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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Müllmilchstraße
Zwischenüberschrift:
Gemeinschaftsarbeit von Antje Bromma und Sigrun Jakubaschke
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. " Interstellar" ist der Titel einer Installation in der Kunsthalle Dominikanerkirche. Die beiden in Hamburg lebenden Künstlerinnen Antje Bromma und Sigrun Jakubaschke gestalteten gemeinschaftlich die art-box VII, eine Einrichtung, die " Künstlerische Positionen im Dialog" ermöglicht.
Eine altertümliche Sicherung hängt neben einem luftleeren Gummiball, eine ausrangierte CD neben einem Spielzeugautoteil, eine zerbrochene Wäscheklammer neben einem zerknüllten Bonbonpapier. Das macht den Anschein, als hätte die Künstlerin Tausende kleiner, scheinbar nutzlos gewordener Gegenstände zusammengesammelt, um sie in einen neuen Kontext einzufügen. Ähnlich wie ein Kind, in dessen Jacken- und Hosentaschen die obskursten Dinge gehortet werden, die einen besonderen, für Erwachsene nicht nachvollziehbaren Wert besitzen, fügt Antje Bromma kleine Objekte in ihre Installation ein, die eigentlich reif für den Müll sind.
Zu diesem Zweck bildete sie zunächst ein Netzwerk aus orangefarbenen Schnüren, das den gesamten oberen Teil der beiden Artbox-Räume erfasst. An den Wänden und Decken sind sie befestigt, an manchen Stellen laufen sie sternförmig zusammen, und in der Mitte kumulieren Strippen und Gegenstände zu einer Art Müllmilchstraße. Der Besucher ist geneigt, unter den Objekten durchzutauchen, bewegt von vielfältigen Erinnerungen und Assoziationen.
Dieser filigrane, ästhetisch außergewöhnlich ansprechende Kosmos der besonderen Art ist ein Teil von " Interstellar". Der andere Teil von Sigrun Jakubaschke befindet sich auf dem Fußboden der Räume: Objekte aus Pappkarton. Das Verpackungsmaterial schichtete die zurzeit in Osnabrück an der Universität Malerei lehrende Künstlerin in vielfachen Lagen übereinander und schnitt sie dann zu verletzlichen Skulpturen. Mal erinnern sie an abgestürzte Sterne, andere sehen aus wie Pagoden oder sperrig-filigrane Pyramiden, wieder andere wirken wie gestrandete UFOs oder gar lapidar dahingeworfener Müll.
So funktioniert die gegenseitige Assoziationskette: Himmel und Kosmos werden in direkten Bezug zu der vom Menschen geschaffenen Welt gesetzt. Der im Überfluss lebende Mensch hinterlässt seine Spuren, doch die Wegwerfobjekte erlangen im Kunstkontext eine besondere Bedeutung, einen spezifischen Wert.
Kunsthalle Dominikanerkirche: " Interstellar". Installation von Antje Bromma und Sigrun Jakubaschke in der art-box VII. Bis 30. März, Di.-Fr. 11-18 Uhr, Sa. und So. 10-18 Uhr. / Bildtext: Eine Milchstraße aus Müll und verletzliche Skulpturen aus Pappkarton zeigt die art-box in der Dominikanerkirche. Foto: Karsten Michaelis
Autor:
Tom Bullmann


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