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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Für Raucher wird′s jetzt eng
Zwischenüberschrift:
Quarzen an der frischen Luft ist reglementiert – erhöhter Flirtfaktor
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Für den rauchenden Osnabrücker gilt es, viele Regeln zu beachten. Schließlich darf er selbst an der frischen Luft nicht mehr überall qualmen.
Wir haben aufgelistet, wo der Raucher beim Ausgehen noch ungehemmt seiner von vielen als belastend empfunden Lust frönen kann obwohl der Rauchertisch vor der Kneipe auch ein gewisses Flirtpotenzial zu bieten hat.
Das ist ein auch für die Raucher angenehmer Nebeneffekt des Nichtraucherschutzgesetzes: Rauchen in kleinen Räumen oder in der Kälte vor der Tür schweißt zusammen. Neue Kontakte sind da besonders schnell geknüpft. Im Restaurant Tatort etwa müssen Glimmstängel draußen bleiben. Dafür steht ein kleiner Holztisch mit zwei Stühlen vor der Tür. " Wenn Sie dort jemanden sehen, der Ihnen gefällt, ist das doch die Gelegenheit", erläutert Inhaberin Marianne Clausmeier. Sie hat durch das Glasfenster schon so einige Kontaktaufnahmen gesehen stillschweigend.
Die Welt der Osnabrücker Raucher hat sich verändert, für sie nicht nur in positiver Hinsicht. Und in Verbindung mit den neuen Verboten mag die ein oder andere schon etwas ältere Regel noch einmal so richtig gekratzt haben. Zum Beispiel das Rauchverbot auf dem Hauptbahnhof: Auf den Bahnsteigen darf der Bahnkunde seit 2002 nur noch in bestimmten Zonen zur Zigarette greifen obwohl es sich dabei nicht um einen geschlossenen Raum handelt.
Entscheidend für das Vorgehen der Bahn war damals nicht nur die Belästigung durch den Rauch. " Das war auch eine Frage der Reinigung, ganz klar", erklärt Pressesprecher Egbert Meyer-Lovis. Kippen sind schließlich schnell weggeschnipst.
Die Raucherzonen am Hauptbahnhof befinden sich weitab von den Treppenaufgängen, am Rande der Bahnsteige. " Wie auf dem Abstellgleis", findet Hartmut Kuper, der auf seinen Zug nach Georgsmarienhütte wartet. 24 Quadratmeter sind den Rauchern in großen Bahnhöfen wie Osnabrück vorbehalten. In kleinen Bahnhöfen sind es 16 Quadratmeter. Auf manchen Gleisen ist der Bereich mit gelber Farbe auf dem Boden markiert. Nur innerhalb der Quadrate ist das Rauchen erlaubt.
" Wir werden hier jetzt so ein bisschen diskriminiert", meint Raucher Kuper. Ein paar Meter entfernt von ihm steht eine junge Frau aus Wuppertal. Obwohl sie raucht, findet sie die Rauchquadrate gut. Auch die Verbote in den Kneipen. " Ich will nicht nach Rauch stinken", erklärt sie schlicht und zieht an ihrer Zigarette.
Einschränken muss sich der Raucher auch im Freibad. Zwar steht in der Haus- und Badeordnung nichts von einem Rauchverbot, räumt Roland Kettler ein, Leiter der Osnabrücker Bäder. Aber trotzdem: " Auf der Liegewiese sollte nicht geraucht werden", sagt Kettler. Dafür gebe es ja die Bistro-Terrassen.
Doch wo können Raucher überhaupt noch problemlos quarzen? Wir haben über 200 Osnabrücker Gastronomie-Betriebe aus dem Telefonbuch angerufen. Von denen, die erreichbar waren, bieten 60 Cafés, Kneipen oder Restaurants Raum für Raucher (s. Tabelle).

Bildtext:
Raucher macht nicht unbedingt einsam. Auch nicht nach der Einführung des Nichtracherschutzgesetzes. Die oft engen Zonen, die den Rauchern jetzt manchmal zugewiesen werden, um dort ihrem Bedürfnis nachzukommen, sorgen für traute Nähe unter Gleichen.
Foto:
Gert Westdörp

Passiv rauchen

Rauchen ist ungesund. Vom Zigarettenrauch kann man krebskrank werden. Auch Kellnerinnen zum Beispiel, die in einer verrauchten Kneipe arbeiten und unfreiwillig den Rauch von den Gästen einatmen müssen, ohne selbst eine Zigarette zu rauchen. Wer unfreiwillig mitraucht, ist ein Passivraucher. Um diese Menschen zu schützen, gibt es seit einiger Zeit das Nichtraucherschutzgesetz. Die Nichtraucher freuen sich darüber, weil sie jetzt eine Kneipe besuchen können. ohne den schädlichen Qualm einatmen zu müssen. Einige Raucher sind aber sauer, weil ihnen der Spaß am Kneipenbesuch vergangen ist. Das ärgert auch die Wirte, weil diese Gäste wegbleiben.
Autor:
Cathrin Mahns


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