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1
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1.
Erscheinungsdatum:
01.03.2008
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
In
den
neuen
Bussen
darf
nur
ein
Rollstuhlfahrer
transportiert
werden.
Mit
Kommentar:
"
Gründlich
daneben"
Überschrift:
Rollifahrer muss warten
Kein Platz für Rollstühle in Bussen
Zwischenüberschrift:
Neuere Busse dürfen zweiten Rollstuhl nicht transportieren
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Wenn
zwei
Rollstuhlfahrer
gemeinsam
im
Bus
fahren
wollen,
haben
sie
ein
Problem:
Unter
Umständen
muss
einer
von
ihnen
an
der
Haltestelle
stehen
bleiben,
weil
im
Bus
nur
ein
Rollstuhlfahrer
mitfahren
darf.
Schuld
daran
ist,
dass
Deutschland
eine
EU-
Richtlinie
offenbar
mangelhaft
umgesetzt
hat.
Dennis
Arends
glaubte,
seinen
Ohren
nicht
zu
trauen.
Vor
einigen
Wochen
wollte
der
18-
Jährige,
wie
jeden
Tag
nach
Schulschluss,
mit
dem
Bus
vom
Schölerberg
nach
Hause
in
Atter
fahren.
Als
Dennis
Arends
mit
seinem
Rollstuhl
in
den
Bus
gerollt
war,
forderte
der
Fahrer
ihn
auf,
den
Bus
wieder
zu
verlassen
–
weil
er
schon
einen
anderen
Rollstuhlfahrer
an
Bord
hatte.
"
Es
war
aber
Platz
für
uns
beide"
,
erinnert
sich
Dennis
Arends.
Es
half
nichts:
Er
musste
an
der
Haltestelle
zurückbleiben
und
auf
den
nächsten
Bus
warten.
Das
Erstaunliche
ist:
Der
Busfahrer
hat
offenbar
richtig
gehandelt.
Der
Ursprung
des
Problems
ist
in
Brüssel
zu
suchen.
Dort
brachte
die
Europäische
Union
2001
eine
Richtlinie
heraus,
die
festlegt,
dass
in
jedem
Bus
mindestens
ein
speziell
ausgerüsteter
Platz
für
Rollstuhlfahrer
bereitstehen
muss.
Zu
einer
solchen
Ausrüstung
gehört
beispielsweise
eine
gepolsterte
Lehne,
die
den
Rollstuhl
vor
dem
Umkippen
bewahren
soll.
Dieses
Regelwerk
für
sich
ist
zunächst
einmal
kein
Problem.
Deutschland
aber
setzte
die
EU-
Richtlinie
um,
indem
es
die
Straßenverkehrs-
Zulassungsordnung
änderte.
Damit
begannen
die
Schwierigkeiten.
Denn
seit
dieser
Neuregelung
gilt:
Alle
Busse
ab
Baujahr
2005
dürfen
nur
so
viele
Rollstuhlfahrer
mitnehmen,
wie
es
Plätze
gibt.
Festgelegt
ist
das
in
den
Fahrzeugpapieren.
In
der
Regel
sind
die
Busse
nur
für
einen
Rollstuhlplatz
zugelassen.
Bußgelder
und
Punkte
Verstöße
dagegen
werden
streng
geahndet.
Der
Busfahrer
muss
ein
Bußgeld
zahlen
und
kassiert
einen
Punkt
in
der
Flensburger
Verkehrssünderdatei.
"
Für
Berufskraftfahrer
wie
unsere
Busfahrer
kann
das
existenzbedrohend
sein"
,
sagt
Katrin
Hofmann,
Sprecherin
der
Stadtwerke
Osnabrück.
Bei
den
Stadtwerken
sind
etwa
50
Busse
von
der
neuen
Regelung
betroffen.
Zwar
ist
es
durchaus
möglich,
Busse
nachträglich
mit
einem
zweiten
Rollstuhlplatz
auszurüsten,
auch
wenn
dies
in
der
Regel
Stellplätze
kosten
würde.
Die
Stadtwerke
schließen
eine
Umrüstung
allerdings
aus
und
verweisen
auf
die
hohen
Kosten.
Bei
den
Hannoverschen
Stadtwerken
schlug
der
Umbau
von
21
modernen
Bussen
mit
4000
Euro
pro
Fahrzeug
zu
Buche.
Andere
Stadtwerke
in
Deutschland
legten
fest,
dass
generell
nur
noch
ein
Rollstuhlfahrer
pro
Bus
mitfahren
darf
–
für
die
Kunden
sei
es
ansonsten
schwer
zu
durchschauen,
ob
ein
Bus
nur
einen
oder
mehrere
Rollstuhlfahrer
transportieren
darf.
Die
Stadtwerke
Osnabrück
gehen
so
weit
nicht,
bei
ihnen
gilt
die
Regelung
nur
in
den
neueren
Fahrzeugen.
Sie
verweisen
darauf,
dass
die
Busfahrer
für
jeden
Rollstuhlfahrer,
der
nicht
sofort
transportiert
werden
kann,
schnellstmöglich
über
die
Leitstelle
einen
Ersatzwagen
anfordern
sollen.
Bei
Dennis
Arends
hat
das
offenbar
nicht
funktioniert.
"
Das
war
ein
Versehen,
und
dafür
entschuldigen
wir
uns"
,
sagt
Katrin
Hofmann.
Die
Schulungen
der
Fahrer
zu
diesem
Thema
seien
im
Gange.
Harsche
Kritik
an
der
mangelhaft
umgesetzten
EU-
Richtlinie
kommt
unterdessen
von
den
Interessenvertretern
behinderter
Menschen:
"
Es
muss
gewährleistet
sein,
dass
auf
der
Mehrzweckfläche
von
Bussen
mindestens
zwei
Rollstuhlfahrer
gleichzeitig
befördert
werden"
,
fordert
beispielsweise
Marianne
Saarholz,
Vizepräsidentin
des
Sozialverbands
Deutschland.
/
Bildtext:
Warten
an
der
Haltestelle:
Das
kann
Rollstuhlfahrern
wie
Dennis
Arends
passieren,
wenn
der
Stellplatz
im
Bus
belegt
ist.
Foto:
Michael
Hehmann
Es
tut
sich
was
Die
Kritik
der
Sozialverbände
hat
offenbar
gewirkt:
Die
Beauftragte
der
Bundesregierung
für
die
Belange
behinderter
Menschen,
Karin
Evers-
Meyer
(SPD)
,
kündigte
an,
dass
ihr
Parteikollege
und
Bundesverkehrsminister
Wolfgang
Tiefensee
die
Zulassungsordnung
überarbeiten
lasse.
„
Wir
warten
gespannt
auf
das
Ergebnis″,
sagt
Dorothee
Winden,
Sprecherin
des
Sozialverbands
Deutschland.
Kommentar
Gründlich
daneben
Die
Brüsseler
EU-
Bürokraten
sind
dafür
bekannt,
dass
sie
bisweilen
ziemlich
abstruses
Regelwerk
in
die
Welt
setzen.
Die
Richtlinie,
die
das
Befördern
von
Rollstuhlfahrern
in
Bussen
regelt,
war
allerdings
gut
durchdacht.
Gründlich
danebengegangen
ist
die
Umsetzung
in
deutsches
Recht.
Es
kann
tatsächlich
passieren,
dass
ein
Rollstuhlfahrer
bei
Regen
und
Kälte
an
der
Haltestelle
warten
muss,
obwohl
im
Bus,
der
gerade
davonfährt,
reichlich
Platz
ist.
Hoffentlich
lässt
die
Berliner
Politik
ihren
Worten
sehr
rasch
Taten
folgen
und
schafft
Abhilfe.
Osnabrück.
Zwei
Rollstuhlfahrer
wollen
gemeinsam
im
Bus
fahren,
aber
nur
einen
lässt
der
Fahrer
hinein:
Das
ist
die
Folge
einer
EU-
Richtlinie,
die
in
Deutschland
offenbar
unzureichend
umgesetzt
worden
ist.
Busfahrer
werden
mit
einem
Bußgeld
und
einem
Punkt
in
der
Verkehrssünderkartei
bestraft,
wenn
sie
in
ihren
Fahrzeugen
ab
Baujahr
2005
mehr
Rollstuhlfahrer
befördern,
als
es
Plätze
für
diese
gibt.
Die
Rollstuhl-
Stellplätze
müssen
nach
den
Vorgaben
der
EU
speziell
ausgerüstet
sein,
beispielsweise
mit
einer
gepolsterten
Lehne.
Auch
in
Osnabrück
hat
dies
schon
dazu
geführt,
dass
Rollstuhlfahrer
an
der
Haltestelle
warten
mussten,
obwohl
sie
auf
den
Mehrzweckflächen
im
Bus
noch
Platz
gehabt
hätten.
Die
Stadtwerke
bieten
für
diese
Fälle
an,
schnellstmöglich
ein
Ersatzfahrzeug
zu
rufen.
Autor:
Jens Buchkremer