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1.
Erscheinungsdatum:
29.03.2008
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zur
geschichtlichen
Wirtschaftsentwicklung
Osnabrücks
und
die
Bedeutung
der
Neustadt
ein
historischer
Artikel.
Überschrift:
Rosenstrater Tuch aus der Neustadt
Zwischenüberschrift:
Die Rosenstraße war im 15. Jahrhundert das Zentrum der Osnabrücker Wollweber
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Osnabrücker
Neustadt
war
zwar
die
jüngere
und
im
Blick
auf
die
Einwohnerzahl
wohl
auch
deutlich
kleinere
Schwester
der
Altstadt,
aber
kaum
deren
unbedeutendes
Anhängsel,
wie
es
zum
Teil
in
der
älteren
Forschung
des
19.
und
20.
Jahrhunderts
zu
lesen
ist.
Wirtschaftlich
blühte
die
Neustadt
spätestens
in
den
ersten
Jahrzehnten
des
14.
Jahrhunderts
auf,
und
diese
Entwicklung
sollte
für
die
ganze
Stadt
über
die
nächsten
Jahrhunderte
prägend
sein.
Am
20.
Dezember
1345
erteilte
der
Rat
der
Neustadt
den
Wollwebern
das
Privileg,
das
von
ihnen
gewebte
Tuch
einer
Qualitätsbeschau
zu
unterziehen
und
mit
Bleiplomben
zu
besiegeln.
Der
Wunsch,
die
Qualität
des
gefertigten
Tuches
zu
kontrollieren
und
zu
kennzeichnen,
zeigt,
dass
hier
nicht
mehr
nur
für
den
lokalen
Markt
in
Osnabrück
gewebt
wurde,
sondern
für
den
Fernhandel.
Er
verlangte
eine
gleichbleibende
undverlässliche
Qualität.
Das
Amt
der
Wollweber,
dem
zwei
Gildemeister
vorstanden,
verfügte
zu
diesem
Zeitpunkt
also
schon
über
eine
größere
wirtschaftliche
Bedeutung.
Als
einziges
der
Osnabrücker
Handwerksämter
hatte
dieses
auch
seinen
Ursprung
in
der
Neustadt,
ohne
–
wie
die
Bäcker
und
Fleischer
–
ein
selbstständiges
Gegenüber
in
der
Altstadt
zu
haben.
Vielmehr
gehörten
auch
die
Altstädter
Wollweber
diesem
Amt
an.
So
wurde
1347
anlässlich
einer
Seelgedächtnisstiftung
des
Amtes
am
Maternus-
Altar
im
Osnabrücker
Dom
ausdrücklich
von
den
Webern
in
der
Alt-
und
der
Neustadt
gesprochen.
Keine
andere
Osnabrücker
Straße
ist
so
eng
mit
der
Tuchmacherei
verbunden
wie
die
erstmals
1306
als
platea
rosarum
erwähnte
Rosenstraße.
In
dieser
lässt
sich
ein
Großteil
der
Hausstätten
von
Wollwebern
nachweisen.
In
einem
zwischen
1460
und
1480
niedergeschriebenen
Verzeichnis
findet
sich
unter
den
Steuersätzen
für
23
verschiedene
Tuchsorten
aus
England,
Flandern,
den
Niederlanden,
dem
Rheinland
und
Westfalen
auch
das
einheimische
als
"
Rosenstrater"
bezeichnete
Tuch.
Die
Rosenstraße
als
Zentrum
der
Wollweber
wurde
so
auch
namen-
gebend
für
das
Produkt.
Die
Konzentration
der
Wollweber
auf
die
Neustadt
war
allerdings
keine
Osnabrücker
Besonderheit,
sondern
entsprach
vielmehr
einer
typischen
Entwicklung.
Häufig
wurden
Wollweber
gezielt
in
den
Stadterweiterungen
oder
Neustädten
angesiedelt
oder
diese
gar
zu
diesem
Zweck
angelegt
–
dies
lässt
sich
beispielsweise
für
Braunschweig,
Breslau,
Göttingen,
Hildesheim
oder
Thorn
beobachten.
Angelockt
wurden
damit
auch
Weber
aus
dem
niederländisch-
flandrischen
Raum,
dem
neben
der
Toskana
bedeutendsten
europäischen
Textilzentrum
des
Mittelalters,
in
dem
auch
der
technologische
Fortschritt
weiter
vorangeschritten
war.
Wie
weit
dieser
Zusammenhang
zwischen
Neustadtgründung
und
Ansiedlung
von
Wollwebern
auch
für
Osnabrück
gegeben
war,
kann
aus
den
erhaltenen
Schriftquellen
nicht
belegt
werden.
Dabei
zeigen
aber
die
Namen
der
zu
Beginn
des
13.
Jahrhunderts
genannten
Wollweber
wie
Heinrich
Paderborn
sowie
Heidenreich
und
Heinrich
Soest,
dass
diese
auch
aus
anderen
größeren
Städten
nach
Osnabrück
gezogen
waren.
Und
das,
obwohl
in
Soest
bereits
im
13.
Jahrhundert
eine
bedeutende
Tuchmacherei
bestand.
Ein
eher
abwertendes,
vor
allem
aber
unzutreffendes
Bild
hat
Hermann
Rothert
in
seiner
1937/
38
erschienenen
"
Geschichte
der
Stadt
Osnabrück
im
Mittelalter"
von
den
Osnabrücker
Wollwebern
des
14.,
aber
auch
noch
des
15.
Jahrhunderts
gezeich-
net:
Ausgehend
von
der
unbegründeten
Behauptung,
die
Neustadt
habe
einen
"
ländlichen
Charakter"
gehabt,
sah
er
auch
das
dortige
Textilgewerbe
anders
als
in
Soest
in
der
Fortsetzung
des
ländlichen
Handwerks.
Eine
"
Rückständigkeit"
zeigte
nach
Rothert
auch
der
erst
1457
erfolgte
Erwerb
der
Burg
Gretesch
durch
das
Osnabrücker
Wollweberamt,
um
dort
eine
Walkmühle
einzurichten
und
das
mühselige
Walken
per
Fuß
zu
mechanisieren.
Denn
schon
zuvor
bestanden
andere
Walkmühlen
in
Osnabrück.
So
wurde
in
einem
Verzeichnis
aus
den
1420er
Jahren
eine
bereits
bestehende
und
räumlich
der
Neustadt
zuzuordnende
Walkmühle
erwähnt
und
1444
eine
weitere
in
der
niederen
Mühle
zu
Haste
genannt.
Schon
diese
früheren
Erwähnungen
machen
es
wahrscheinlich,
dass
bereits
im
14.
Jahrhundert
mindestens
eine
Walkmühle
in
Osnabrück
bestanden
hat.
Der
Kauf
und
Umbau
der
Burg
Gretesch,
die
in
der
Folge
dann
auch
in
die
Osnabrücker
Landwehr
eingebunden
wurde,
unterstreicht
also
vielmehr
noch
das
wirtschaftliche
Potenzial,
über
das
die
Osnabrücker
–
und
dies
waren
in
erster
Linie
die
Neustädter
–
Wollweber
um
die
Mitte
des
15.
Jahrhunderts
verfügten.
Zu
dieser
Zeit
fand
das
Osnabrücker
Tuch
seinen
Weg
über
den
niederländischen
Raum
bis
nach
England.
Um
1600
war
die
Tuchmacherei
mit
etwa
300
selbstständigen
Meistern
das
bedeutendste
Gewerbe
in
der
Hasestadt.
Bildunterschrift:
Der
Webstuhl
steht
für
die
Wirtschaftskraft
der
Osnabrücker
Neustadt
im
14.
und
15.
Jahrhundert.
Neustadt-
Profile
Vor
700
Jahren
schlossen
die
Altstadt
und
die
Neustadt
von
Osnabrück
einen
Bund
fürs
Leben:
Das
Kulturgeschichtliche
Museum
zeigt
noch
bis
Sonntag
unter
dem
Titel
„
Profile″
die
Doppelausstellung
„
Stadtalltag
um
St.
Johann″
und
„
Fotografien
aus
der
Neustadt″
von
Christian
Grovermann.
Öffnungszeiten:
Samstag
und
Sonntag
10
-
18
Uhr.
Mit
diesem
Beitrag
endet
unsere
Serie.
Autor:
Karsten Igel