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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Einst Klosterhof, jetzt Kneipe
Zwischenüberschrift:
Die Gaststätte "Zum Grünen Jäger"
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Der Grüne Jäger ist eine der ältesten Kneipen der Stadt: Um 1859 erhielt der damalige Besitzer des Hauses die Konzession für eine Bierschenke. Doch zuvor wurde das Gebäude auch für einige andere Zwecke genutzt.
Schon seine Größe lässt darauf schließen, dass es einmal als Herrenhaus gebaut wurde. Einige Zeit gehörte das Haus als Wirtschaftshof zum Barfüßerkloster, das in der Nachbarschaft gestanden hatte und während des 30-Jährigen Krieges abgerissen worden war.
1784 erwarb der Advokat Schmidtmann aus Wittlage das Haus an der Kreuzung von Redlinger Straße, Osterberger Reihe und An der Katharinenkirche. 1814 verkaufte es der Rechtsgelehrte an Dienstmann Pielsticker, der es im Jahr 1859 an den Kaufmann und Leinenhändler Thörner weitergab.
Mit ihm begann in dem Gebäude die Ära des Gasthauses " Zum Grünen Jäger". Der passionierte Jäger erwarb die Konzession und richtete ein Stammlokal für seine Jagdgenossen ein.
Seit 1894 trifft sich hier die " Klause", der wohl älteste Stammtisch Deutschlands. Gegründet hat er sich Anfang des 19. Jahrhunderts in der Weinstube Lange am Markt.
Nach mehreren Betreibern, darunter war auch ein Fräulein Hoppensack, ging der Grüne Jäger für 30 600 Mark am 23. Oktober 1892 an die Familie Kahle über, die hier bis 1974 Gäste bewirtete.
Seit den 90er Jahren ist Pascal Rupp Hausherr des Grünen Jägers. Seine Eltern hatten die Gaststätte 1974 gekauft, der Sohn selbst steht seit den 80er Jahren hinter dem Tresen. Inzwischen ist auch seine eigene Tochter dort zu finden. " Aber nur nebenberuflich", erklärt Rupp.
Mit einigen Renovierungen hat das Gebäude die Zeit gut überdauert. Das hätte aber auch schiefgehen können: Eine Brandbombe landete im Zweiten Weltkrieg auf dem Dach. Soldaten verhinderten Schlimmeres. " Vor ein paar Jahren kamen sie vorbei und haben sich noch einmal im Haus umgesehen", erzählt Pascal Rupp.
Unbeschadet steht auch heute noch ein runder Tisch in der Kneipe, dessen Holz Altreichskanzler Otto von Bismarck (1815–1898) zum Dank für eine Geburtstagsgratulation spendiert hatte.
Das historische Motiv hat uns Dieter Mehring aus Moerszur Verfügung gestellt. / Bildtext: Ab 1892 bewirtete Familie Kahle im Grünen Jäger ihre Gäste. Mehr als 80 Jahre hielt sie diese Tradition. Ansichtskarte aus dem Verlag Evering / eute wird das Gasthaus in der Innenstadt in zweiter Generation von der Familie Rupp betrieben. Foto: Klaus Lindemann
Autor:
Marie-Luise Braun


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