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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Ein Schulhaus für 120 000 Mark
Zwischenüberschrift:
Die ehemalige Taubstummenanstalt an der Alten Münze
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Als äußerlich nüchterner, sparsam gegliederter Bau wurde die Universitätsbibliothek Mitte der 80er Jahre am Kamp errichtet. Ein Gebäudeteil ist jedoch anders: Der Eingang an der Alten Münze liegt in einem Gebäude, das ehemals zur Provinzial-Taubstummenanstalt gehörte.

Verziert ist das Haus mit Türmchen und Rundbogenfenstern ganz so, wie es der zu Beginn des 20. Jahrhunderts angesagte Historismus erforderte. Besonders auffällig war der wuchtige Mittelrisalit des Hauptgebäudes, der bis heute fast unverändert ist. Errichtet wurde die ehemals mehrteilige symmetrische Anlage von Landesbaurat Magunna 1904/ 05. Ein gusseiserner Zaun begrenzte die Gartenanlage, die zu der Einrichtung gehörte.
Ab April 1905 befand sich in dem Gebäude die Schule für hör- und sprachgeschädigte Kinder aus Westniedersachsen. Unterrichtet wurden sie unter anderem mit dem Orff′schen Instrumentarium Xylofon, Triangel, Klangholz und Blockflöte sollten das rhythmische Empfinden der Kinder trainieren.
Bereits im Oktober 1857 war die Schule von der Seminarstraße an die Alte Münze verlegt worden. Nachdem der erste Bau nicht mehr genügend Platz geboten hatte, ließ die Provinzial für rund 120 000 Mark ein zweites Gebäude errichten. Am 1. August 1943 schloss die Schule wegen drohender Fliegerangriffe, die Kinder zogen für ein paar Jahre um nach Hildesheim. Das Gebäude am Kamp überstand den Krieg leicht beschädigt, aber funktionstüchtig. Nach der kurzen Unterbrechung verblieb die Schule hier bis 1976. Dann zog sie in die August-Hölscher-Straße um.
Am 7. Februar 1986 wurde die Universitätsbibliothek eingeweiht, in die das historische Gebäude der ehemaligen Schule für Gehörlose seither integriert ist. Der Neubau kostete etwa 30 Millionen Mark, inklusive Dachgarten. Der Umbau der Schule schlug mit einer Million Mark zu Buche.
In dem auffälligen Mittelrisalit befinden sich seither Büros und Veranstaltungsräume. Hinter den drei Rundbogenfenstern im ersten Stock ist der Zimeliensaal zu finden, in dem nicht nur historische Bücher aufbewahrt und ausgestellt werden Zimelie ist abgeleitet aus dem Griechischen und bedeutet " Kleinod". Er wird auch für Lesungen, Vorträge und Tagungen genutzt. / Bildtexte: Die Provinzial-Taubstummenanstalt befand sich in diesem Gebäude mit Türmchen und Rundbogenfenstern an der Alten Münze. Die Aufnahme entstand um das Jahr 1910. Foto: J. H. Evering. Die Ansichtskarte ist dem Buch " Alt-Osnabrück" entnommen, das im Verlag H. Th. Wenner erschienen ist. / Zur Universitätsbibliothek gehört das Gebäude der ehemaligen Provinzial-Taubstummenanstalt heute. Vor der Umnutzung wurde es umgebaut. Foto: Klaus Lindemann
Autor:
Marie-Luise Braun


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