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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Sportler lernen "Mannestugend"
Zwischenüberschrift:
Im April 1908 wurde der Erweiterungsbau des Marienhospitals eingeweiht
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Im April 1908 wurde der Erweiterungsbau des Marienhospitals feierlich eingeweiht. Die neuen Räume entsprachen in technischer und hygienischer Sicht dem neuesten und modernsten Stand. Krankenhaus-Neubauten in Berlin hatten dem Architekten Alexander Behnes als Vorbild gedient.
Zwei Jahre waren seit der Silberhochzeit des Kaiserpaares schon vergangen, doch für den Vaterländischen Frauenverein von Osnabrück war die Erinnerung daran noch wach, denn ein großer Teil des Geldes, das dem " Hohen Paar" zu diesem Ehrentage geschenkt worden war, fand Verwendung in der reichsweiten Stiftung " Kinderheil".
Der Kaiserin lag besonders das Wohl der Kleinsten am Herzen, die Säuglingsfürsorge. Im Hause Johannismauer 30 wurde im April 1908 die erste Säuglingsfürsorgestelle eröffnet, die mit großzügigen Mitteln aus der Stiftung versehen wurde. Ein Arzt stand kostenlos zur Verfügung, Ernährungsberatung und allgemeiner Rat und Tat rund um die Säuglingspflege wurden hier vermittelt. Der Vaterländische Frauenverein erhoffte sich Vertrauen und eine rasche Annahme durch die " beteiligten Kreise", damit die Arbeit segensreich beginnen konnte.
Anfang April hielt die Jugendabteilung des Turnvereins " Friesen" Schinkel in der Rosenburg ein großes Schauturnen ab, zu dem sich zahlreiche Gäste einfanden. 60 Jugendturner bot der Verein auf, und den Reden war zu entnehmen, dass es bei der Betreuung nicht nur um deren leibliche Ertüchtigung ging, sondern dass die Knaben unter fachkundiger Leitung vor allen Dingen zur Sitte und Ordnung angehalten wurden.
Der munteren Schar auf dem Turnboden sollte so das Gefühl für Mannestugend und Wahrhaftigkeit, Mut, Selbstvertrauen und Entschlossenheit vermittelt werden, betonte der Vorsitzende, so dass die Jungen dereinst als " echte deutsche Männer" ihren Platz im Leben auszufüllen vermöchten.
Insgesamt verließen Ostern 1908, zum Schuljahresende, 271 Konfirmanden die evangelischen Bürger- und Volksschulen und begannen eine Lehre. 50 Jungen wollten Kaufmann werden, 44 Schlosser und 17 Lehrer. Alle anderen Berufe, in denen junge Menschen ausgebildet wurden, fanden ihre Aufzählung im Osnabrücker Tageblatt. Nur 18 Jugendliche hatten noch keinen Ausbildungsplatz gefunden.
Unterhalb des Herrenteichswalls ließ die Stadt mehrere Tennisplätze anlegen. Das Bedürfnis nach körperlichen Übungen nahm zu, doch nicht jeder wollte schwimmen oder turnen. Auch oder weil das Tennisspiel aus England kam, war das Interesse groß.
Frisch renoviert erstrahlte im April 1908 das alte Osnabrücker Giebelhaus Große Gildewart 26. Die zahlreichen, meist lateinischen Inschriften waren aufgearbeitet und farbig gefasst worden. Einst das dritte Predigerhaus von St. Marien, sollte das Haus im Herbst verkauft werden. Das Vorderhaus war nach dem großen Brand von 1613 errichtet worden, das Steinwerk hatte die Katastrophe fast unbeschadet überstanden.
Die Kahnfahrer auf der Hase wurden im Osnabrücker Tageblatt dringend ersucht, die brütenden Schwäne weit zu umfahren, denn die wehrhaften Vögel reagierten aggressiv auf jede Störung. Zur Anzeige kam eine Gruppe Jungen im Alter von 15 bis 16 Jahren, die vom Kahn aus einen brütenden Schwan mit dem Ruder geschlagen hatten. Erneut erging ein Appell an Eltern heranwachsender Kinder, für Ordnung zu sorgen. Auch vor 100 Jahren waren Eltern verantwortlich und mussten mit Geldstrafen rechnen für Unfug, den ihre Sprösslinge anrichteten.
An den Ostertagen um den 21. April herum zeigte sich der April sehr wechselhaft. Schnee und Graupel, Sturm und Regen gab es, und nur die Phasen mit Sonnenschein am Nachmittag des zweiten Ostertages ermöglichten das beliebte Eiersuchen im Freien.
Autor:
Christiana Keller


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