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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Besser als ein zentrales Mahnmal
Zwischenüberschrift:
Neun weitere Stolpersteine verlegt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Hoppla, hier ist Aufmerksamkeit gefordert! Einer der Steine im Gehwegpflaster trägt eine Messingplatte mit einem Namen. Ein Stolperstein, der auf das Schicksal eines Menschen aus dieser Stadt hinweist, der Opfer des Na-tionalsozialismus wurde. Gestern wurden neun weitere der kleinen Mahnmale in der Stadt verlegt.
Das öffentliche Interesse an der Verlegung überraschte die Organisatoren: Mehr als 80 Bürger nahmen sich die Zeit, den mehrstündigen Weg zu jenen Orten mitzumachen, an denen die Stolpersteine verlegt wurden. Nach der Auftaktveranstaltung im November vergangenen Jahres wurde der " Initiativkreis Stolpersteine" nun ein zweites Mal aktiv und installierte weitere der mit Messingplaketten versehenen Pflastersteine. Bei der ersten Aktion waren es acht gewesen, gestern war es einer mehr.
Stolpersteine sind das Projekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig. Es erinnert an die Opfer des Nationalsozialismus. Die Oberfläche der Steine wird von einer Messingplatte eingenommen, die Informationen über den Namen und das Schicksal der Opfer tragen. Stolpersteine werden auf dem Gehsteig vor dem Haus eingelassen, in dem sie zuletzt wohnten oder ihren Wirkungsort hatten. Finanziert werden die kleinen Mahnmale von Paten.
Prof. Gerhard Kothmann vom Osnabrücker Initiativkreis machte darauf aufmerksam, dass die Aktion alle Opfergruppen berücksichtigt. Hierzu gehören die jüdischen Opfer, Sinti und Roma, körperlich und geistig Behinderte, Deserteure, Homosexuelle sowie aus ethnischen, religiösen oder politischen Gründen Verfolgte. " Wir haben eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die nach Informationen recherchiert und dabei wertfrei vorgeht."
Gunter Demnig nahm gestern das Einpassen der Steine persönlich vor. Er hatte zuvor in Berlin Stolpersteine verlegt und reiste in dieser Eigenschaft anschließend weiter nach Kassel. Ihm assistierten Schüler des Berufsschulzentrums Westerberg, die auch in Zukunft diese Aufgabe übernehmen.
Unter den Paten der neun verlegten Steine waren Studierende des Abendgymnasiums Sophie Scholl. Natasha Livancic, Naila Can, Katharina Lücken und Rita Schulke hatten im Geschichtsunterricht nach Informationen zur Person von Johann Staperfeld recherchiert, für dessen Stein sie die Patenschaft übernommen hatten. " Ich halte diese lokale Erinnerung für nachhaltiger als ein großes, zen-trales Monument in Berlin", erklärte Schulke.

Bildunterschrift:

Gedenkort Johannisstraße: Vor dem Haus mit der Nummer 22 verlegte der Kölner Aktionskünstler Gunter Demnig gestern einen seiner Stolpersteine. Foto: Jörn Martens
Autor:
iza


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