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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Schulden machen, um Energie zu sparen?
 
Osnabrück steht vor der Millionen-Frage
Zwischenüberschrift:
Ein riesiges Investitionsprogramm könnte die Heizkosten für städtische Gebäude minimieren
Artikel:
Kleinbild
 
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Originaltext:
rll Osnabrück. Wenn die Stadt ihre Schulen und Verwaltungsgebäude weiter heizt wie bisher, muss sie in den kommenden 30 Jahren 200 Millionen Euro für Erdgas kalkulieren. Wäre es da nicht sinnvoller, diese Summe heute zu investieren, um morgen Heizenergie zu sparen? Diese Frage bewegt zurzeit die Fachleute.
rll Osnabrück. Nicht nur Privatleute stöhnen beim Anblick ihrer Heizabrechnung. Für die Stadtverwaltung, die etwa 150 Gebäude zu beheizen hat, waren die letzten Gaspreiserhöhungen Alarmsignale. " Das sind ja Wahnsinns-Summen!", klagt Joachim Götz, der Leiter des Eigenbetriebes Immobilien- und Gebäudemanagement.
Götz kann zwar nicht vorhersagen, in welchem Maße Öl und Gas teurer werden. Er weiß aber, dass nach konservativen Prognosen sechs bis acht Prozent Mehrkosten pro Jahr wahrscheinlich sind. Am Beispiel der Stadt Osnabrück bedeutet das: Aus 2, 6 Millionen Euro Heizenergie im Jahr 2007 werden 13, 8 Millionen im Jahr 2037, jedenfalls bei gleichbleibendem Verbrauch.
Um den Kurs auf dieses finanzielle Inferno zu korrigieren, hat der Fachbereich Immobilien hochgerechnet, wie die Energiekosten spürbar gesenkt werden könnten. Dahinter steckt der Gedanke, dass jede Schule und jedes Bürogebäude auf Niedrigenergie- oder besser noch auf Passivhaus-Standard umgebaut werden müsste.
Wie viel Geld diese Modernisierung kosten würde, steht noch nicht fest. Die Stadt will es genau wissen und ein Ingenieurbüro mit der Kalkulation beauftragen. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt beteiligt sich mit 100 000 Euro an der Untersuchung.
Bevor die Stadt ihre Gebäude aufs Energiesparen trimmt, müssen aber noch rechtliche Hürden aus dem Weg geräumt werden. Denn die Millioneninvestitionen müssten auf Pump finanziert werden, auch wenn sie sich nach zehn oder zwanzig Jahren rechnen. Neue Schulden lässt die Kommunalaufsicht jedoch nicht zu. Ein Dilemma, sagt Fachbereichsleiter Götz. Denn eine solche Zukunftsaufgabe lasse sich nur bewältigen, wenn in Hannover zwischen rentierlichen und unrentierlichen Schulden unterschieden werde.
Ein Thema, das offensichtlich auch in der großen Politik angekommen ist. Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee hat an die Länder appelliert, solche Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Ob Niedersachsen dieser Empfehlung folgt, ist allerdings noch offen.
Joachim Götz vom Eigenbetrieb Immobilien und Gebäudemanagement will nicht allein auf Wärmedämmung und effiziente Heiztechnik bauen. Ein wichtiger Faktor bleibe das Nutzerverhalten. Zugleich dämpft er die Hoffnung, dass die Heizkosten unter das heutige Niveau sinken könnten. Im Gegenteil: Auch mit geballten Anstrengungen würden die Kosten noch steigen. Nur eben nicht so extrem.

Mut zur Zukunft

Augen zu, volle Kraft voraus! So einfach könnten es sich die städtischen Immobilienverwalter machen, brav mit Steuergeldern die Heizkostenabrechnungen bezahlen und sich wundern, dass die Stadt immer tiefer in die roten Zahlen rutscht. Stattdessen übernehmen sie Verantwortung und denken nachhaltig. Und das, obwohl es um aberwitzige Millionensummen geht, die auf Kredit beschafft werden müssten. Aber stillzuhalten würde bedeuten, in den kommenden 20 oder 30 Jahren noch mehr Geld für warme Klassenräume und Büros auszugeben. Vor allem aber, mit dem CO2 - Wahnsinn weiterzumachen wie bisher.
Der Vorstoß für radikales Energiesparen in öffentlichen Gebäuden kommt zum richtigen Zeitpunkt, denn auch die Bundesregierung hat erkannt, dass rechtliche Hindernisse abgebaut werden müssen. Jetzt kommt es darauf an, dass der Rat ein Signal setzt und den Mut zur Nachhaltigkeit mitträgt.

Osnabrück. 200 Millionen Euro: So viel Geld muss die Stadt Osnabrück für Erdgas berechnen, wenn sie in den nächsten 30 Jahren ihre Schulen und Verwaltungsgebäude weiter wie bisher heizt. Jetzt beschäftigen sich Fachleute mit der Frage, ob es da nicht sinnvoller wäre, in Kürze eine große Summe in Heizsysteme zu investieren, um künftig sparen zu können. Den Anstoß für diese Überlegungen haben die jüngsten Gaspreiserhöhungen gegeben. Das sind ja Wahnsinns-Summen″, klagt Joachim Götz, Leiter des Eigenbetriebs Immobilien- und Gebäudemanagement. Sein Fachbereich hat ermittelt, wie die Energiekosten spürbar gesenkt werden können. Dafür sind viele Millionen notwenig. Das Problem: Diese Millionen-Investitionen müssten zunächst in jedem Fall auf Pump finanziert werden.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert


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