
fühlen
wir
uns
überhaupt
nicht
beeinträchtigt!
"
Was
ein
Graus
wäre
für
lärmempfindliche
Zeitgenossen,
ist
für
Andrea
Jürgens
eine
günstige
Lage.
Die
neue
Siedlung
in
Voxtrup
ist
eines
der
Baugebiete
in
Osnabrück,
die
direkt
an
eine
Autobahn
grenzen.
Im
Schallimmissionsplan
sind
solche
Gebiete
mit
"
rot"
markiert.
Die
Autos
und
Lastwagen
auf
der
A
33
hört
man
hier
als
ständiges
Rauschen,
einzelne
größere
oder
schnellere
Fahrzeuge
sind
herauszuhören.
Sehen
muss
man
den
Verkehrsstrom
nicht:
Er
ist
verborgen
hinter
einer
vier
Meter
hohen
Schallschutzwand,
vor
dieser
Wand
stehen
hohe
grüne
Bäume.
Im
Gegensatz
zu
mancher
Wohnlage
in
der
Innenstadt
kann
man
sich
hier
noch
gut
auf
der
Straße
unterhalten.
Die
Richtlinie
"
Schallschutz
im
Städtebau"
nach
DIN
18005
gibt
der
Stadt
eine
Orientierung,
wo
es
angesichts
des
zunehmenden
Lärms
noch
möglich
ist,
neue
Siedlungen
auszuweisen.
Dabei
sollen
nachts
45
Dezibel
nicht
überschritten
werden,
das
entspricht
einer
in
moderater
Lautstärke
geführten
Unterhaltung.
Tagsüber
gelten
55
dB(
A)
als
akzeptabel,
das
entspricht
einer
Verdoppelung
des
Lärmpegels.
"
Am
Mühlenkamp"
werden
diese
Werte
nachts
öfter
und
tagsüber
eher
selten
überschritten.
Für
ihren
guten
Schlaf
haben
die
Bewohner
dieses
Baugebiets
schallgedämmte
Häuser
–
eine
Auflage
der
Stadt
für
alle,
die
hier
bauen.
Die
allgemein
geäußerte
Zufriedenheit
der
Bewohner
dieses
Baugebiets
mit
ihrer
Wohnlage
ist
nur
auf
den
ersten
Blick
überraschend.
Schließlich
wussten
sie
von
Anbeginn,
auf
welchen
Schallteppich
sie
sich
einlassen.
Und
an
der
Autobahn
und
in
den
Neubauten
gibt
es
einen
guten
technischen
Schallschutz,
der
in
den
vielbefahrenen
Straßen
der
Innenstadt
und
in
Altbauten
so
niemals
möglich
ist.
Bildtext:
Ganz
nah
an
der
Autobahn
bauen
–
das
wäre
für
viele
ein
Graus.
Aber
in
der
Neubausiedlung
am
Mühlenkamp
ist
es
leiser
als
an
viel
befahrenen
Straßen
in
der
Stadt.
Foto:
Gert
Westdörp
Autor:
Gunhild Seyfert