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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Der Trick mit dem Oster-Lagerfeuer
Zwischenüberschrift:
Stadt setzt dem Brauchtum Grenzen: 200 Anfragen abgelehnt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Osterfeuer sind in der Innenstadt verboten. Lagerfeuer sind erlaubt. Sascha Turrek, Wirt und Geschäftsführer des " Anyway", hat eine " juristische Kurve genutzt", um die noch junge Feuer-Tradition an der Martinistraße am Ostersonntag fortsetzen zu können.
Um die Luft sauber zu halten, lässt die Stadt erstmals Osterfeuer nur noch in ganz engen Grenzen zu. Innerhalb bebauter Zonen sind sie nicht zulässig. Alle Brandstellen im Außenbereich müssen der Stadt angezeigt, die größeren Haufen auch genehmigt werden.
Aber es gibt eine Lücke: Gegen Lagerfeuer könne die Stadt nichts machen, sagt Detlef Gerdts, Leiter des Fachbereichs Grün und Umwelt. Und dann kommt das große Aber: Es darf ausschließlich Kaminholz verwendet werden. Ein privates Osterfeuer aus Baumschnitt und Sträuchern einfach in " Lagerfeuer" umzutaufen das geht nicht.
Kaminholz darf höchstens 20 Prozent Feuchtigkeit enthalten. " Das lässt sich mit einem Messgerät ganz schnell überprüfen", erklärt Gerdts. Und das will die Stadt am Donnerstag beim " Anyway" auch tun. Auf Besuch von der Stadt muss sich auch die Szene am Güterbahnhof einstellen, wo auch ein Lagerfeuer geplant ist.
90 kleine Osterfeuer im Außenbereich mit höchstens sechs Kubikmetern Brennmaterial waren bis gestern beim Fachbereich Grün angemeldet. Darüber hinaus wurden 45 Großfeuer (über sechs Kubikmeter) genehmigt. Über 200 Anfragen zu Osterfeuern in der Innenstadt musste die Stadt absagen. Gerdts ist angesichts dieser Zahlen überzeugt: Die zuvor genannte Schätzung von 300 Osterfeuern in der Stadt " ist noch tief gegriffen".
Ein Mitarbeiter aus seinem Team ist seit mehreren Wochen mit nichts anderem beschäftigt, als Anfragen zu beantworten und Genehmigungen zu prüfen. Dazu gehören auch Ortsbesichtigungen. Lohnt sich der Aufwand? Detlef Gerdts ist sich nicht sicher: " Aber wenn die Stadt weniger verraucht ist und wir einen Überschreitungstag damit verhindern, ist es doch gut." Überschreitungstag bedeutet: Die Konzentration von Feinstaub in der Luft ist höher als 50 Mikrogramm. 35 Überschreitungstage darf sich eine Stadt laut EU-Richtlinie erlauben.
Schwarz-Brenner sollten sich am Osterwochenende nicht sicher fühlen. Gerdts wird an der Spitze von vier Teams in der Stadt unterwegs sein und ungenehmigte oder nicht angezeigte Osterfeuer löschen lassen. Als Grundlage dient eine digitalisierte Karte, in der alle gemeldeten Feuer eingetragen sind. Gerdts: " Wir sehen daran, ob es irgendwo brennt, wo es eigentlich nicht brennen dürfte." Es drohen Bußgelder zwischen 50 und 5000 Euro. Es gehe der Stadt nicht darum, möglichst viele zu erwischen, betont der Fachbereichsleiter. " Wir wollen, dass weniger ihren Grünabfall verbrennen." /

Bildtext:
Wird reines Kaminholz entzündet, ist es ein Lagerfeuer und kein Osterfeuer. So umgeht zum Beispiel das " Anyway" an der Martinistraße das Feuer-Verbot in der Innenstadt. Aber ob es am Wochenende weniger qualmt, ist noch ungewiss: Bis gestern waren 135 Osterfeuer bei der Stadt angemeldet.
Foto:
Jörn Martens

So wird ein Osterfeuer angemeldet
Anmeldung und Genehmigung bei: Heiko Brosig, Telefon 05 41/ 323-24 34, E-Mail brosig@ osnabrueck.de. Im Internet (www. osnabrueck.de/ osterfeuer) hat die Stadt eine Karte veröffentlicht. Jeder kann damit überprüfen, ob sein Osterfeuer im verbotenen Bereich liegen würde.
Brennmaterial: Das Verbrennen von Paletten oder beschichtetem Holz ist eine Straftat und wird angezeigt.
Umschichten: Die Haufen müssen vor dem Entzünden umgeschichtet werden, um Tiere zu schützen, die im Gehölz Unterschlupf gesucht haben.

Es stinkt

Am Ostertag Feuer zu entzünden ist ein uralter Brauch . Warum hat die Stadt etwas dagegen?
Erstens: Weil sich immer mehr Menschen durch den Qualm gestört fühlen. Hunderte sollen sich im letzten Jahr über den Rauch beschwert haben.
Zweitens: Weil mit dem Rauch ganz feiner Staub in die Luft gelangt. Er setzt sich in der Lunge fest und kann Krebs verursachen. Die Europäische Union verpflichtet alle Städte, den Menschen möglichst saubere Luft zu garantieren. Der dritte Grund: Viele private Osterfeuer dienen nur dazu, Grünabfall billig loszuwerden. Das gibt natürlich keiner öffentlich zu. Aber alle wissen, dass es so ist.
Ärger gibt es, weil viele Vereine große Osterfeuer veranstalten und damit etwas Geld zum Beispiel für die Jugendarbeit verdienen. Sie machen sich Sorgen, dass die Stadt eines Tages auch ihr Osterfeuer verbieten könnte. So weit wollen es die Politiker aber nicht kommen lassen. Denn der Osterfeuer-Brauch soll auf jeden Fall erhalten bleiben.
Autor:
hin
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