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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
"Warum Risiken eingehen?"
 
Keine Alternative
 
Mehr Gift
 
Klare Abwägung
Zwischenüberschrift:
Leserbrief
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
" Wem nutzt die Gentechnik? Zum Fortschritt gehöre die kühle Abschätzung von Risiken und Chancen, resümiert [. . .] Michael Schwager seinen Aufruf, die Agro-Gentechnik nicht zu verteufeln. Die Frage ist nur: Wer hat die Chancen und wer die Risiken? Zweifellos haben einige Großkonzerne die Chance, mit Patenten auf genmanipuliertes Saatgut den Weltmarkt unter sich aufzuteilen. Besonders lukrativ wird es für Monsanto und Co., wenn sich Genpflanzen auf nicht genmanipulierte Sorten auskreuzen und auch dafür Lizenzgebühren kassiert werden können.
Bereits 2004 hat die EU-Kommission den kommerziellen Anbau von transgenem Mais MON810 zugelassen. Das Bundesgesundheitsministerium hat seine Unbedenklichkeitsbescheinigung wieder zurückgezogen, unter anderem weil vermehrte Antibiotikaresistenzen beim Menschen befürchtet werden. Außerdem ist durch Studien belegt, dass der Genmais Insekten, Würmer und andere Bodenporganismen schädigt.
In NRW wurde 2007 das Auswildern′ der genmanipulierten Maispflanze beobachtet. Damit besteht grundsätzlich die Gefahr, dass transgene Elemente auch auf den Nutzpflanzen verwandte Wildpflanzen überspringen. Wenn das passiert, ist die Genmanipulation mit all ihren Folgen kaum noch rückholbar.
Warum sollten wir diese Risiken eingehen? In den reichen Industrieländern sind auch ohne Gentechnik ausreichend Nahrungsmittel in großer Vielfalt vorhanden. Die sogenannte Dritte Welt′ leidet schon heute unter der Agrarpolitik der reichen Länder, weil deren Märkte kaputtsubventioniert und regionale, standortangepasste Sorten verdrängt werden. Die Gentechnik würde dieses Problem noch verschärfen und damit den Hunger in der Welt vergrößern. Was ist daran Fortschritt?"
Josef Voß
Zum Bossel 38
Georgsmarienhütte

Keine Alternative
"[. . .] Wenn man sich informiert, stellt man fest, dass es zurzeit keine gangbare Alternative zur kompromisslosen Ablehnung der Grünen Gentechnik′ gibt. Denn nur selten sind die Konsequenzen gedankenloser Voreiligkeit so tiefgreifend wie hier. Noch einmal die Argumente: Nichts und niemand kann die Ausbreitung von gentechnisch veränderten Pflanzenteilen (Saatgut, Pollen etc.) verhindern. Kein Schild, kein Dach, kein Mindestabstand. Studien, die dies beweisen, gibt es zuhauf.
Die Gefahr liegt darin, dass das künstlich gemixte und teils nicht-pflanzliche Gen-Material sich mit dem von Wild- und Kulturpflanzen durchmischt, Pflanzengesellschaften aus der Balance bringt und Entwicklung sowie Wechselwirkungen der unnatürlich eingebrachten Gene nicht abzusehen sind. Gentechnisch veränderte Organismen (GVO) auf die Natur loszulassen löst dauerhaft kein einziges Ernährungsproblem, sondern schafft ein neues, uferloses Abhängigkeitsproblem für Landwirte weltweit. Denn GVO sind nicht nur teuer, sondern sind auch patentrechtlich geschützt. Wer eine Handvoll GVO-Saatgut behält, übersieht oder verliert, bewegt sich bereits am Rande einer Klage, ebenso wie ein Bio-Bauer, in dessen Getreide durch Pollenflug ungewollt das veränderte Gen-Material eingebracht wurde.[. . .]" / Bildtext: Gentechnik oder nicht? Ob neue Anbauverfahren mehr Chancen oder mehr Risiken mit sich bringen, ist umstritten. Unklar ist beispielsweise, ob sich die Ausbreitung veränderter Pflanzenteile verhindern lässt. Foto: Archiv
Autor:
Josef Voß, Melanie Paetsch, Dr. med. Renate Vestner-Heise, Jürgen Ebert


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