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1.
Erscheinungsdatum:
02.04.2008
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Bundespolitische
Weichenstellungen
machen
eine
Gewerbesteuererhöhung
für
Osnabrück
unumgänglich
-
Bericht
und
Kommentar.
Überschrift:
Stadt bittet Unternehmen zur Kasse
Zwischenüberschrift:
Gewerbesteuer wird um 3,6 Prozent erhöht – FDP stimmt dagegen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Osnabrücker
Unternehmen
müssen
einen
Beitrag
zur
Sanierung
des
städtischen
Haushaltes
leisten:
Der
Stadtrat
beschloss
gestern
Abend
mit
großer
Mehrheit
die
Erhöhung
der
Gewerbesteuer
um
3,
6
Prozent.
hin
Osnabrück.
Die
Politik
ist
doch
zu
schnellen
Entschlüssen
fähig:
Am
Samstag
erst
hatten
SPD
und
Grüne
in
den
vertraulichen
Gesprächen
mit
den
Spitzen
der
anderen
Fraktionen
den
Vorschlag
zur
Erhöhung
der
Gewerbesteuer
vorgelegt.
Die
CDU
stimmte
zu,
die
FDP
lehnte
ab.
Die
Zeit
sei
zu
knapp,
um
eine
derart
weitreichende
Entscheidung
zu
treffen,
sagte
FDP-
Sprecher
Thomas
Thiele.
Für
2009
hätte
er
sich
eine
Anpassung
der
Steuersätze
vorstellen
können.
Die
Stadt
dreht
nicht
nur
an
der
Steuerschraube,
sie
gibt
auch
weniger
aus.
Darauf
wiesen
SPD,
Grüne,
CDU
und
Oberbürgermeister
Boris
Pistorius
während
der
Ratssitzung
mehrfach
hin.
CDU-
Fraktionschef
Fritz
Brickwedde
hatte
die
Zustimmung
der
CDU
zur
Steuererhöhung
davon
abhängig
gemacht.
Die
Fraktionen
hatten
in
der
letzten
Tagen
noch
einmal
den
Rotstift
angesetzt
und
die
laufenden
Ausgaben
um
eine
weitere
Million
Euro
gekappt.
Mitten
hinein
platzte
die
Nachricht
von
der
Tarifeinigung
im
öffentlichen
Dienst,
die
die
Stadt
nach
vorläufigen
Berechnungen
1,
5
Millionen
Euro
kosten
wird.
Auf
der
anderen
Seite
stehen
die
Mehreinnahmen
aus
der
höheren
Gewerbesteuer
von
2,
7
Millionen
Euro.
Aber
es
bleibt
dabei:
Die
Einnahmen
reichen
nicht,
um
die
laufenden
Ausgaben
zum
Beispiel
für
Personal,
Miete
oder
Büromaterial
zu
bezahlen.
Unterm
Strich
bleibt
ein
Minus
(Fachleute
sagen
strukturelles
Defizit
dazu)
von
rund
vier
Millionen
Euro.
Diese
vier
Millionen
erhöhen
das
Minus
auf
dem
städtischen
Girokonto
auf
rund
104
Millionen
Euro.
Darin
sind
99
Millionen
Euro
an
Defiziten
aus
den
Vorjahren
enthalten.
Für
Investitionen
unter
anderem
in
Straßen
und
Schulen
gibt
die
Stadt
in
diesem
Jahr
etwa
40
Millionen
Euro
aus.
Dafür
muss
sie
3,
9
Millionen
Euro
neue
Schulden
machen.
In
den
letzten
vier
Jahren
ist
es
gelungen,
Schulden
abzubauen.
Boris
Pistorius
lobte
die
konstruktive
Zusammenarbeit
der
Fraktionen
in
den
Haushaltsberatungen
und
verteidigte
die
Erhöhung
der
Gewerbesteuer.
Das
sei
zwar
kein
"
struktureller
Durchbruch"
,
um
die
Krise
auf
Dauer
zu
besiegen,
aber
die
einzige
Chance,
eine
Verschlechterung
der
Finanzen
unter
anderem
durch
die
Folgen
der
Unternehmenssteuerreform
zu
verhindern.
Denn
das
Sparen
habe
Grenzen,
sagte
Pistorius,
und
unterlegte
diese
Äußerung
mit
Zahlen.
Die
freiwilligen
Aufgaben,
über
die
die
Stadt
allein
entscheiden
kann,
kosten
insgesamt
36,
8
Millionen
Euro–
bei
Gesamtausgaben
von
gut
500
Millionen.
Von
den
36,
8
Millionen
entfallen
seinen
Angaben
zufolge
knapp
23,
8
Millionen
auf
den
Kulturbereich
(Theater,
Volkshochschule)
,
9,
3
Millionen
auf
Sport
und
Gesundheit
und
zwei
Millionen
auf
die
Wirtschaftsförderung.
"
Um
strukturell
etwas
zu
bewegen,
müssen
wir
über
ganz
andere
Dinge
reden"
,
forderte
Pistorius
mit
Blick
auf
2009:
"
Privatisierungen
oder
sagen
wir
einfacher
Verkäufe."
Die
Politik
müsse
sich
sachlich
damit
auseinandersetzen
und
sollte
sich
erst
festlegen,
"
wenn
alle
Fakten
auf
dem
Tisch
liegen"
.
Das
Bekenntnis
zur
Zusammenarbeit
liegt
vor:
"
Die
Fraktionen
sind
bereit,
gemeinsam
mit
dem
Verwaltungsvorstand
noch
vor
der
Sommerpause
grundlegende
Gespräche
zur
Aufgabenkritik
und
Prioritätensetzung
zu
führen"
,
heißt
es
in
einem
Beschluss
von
CDU,
SPD
und
Grünen.
Kommentar
Eine
Stadt
wehrt
sich
Von
Wilfried
Hinrichs
Es
wäre
leicht,
den
Politikern
Mutlosigkeit
vorzuwerfen.
Steuern
zu
erhöhen
ist
die
einfachste
Art,
den
Haushalt
zu
sanieren.
Dieser
Fall
liegt
aber
anders,
denn
es
gibt
gute
Gründe
für
eine
maßvolle
Steuererhöhung.
Die
Stadt
wehrt
sich
mit
den
ihr
zur
Verfügung
stehenden
Mitteln
gegen
den
finanziellen
Aderlass,
der
ihr
vom
Bund
verordnet
wurde.
Die
Unternehmensteuerreform
des
Bundes
kostet
die
Stadt
in
diesem
Jahr
drei
Millionen
Euro
an
Einnahmen.
Das
entspricht
etwa
der
Summe,
die
Osnabrück
durch
den
neuen
Steuersatz
hereinholt.
Darüber
hinaus
kürzt
der
Bund
einseitig
Sozialleistungen
im
Umfang
von
800
000
Euro,
die
die
Stadt
ausgleichen
muss.
Die
Tarifvereinbarung
für
den
öffentlichen
Dienst
kostet
einen
Millionenbetrag.
Mit
Sparen
allein
ist
da
nichts
mehr
zu
retten.
Neun
Jahre
hat
Osnabrück
den
Steuersatz
nicht
angerührt
und
die
Wirtschaft
geschont.
Dass
sie
jetzt
zur
Kasse
gebeten
wird,
durchkreuzt
zwar
die
Ziele
der
Unternehmensteuerreform
und
schwächt
die
Wettbewerbsfähigkeit
des
Standorts
Osnabrück,
schafft
dafür
aber
etwas
mehr
Gerechtigkeit.
w.hinrichs@
neue-
oz.de
Autor:
hin