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1.
Erscheinungsdatum:
09.02.2008
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Osnabrück
vor
100
Jahren:
Der
Februar.
Überschrift:
Vierbeiner in städtischen Diensten
Zwischenüberschrift:
Februar 1908: Dem Schmuddelwetter folgte der Schnee
Artikel:
Originaltext:
Bildtext:
Automobile
waren
vor
100
Jahren
noch
Fremdkörper
in
der
Stadt.
Am
1.
Februar
versank
die
Stadt
unter
einer
weißen
Schneedecke
und
sah
wohl
so
ähnlich
aus,
wie
sie
Lichtenberg
1905
an
der
Bocksmauer
fotografiert
hatte.
Text:
Von
Christiana
Keller
Osnabrück.
Der
Februar
begann
mit
einem
Donnerschlag:
Nach
einem
Gewitter
und
langem
Donnergrollen
begann
es
am
1.
Februar
heftig
zu
schneien.
Das
Schmuddelwetter
der
Vorwochen
war
schlagartig
beendet,
und
binnen
Stunden
lagen
Stadt
und
Land
unter
einer
weißen
Decke
verborgen.
Einen
Tag
und
eine
Nacht
schneite
es,
danach
bot
sich
zwar
landschaftlich
ein
herrliches
Bild,
aber
die
Telefonverbindungen
über
Land
waren
stark
beeinträchtigt
und
funktionierten
zum
Teil
nicht
mehr.
Der
Winter
griff
erneut
zu.
Zwei
Extrazüge
mit
Rückwanderern
aus
Amerika
passierten
den
Osnabrücker
Bahnhof.
Etwa
900
Menschen
verbrachten
einen
kurzen
Aufenthalt
im
Bahnhof,
bis
ihre
Anschlusszüge
sie
weiterbefördern
konnten.
Nach
Ungarn
und
Russland
wollten
die
bedauernswerten
Menschen
zurück,
nachdem
sich
ihre
Hoffnungen
auf
ein
besseres
Leben
jenseits
des
Ozeans
zerschlagen
hatten.
Kollwitz
im
Museum
In
Osnabrück
waren
Automobile
noch
Fremdkörper,
man
hielt
treu
an
Pferd
und
Wagen
fest.
Allein
19
Pferde
standen
den
städtischen
Dienststellen
zur
Verfügung.
Alle
Beförderungsmittel
waren
noch
vierbeinig,
sowohl
der
Krankenwagen,
der
Desinfektionswagen
als
auch
die
Kutschen
zum
Gefangenentransport,
ebenso
Müllabfuhr,
Feuerwehr
und
Polizei.
Der
Kostenüberblick
des
städtischen
Fuhrparks
für
1908
hatte
ein
höheres
Volumen
als
erwartet.
Neue
Pferde
und
steigende
Lohnkosten
hatten
die
Kosten
so
in
die
Höhe
getrieben.
Schon
zwei
Jahre
gab
es
nun
die
Osnabrücker
Straßenbahn.
Zu
Ehren
dieses
Tages
kamen
die
Angestellten
der
Elektrischen
im
Festsaal
am
Schlosswall
zusammen
und
feierten
die
erfolgreichen
Monate
im
Dienst
der
Osnabrücker
Bürger.
Der
Dürerbund,
dem
die
Verbreitung
moderner
Kunst
am
Herzen
lag,
eröffnete
eine
Ausstellung
im
Museum
und
zeigte
neben
anderen
Künstlern
Radierungen
"
einer
Dame
aus
Berlin"
,
die
Käthe
Kollwitz
hieß.
Der
Kritiker
des
Osnabrücker
Tageblattes
zeigte
sich
erstaunt
über
die
"
wilden,
kriegerischen,
fast
revolutionären
Themen"
der
Künstlerin.
Gezeigt
wurden
Kollwitz′
Blätter
aus
den
Zyklen
"
Weberaufstand"
und
"
Bauernkrieg"
.
Die
große
Influenza-
Welle
erfasste
im
Februar
auch
die
Stadt
Osnabrück.
Die
Krankenstationen
waren
voll
belegt
und
behandelten
besonders
Grippekranke
mit
Lungenschwäche.
In
jedem
Jahr,
schrieb
die
Zeitung,
zeige
sich
der
Krankheitserreger
aggressiver.
Frauen
in
der
Bütt
Die
städtischen
"
milden
Stiftungen
für
gemeinnützige
Zwecke"
legten
ihren
Kostenvoranschlag
für
1908
vor,
nach
dem
7500
Mark
zu
verteilen
waren.
Nicht
nur
Kinderhort
und
Kleinkindbewahranstalt
bekamen
Zuschüsse,
es
gab
auch
Zuwendungen
an
ein
Milchfrühstück
für
bedürftige
Volksschulkinder
und
den
Wöchnerinnen-
Verein.
Eine
Handvoll
Vereine,
die
sich
um
ihre
Mitmenschen
bemühten,
bekamen
etwas
aus
dem
Topf
der
Stiftung.
Kurios
mutet
an,
dass
1908
noch
Gelder
an
"
Witwen
und
Töchter
heimgegangener
Veteranen"
des
Krieges
von
1813–15
ausgezahlt
wurden.
Auf
Karneval
in
Osnabrück
musste
man
auch
vor
hundert
Jahren
nicht
verzichten.
Im
Hotel
Germania
fand
eine
große
Sitzung
statt,
die
außerordentlich
gut
besucht
war.
Damen
waren
nicht
nur
dabei,
sondern
auch
besonders
erwünscht,
gab
es
doch
in
diesem
Jahr
sogar
zwei
Büttenreden
von
Frauen.
Besonders
bejubelt
wurde
die
Närrin,
die
als
weiblicher
Droschkenkutscher
ihren
Beruf
darstellte.
Natürlich
gab
es
auch
"
Pseudo-
Damen"
,
die
Reden
hielten,
so
ein
Karnevalist
in
der
Rolle
einer
Frauenrechtlerin
und
zwei
Herren,
die
sich
mit
den
Problemen
der
Backfische
von
1908
auseinandersetzten.
Autor:
Christiana Keller