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1.
Erscheinungsdatum:
20.03.2008
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zur
Geschichte
der
Friedhöfe:
Hasefriedhof
und
Johannisfriedhof
Überschrift:
Die Totengräber fanden kaum noch Platz
Friedhöfe sind 200 Jahre alt
Zwischenüberschrift:
Vor 200 Jahren wurden in Osnabrück die beiden Friedhöfe außerhalb der Stadtmauern eröffnet
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Es
wurde
eng
im
Osnabrück
des
18.
Jahrhunderts.
Besonders
eng
wurde
es
auf
den
Friedhöfen
an
den
Kirchen.
Totengräber
fanden
kaum
noch
Platz
für
ihre
Särge.
Schweine
oder
Ziegen
wühlten
Knochen
und
sogar
Schädel
aus.
Napoleons
Bruder
Jérôme
beendete
diesen
Missstand.
Vor
200
Jahren
wurden
vor
den
Stadtmauern
der
Hasefriedhof
und
der
Johannisfriedhof
eröffnet.
Osnabrück.
Schon
1777
regte
Justus
Möser
in
seinen
"
Patriotischen
Phantasien"
an,
"
die
Kirchhöfe
aus
der
Stadt
zu
bringen"
.
Das
war
ein
längst
überfälliger
Gedanke,
aber
es
dauerte
noch
über
30
Jahre,
bis
sich
die
Stadtväter,
von
der
napoleonischen
Besatzungsmacht
unter
Druck
gesetzt,
darauf
einließen.
Die
Friedhofshistoriker
Dieter
Ostendorf
und
Ursula
Rötrige
haben
in
einem
Aufsatz
für
die
Osnabrücker
Mitteilungen
herausgearbeitet,
wie
die
Neuordnung
immer
wieder
verschleppt
wurde.
Dabei
ereigneten
sich
auf
den
Kirchhöfen
unwürdige
Szenen.
So
beklagte
sich
der
Totengräber
Welker
1800
beim
Magistrat
der
Stadt,
dass
"
ohne
Loshackung
alter
Särger
kein
Platz
fuglich
mehr
zu
gebrauchen
sey"
.
Im
Protokoll
einer
Ratssitzung
drei
Jahre
später
ist
zu
lesen:
"
Die
Stelle
ist
uns
heilig,
wo
die
Gebeine
eines
guten
Vaters,
eines
Freundes,
einer
geliebten
Gattin
ruhen,
aber
wie
sehr
muß
es
den
fühlenden
Mann
empören,
wenn
das
Vieh
die
Gräber
umwühlt,
Buben
mit
den
Resten
der
Verstorbenen
spielen
und
der
Ort
nur
zum
Tummelplatz
wilder
Freuden
dient"
.
Es
gab
zwar
die
Überlegung,
drei
neue
Friedhöfe
außerhalb
der
Stadtmauern
anzulegen,
aber
wann
immer
es
irgendwo
einen
Schritt
voranging,
trat
eine
andere
Instanz
auf
die
Bremse
und
brachte
die
guten
Absichten
zum
Stillstand.
Gegen
die
neuen
Friedhöfe
gab
es
massive
Vorbehalte
aus
der
Bürgerschaft.
Viele
Stadtbewohner
fürchteten,
dass
ihre
Zeitgenossen
die
längeren
Fußmärsche
scheuen
würden,
so
dass
von
den
einstmals
so
eindrucksvollen
Trauerzügen
nicht
viel
übrig
bliebe.
Fortschrittliche
Geister
im
Magistrat
riefen
dazu
auf,
die
"
Fesseln
des
Aberglaubens"
zu
sprengen
und
endlich
die
Vernunft
walten
zu
lassen.
"
Man
hat
bekantlich
diese
Sache
schon
vor
30
Jahren
zur
öffentlichen
Sprache
gebracht"
,
heißt
es
in
einem
Protokoll
von
1803,
"
damals
fehlte
es
unserem
Publikum
im
Ganzen
noch
an
dem
eigentlichen
Sinn
für
Verbesserungen;
man
klebte
noch
zu
sehr
am
Alten."
Doch
es
geschah
weiterhin
nichts.
Erst
Ende
1807
kam
die
Sache
in
Gang,
weil
nun
von
oben
Druck
gemacht
wurde.
Napoleons
Eroberungsfeldzug
hatte
den
Weg
dafür
gebahnt.
Die
wenigen
Jahre,
in
denen
sein
Bruder
Jérôme
das
Königreich
Westfalen
regierte,
boten
Spielraum
für
Reformen,
und
die
hinterließen
auch
im
abgelegenen
Osnabrück
ihre
Spuren.
Jérômes
Präfekt
Pestel
griff
den
Vorschlag
des
Magistrats
konsequent
auf
und
verfügte,
"
daß
vom
1ten
April
diesen
Jahres
an
gerechnet,
das
Beerdigen
der
Leichen
außer
der
Stadt
geschieht,
indem
ich
die
Wahl
der
Mittel
lediglich
Ihrer
Beurtheilungüberlaße"
.
Als
es
erneut
Widerstand
gab,
wandte
sich
Pestel
energisch
gegen
die
Bedenkenträger.
Vom
Rat
forderte
er,
"
daß
man,
statt
sich
zunächst
allein
an
das
Wesentliche
zu
halten,
der
Sache
von
Anfang
an
sofort
den
höchsten
Grad
der
Vollkommenheit
zu
geben
strebte,
und
keine
Vervollkommnung
der
Folgezeit
überlassen
wollte"
.
Da
der
Präfekt
hartnäckig
blieb,
ging
auf
einmal
alles
sehr
schnell.
Man
einigte
sich
darauf,
nur
noch
zwei
neue
Friedhöfe
zu
planen,
einen
vor
dem
Hasetor
und
einen
vor
dem
Johannistor.
Die
Grundstücke
für
den
"
Hase-
Todtenhof"
und
den
Johannisfriedhof
überließ
die
Landesbehörde
der
Stadt
zu
günstigen
Konditionen.
Während
in
Osnabrück
noch
über
die
Friedhofsordnung
diskutiert
wurde,
kam
es
schon
zur
ersten
Bestattung,
ohne
dass
es
zuvor
eine
Einweihungsfeier
gegeben
hatte.
Am
21.
März
1808
um
5
Uhr
morgens
wurde
die
fünfjährige
Tochter
des
Tischlermeisters
Fuchs
auf
dem
Johannisfriedhof
begraben.
Der
Vorname
des
Mädchens
ist
in
den
Akten
nicht
erwähnt.
Auf
einem
Grabstein
ist
sie
wohl
nie
verewigt
worden.
Anders
das
erste
Begräbnis
auf
dem
Hasefriedhof,
ebenfalls
am
21.
März:
Am
Abend
wurde
der
Kanzleidirektor
Justus
Friedrich
August
Lodtmann
zu
Grabe
getragen,
"
mit
sehr
großer
Feierlichkeit
unter
Begleitung
aller
Civil-
und
Militaire
Authoritaeten,
des
Praefecten,
aller
Honoratioren"
,
wie
es
im
Familienbuch
von
Caspar
Josephus
Brandenburg
vermerkt
ist.
Lodtmanns
Grabstein
steht
heute
noch
in
der
1.
Abteilung
des
Hasefriedhofs.
Die
napoleonische
Reform
entzog
das
Bestattungswesen
in
Osnabrück
der
Kirche
und
machte
es
zu
einer
kommunalen
Angelegenheit.
Es
entwickelte
sich
ein
Totenkult,
der
das
Kreuz
und
das
Christuszeichen
zurückdrängte.
Künstler
schufen
neue
Symbole
wie
die
gesenkte
Fackel,
Mohnkapseln
als
Sinnbild
des
Schlafes
oder
eine
Schlange,
die
sich
in
den
Schwanz
beißt
–
als
Sinnbild
des
ewigen
Werdens
und
Vergehens.
Dass
beide
Friedhöfe
schon
bald
Leichenhäuser
bekommen
sollten,
in
denen
man
die
Toten
aufbahren
konnte,
erklärt
sich
aus
einer
weit
verbreiteten
Angst
vor
dem
Scheintod.
Im
19.
Jahrhundert
fehlte
es
an
medizinischen
Möglichkeiten,
den
Tod
eines
Menschen
zweifelsfrei
zu
bestimmen.
Und
es
gab
Gruselgeschichten,
nach
denen
Lebendige
versehentlich
begraben
worden
sein
sollen.
Auch
in
Osnabrück
war
es
deshalb
üblich,
die
Toten
mit
einem
Glockenzug
am
Handgelenk
aufzubahren
und
sie
Tag
und
Nacht
zu
bewachen.
Diese
kuriosen
Züge
gehören
ebenso
zur
200-
jährigen
Geschichte,
die
sich
heute
noch
am
Hasefriedhof
und
am
Johannisfriedhof
ablesen
lässt.
Schon
lange
sind
die
Wohnviertel
über
sie
hinweggewachsen,
seit
1996
finden
keine
Beisetzungen
mehr
statt.
Aber
noch
heute
sind
Spuren
aus
der
Zeit
von
König
Jérôme
zu
erkennen.
Die
Grabtafel
von
Kanzleidirektor
Lodtmann
ist
nicht
einmal
das
älteste
Zeugnis.
Auf
dem
Hasefriedhof
steht
ein
Stein
der
Familie
Ringelmann,
der
schon
Ende
des
18.
Jahrhunderts
zu
einem
Grab
an
der
Marienkirche
gehörte.
Manchmal
dienten
die
alten
Gräber
auch
als
Steinbruch.
Erst
der
zweite
Blick
offenbart,
auf
welchem
Fundament
der
Grabpfeiler
des
bekannten
Oberlandbaumeisters
Georg
Heinrich
Hollenberg
steht.
Es
ist
eine
Grabplatte,
die
vom
Friedhof
am
Dom
oder
an
der
Marienkirche
stammt.
Weitere
Informationen
bietet
der
Förderkreis
Hasefriedhof-
Johannisfriedhof
an:
www.historische-
friedhoefe-
osnabrueck.de
/
Bildtexte:
St.
Marien
war
der
erste
Standort
dieses
Grabsteins
aus
dem
18.
Jahrhundert,
der
heute
auf
dem
Johannisfriedhof
steht.
/
Der
Johannisfriedhof
auf
einer
Zeichnung
von
1882.
Unten
ist
der
Eingangsbereich
mit
der
Kapelle.
/
Napoleons
Bruder
Jérôme
steht
für
die
Erneuerung
des
Friedhofswesens
in
Osnabrück
vor
200
Jahren.
Ihm
ist
die
Ausstellung
"
König
Lustik"
gewidmet,
die
vom
19.
März
bis
zum
29.
Juni
im
Kasseler
Museum
Fridericianum
zu
sehen
ist.
/
Eine
Schlange,
die
sich
in
den
Schwanz
beißt:
Totenkult
des
19.
Jahrhunderts
vor
der
Kapelle
des
Johannisfriedhofs.
/
Das
erste
Grab
auf
dem
Hasefriedhof:
Kanzleidirektor
Justus
Friedrich
August
Lodtmann
wurde
am
Abend
des
21.
März
1808
"
mit
sehr
großer
Feierlichkeit"
zu
Grabe
getragen,
wie
es
in
einem
Familienbuch
aus
jener
Zeit
vermerkt
ist.Ein
Stück
Geschichte
kommt
hier
zum
Vorschein:
Dieser
Grabpfeiler
von
Georg
Heinrich
Hollenberg
auf
dem
Hasefriedhof
steht
auf
einer
Grabplatte,
die
im
18.
Jahrhundert
zum
Kirchhof
von
St.
Marien
oder
dem
Dom-
Friedhof
gehörte.
Fotos:
Klaus
Lindemann
200
Jahre
–
das
Jubiläum
Der
Förderkreis
Hasefriedhof-
Johannisfriedhof
bietet
zum
Jubiläum
eine
Veranstaltungsreihe
an.
Grünschnitt
und
Rosenpflege
,
Samstag,
29.
März,
11
Uhr,
Kapelle
Johannisfriedhof
Auf
der
Suche
nach
dem
heutigen
christlichen
Garten
,
Prof.
Jürgen
Milchert,
Freitag,
4.
April,
18
Uhr,
Kapelle
Hasefriedhof
Szenische
Führung
,
Samstag,
21.
Juni,
16
Uhr,
Kapelle
Hasefriedhof
Wilhelm
Lepenau
,
Vortrag
Karin
Gerdes,
Freitag,
27.
Juni,
18
Uhr,
Kapelle
Hasefriedhof
LandArt
Schulprojekt
mit
Barbara
Jamin-
Sassmannshausen
im
Sommer
Gehölze
auf
dem
Hasefriedhof
,
Botanische
Führung
von
Dorothea
Trissl,
Samstag,
5.
Juli,
16
Uhr
Ungewöhnliche
Impressionen
,
Ausstellungseröffnung,
Samstag,
20.
September,
16
Uhr,
Villa
Schlikker
200
Jahre
Hase-
und
Johannisfriedhof
,
Jubiläumsveranstaltung,
Freitag,
26.
September,
19
Uhr,
Kapelle
Hasefriedhof
Persönlichkeiten
auf
dem
Johannisfriedhof
,
Vortrag
Ernst
Kosche,
Freitag,
3.
Oktober,
15
Uhr,
Kapelle
Nachtführung
mit
Prof.
Milchert,
Dienstag,
14.
Oktober,
20
Uhr,
Kapelle
Hasefriedhof
Osnabrück.
Am
morgigen
Karfreitag
ist
es
200
Jahre
her,
dass
die
beiden
Friedhöfe
vor
den
Osnabrücker
Stadtmauern
eröffnet
wurden.
Vorangegangen
war
eine
jahrzehntelange
Diskussion,
denn
die
neuen
Friedhöfe
hatten
in
der
Bürgerschaft
viele
Gegner.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert
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