User Online: 2 |
Timeout: 00:18Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
16.02.2008
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Aus
der
Ausstellung:
"
Stadtalltag
um
St.
Johann"
wird
das
Bürgerbuch
der
Neustadt
vorgestellt.
Überschrift:
Gehorsam als erste Bürgerpflicht
Zwischenüberschrift:
Im Bürgerbuch der Neustadt (1377 bis 1717) fehlen manche Namen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Zu
den
historisch
bedeutendsten
Exponaten
der
historischen
Ausstellung
"
Stadtalltag
um
St.
Johann"
,
die
noch
bis
zum
30.
März
im
Kulturgeschichtlichen
Museum
zu
sehen
ist,
zählt
zweifellos
das
ältere
Bürgerbuch
der
Neustadt.
Begonnen
1377,
wurde
es
bis
1717
weitergeführt,
bevor
es
dann
von
dem
sogenannten
jüngeren
Bürgerbuch
abgelöst
wurde,
das
bis
zum
Jahr
1807
in
Funktion
blieb.
Aus
der
Altstadt
sind
ebenfalls
zwei
Bürgerbücher
erhalten,
die
insgesamt
den
Zeitraum
von
1454
bis
1886
umfassen.
Dass
es
für
die
Osnabrücker
Alt-
und
Neustadt
jeweils
eigene
Bürgerbücher
gibt,
ist
ein
deutlicher
Ausdruck
der
von
beiden
Teilen
der
Stadt
behaupteten
teilweisen
Unabhängigkeit.
Aufbewahrt
werden
alle
vier
Codices
im
hiesigen
Staatsarchiv.
Schon
die
prächtige
äußere
Gestalt
des
jüngeren
Neustädter
Bürgerbuchs
–
es
ist
eingebunden
in
zwei
mit
reich
verziertem
Leder
überzogene
Holzdeckel
–
zeugt
von
seiner
besonderen
Bedeutung.
Diese
liegt
darin
begründet,
dass
es
den
schriftlichen
Niederschlag
der
wohl
wichtigsten
Selbstverwaltungsaufgabe
der
Stadt
darstellt,
nämlich
die
Verleihung
und
auch
die
Entziehung
des
Bürgerrechts.
Im
Bürgerbuch
wurden
die
Namen
derjenigen
notiert,
die
durch
die
Ablegung
des
Bürgereids
und
die
Zahlung
des
so
genannten
Bürgergelds
vollberechtigte
Mitglieder
der
städtischen
Gemeinschaft
wurden.
Nicht
nur
Fremde,
sondern
auch
Bürgerkinder
mussten–
meist
bei
Begründung
eines
eigenen
Hausstandes
–
den
Eid
leisten,
in
dem
sie
vor
allem
Gehorsam
gegenüber
Bürgermeister
und
Rat
der
Stadt
versprachen.
Bei
fremden
Neubürgern
wurde
des
Öfteren
ihr
Herkunftsort
notiert.
In
der
Osnabrücker
Neustadt
kamen
die
meisten
von
ihnen
aus
der
engeren
Umgebung,
so
Hilter,
Rulle,
Borgloh
oder
Wittlage.
Aber
die
Stadt
zog
auch
Leute
aus
der
Ferne
an;
genannt
seien
z.
B.
die
Pfalz,
Flandern,
die
Mark
Brandenburg
oder
ein
Mann
"
aus
dem
Schweizerlande"
.
Zu
den
Rechten,
die
aus
der
Erlangung
der
Bürgerschaft
resultierten,
gehörten
etwa
die
Möglichkeit,
in
den
Rat
gewählt
zu
werden,
oder
die
Nutzung
der
städtischen
Gemeingüter
–
z.
B.
der
außerhalb
des
engeren
Stadtgebiets
gelegenen
Weidegebiete.
Auch
für
die
selbstständige
Führung
eines
Handwerksbetriebs
war
das
Bürgerrecht
Voraussetzung.
Neben
diese
Rechte
traten
freilich
auch
Pflichten.
Dazu
gehörten
unter
anderem
die
Aufgabe,
im
Winter
die
Stadtgräben
eisfrei
zu
halten
oder
–
wegen
des
verhältnismäßig
hohen
Zeitaufwands
relativ
unbeliebt
–
die
Beteiligung
an
der
Stadtwache.
Trotz
der
großen
Bedeutung
enthält
das
Bürgerbuch
nicht
alle
im
erfassten
Zeitraum
neu
aufgenommenen
Bürger.
So
war
1473
z.
B.
ein
Mann
sogar
Ratsmitglied,
obwohl
er
erst
zu
1476
in
das
Buch
eingetragen
wurde.
1484
unternahm
man
deshalb
den
Versuch,
den
aktuellen
Stand
zu
erfassen:
Man
trug
nicht
weniger
als
64
Personen
ein.
Ansonsten
liegt
die
höchste
Zahl
der
Neustädter
Neubürger
bei
41
in
den
Jahren
1423
und
1559;
nur
jeweils
eine
Person
erwarb
das
Bürgerrecht
in
den
Jahren
1440
und
1441.
Das
Neustädter
Bürgerbuch
beinhaltet
noch
wesentlich
mehr
als
nur
Namen.
Wie
bei
städtischen
Amtsbüchern
üblich,
benutzte
man
freie
Seiten,
um
verschiedenste
Angelegenheiten
zu
notieren.
Im
vorliegenden
Fall
finden
sich
etwa
Eide
von
(neu-
)
städtischen
Bediensteten,
z.
B.
des
Richters,
des
Stadtdieners
oder
auch
des
Kuh-
und
Schweinehirten.
Die
Urkunde
über
die
Stiftung
des
Hospitals
im
Hakenhof
von
1479
wurde
ebenso
eingetragen
wie
der
Bericht
über
die
Beilegung
eines
Streits
zwischen
Alt-
und
Neustadt
oder
eine
Aufstellung
des
ansonsten
nirgends
bezeugten
Neustädter
Ratssilbers
von
1631
–
um
nur
einiges
zu
nennen.
Viele
dieser
Texte
sind
bis
heute
noch
nicht
gedruckt.
Auch
das
macht
das
ältere
Bürgerbuch
der
Neustadt
zu
einer
historischen
Quelle
ersten
Ranges,
die
eine
gründliche
Untersuchung
verdient
hätte.
/
Bildtext:
Eine
Fundgrube
zur
Stadtgeschichte
ist
das
Bürgerbuch
der
Neustadt,
das
von
1377
bis
1717
geführt
wurde.
Foto:
Jörn
Martens
Neustadt-
Profile
Vor
700
Jahren
schlossen
die
Altstadt
und
die
Neustadt
von
Osnabrück
einen
Bund
fürs
Leben:
Das
Kulturgeschichtliche
Museum
Osnabrück
zeigt
dazu
derzeit
unter
dem
Titel
„
Profile″
die
Doppelausstellung
„
Stadtalltag
um
St.
Johann″
und
„
Fotografien
aus
der
Neustadt″
von
Christian
Grovermann
(bis
30.
März)
.
Öffnungszeiten:
Di.–Fr.
11
–
18
Uhr,
Sa.
u.
So.
10–18
Uhr
Autor:
Ulrich Winzer