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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Ein Leben für den Kleingarten
Zwischenüberschrift:
Seit 70 Jahren hat Bernhard Lübbe eine Parzelle am Natruper Tor
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Bernhard Lübbe ist das Urgestein unter den Osnabrücker Kleingärtnern. Seit 70 Jahren besitzt der 94-Jährige ein und dieselbe Parzelle im Kleingärtnerverein Natruper Tor.
Damit ist er nicht nur der älteste und beständigste Kleingärtner in seinem Verein. Bezirksvorsitzender Heinz-Jürgen Glässer kann sich an keinen vergleichbaren Fall im Kleingärtner-Bezirk Osnabrück erinnern: " Das haben wir noch nie gehabt."
Das zweite Zuhause
Lübbe kommt immer noch jeden zweiten Tag in seinen Garten, um Laub zusammenzuharken und aufzuräumen. Er macht alles selbst. " Das ist hier mein zweites Zuhause", sagt der Witwer, der in der Innenstadt seinen eigenen Haushalt führt. Im Sommer verbringt er jeden Tag im Kleingarten. " Man hat immer was zu tun." Er züchtet Himbeeren, Brombeeren, Stachelbeeren doch sein größter Stolz sind knapp fünf Meter hohe Rosensträucher. " Die schönste Zeit ist im Juli, wenn die Rosen blühen", meint Lübbe.
1938 erwarb er die Parzelle. So konnte er gemeinsam mit Ehefrau Gertrud von der Wohnung an der Atterstraße aus quer durchs Natruper Holz spazieren. " Das war sehr bequem. Wir waren sofort im Garten", erinnert sich der pensionierte Ofenmaurer. Auf dem Brachland baute er zunächst Gemüse an. " Das war wichtig vor dem Krieg", betont Lübbe.
Doch das kleine Glück währte nicht lang. Er wurde eingezogen. Im Zweiten Weltkrieg war er mit dem Verkehrsregelungs-Bataillon unter anderem an der Ostfront. Er geriet 1945 in russische Kriegsgefangenschaft und kam 1948 zurück nach Osnabrück.
Danach baute er seinen Garten Stück für Stück auf. Mit dem Rad organisierte sich Lübbe Bretter und Steine aus der Umgebung. Für die erste, neun Quadratmeter große Hütte verwendete er das Holz eines Hundezwingers. " Ich habe alles alleine gebaut", erklärt der rüstige Rentner, während er ein Stiefmütterchen einpflanzt. Bis vor zehn Jahren hielt Lübbe in seinem Garten Tauben.
Hering und Kartoffeln
So manchen Sommer hat er draußen an der Sedanstraße verbracht. " Gelegentlich haben wir hier auch übernachtet. Wir hatten zwei Betten übereinander. Ich musste oben schlafen. Morgens öffnete ich dann die Tür, und die Sonne fiel herein. Das war schön", berichtet Lübbe von der trauten Zweisamkeit mit seiner Frau, die vor acht Jahren starb. Es wurde auch gefeiert in Parzelle Nummer 362 gegenüber der Paracelsusklinik: Jedes Jahr Ende Juli kam die Verwandtschaft vorbei zu Frühkartoffeln mit Sahnehering.
Noch heute radelt Lübbe meistens zu seiner Anlage. " Der Bernhard ist topfit", bescheinigt ihm Helmut Ahlemeyer, Vorsitzender des Kleingärtnervereins Natruper Tor. " Solange, wie ich es kann, betreibe ich den Garten weiter", sagt Lübbe lächelnd. / Bildtext: Fleißig wie eh und je: Bernhard Lübbe pflanzt vier Wochen vor Frühlingsanfang Stiefmütterchen ein. Foto: Gert Westdörp
Autor:
hedi


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