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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
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Inhalt:
Überschrift:
Keiner will den Ökostrom
 
Die Osnabrücker wollen keinen Öko-Strom
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker Stadtwerke denken über neue Beteiligungsform für Kunden nach
Artikel:
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Originaltext:

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Ökostrom? Nein danke! Was den Öko-Tarif der Stadtwerke angeht, sind viele Osnabrücker derzeit noch sehr skeptisch. Bisher lehnen viele Kunden die grüne Energie ab. Foto: Jörn Petring

Von Jörn Petring Osnabrück. Osnabrücker sind Grünstrom-Muffel. Laut Angaben der Stadtwerke haben sich bisher nur 520 von etwa 96 000 Kunden für den Öko-Tarif entschieden. Regenerative Energie soll trotzdem vorangebracht werden: Die Planer denken jetzt über so genannte Genussrechte nach, mit denen sich Bürger direkt an neuen Anlagen der Stadtwerke beteiligen können.
Klaus Siedhoff ist in diesen Tagen ein gefragter Mann. Der Vertriebsleiter der Stadtwerke ist für viele der erste Ansprechpartner, wenn es um Stromfragen geht. Neben immer mehr Kunden, die sich über die seit Jahren steigenden Energiepreise beklagen, muss Siedhoff nun seit einiger Zeit auch eine andere Klientel bedienen: die Klimaschützer. Ihnen geht es um die Frage, wie Osnabrück seine Stromversorgung umweltfreundlich und vor allem CO2 - neutral gestalten kann.
Das bisherige Öko-Angebot der Stadtwerke ist ein Ladenhüter: Beim Ökostrom-Tarif der Stadtwerke zahlt der Kunde pro Kilowattstunde zwei Cent extra, die in neue Anlagen zur regenerativen Stromgewinnung investiert werden.
Darüber hinaus verdoppeln die Stadtwerke den durch ihre Kunden aufgebrachten Betrag. 520 Kunden entschieden sich bisher in Osnabrück für diesen Tarif. Nicht sehr viele: " Solange nicht deutlich mehr Kunden bereit sind, freiwillig Ökostrom zu beziehen, haben der Kauf von Ökostrom und die dadurch ausgelösten Investitionen symbolischen Charakter", gesteht Siehoff ein. In den nächsten Wochen wollen die Stadtwerke noch einmal verstärkt auf ihr Öko-Produkt aufmerksam machen.
Klimaschützern in Osnabrück ist das nicht genug. Bei zwei Podiumsdiskussionen Ende Januar formulierte die Klimaallianz ihre Forderungen: Keine Atomkraft. Keine Kohlekraft. Strom aus regenerativen Energien. Unverzüglich.
Trotz gegensätzlicher Meinungen entwickelte sich am Rande der Diskussionen eine interessante Idee. In der ersten Diskussionsrunde auf dem Spitzboden der Lagerhalle stellte Robert Werner von Greenpeace Energy das Genussrechte-Modell seines Unternehmens vor. Über ein Tochterunternehmen legt der ökologisch orientierte Stromkonzern seit einiger Zeit sogenannte Genussrechte auf. Kunden können sich mit Investitionen ab 500 Euro am Bau neuer regenerativer Stromanlagen beteiligen und erhalten dafür eine Rendite von bis zu sieben Prozent im Jahr.
Die Stadtwerke, so scheint es, planen nun Ähnliches. Siedhoff sagte als direkte Reaktion auf den Greenpeace-Vortrag: " Darüber könnte man nachdenken." Zwei Tage später, als die nächste Podiumsdiskussion anstand, hieß es: " Wir denken darüber nach." Und im Gespräch mit unserer Zeitung konkretisierte Siedhoff jetzt: " Wir prüfen die rechtlichen Möglichkeiten."
Die Stadtwerke planen inspiriert von Greenpeace ein Genussrechte-Modell. Investitionen in regenerative Energieanlagen vor Ort könnten dadurch beflügelt werden.
Aus eigener Tasche zahlen wollen die Stadtwerke in absehbarer Zeit Öko-Investitionen in Höhe von elf Millionen Euro, die ohnehin geplant waren. In Vorbereitung sind derzeit der Ausbau der Deponiegasnutzung im Baugebiet Süver Hang, die Errichtung einer Holzhackschnitzel-Anlage am Rande der Innenstadt, der Bau einer großflächigen Photovoltaikanlage und als bedeutendste Investition die Errichtung von neuen, deutlich leistungsstärkeren Windkraftanlagen auf dem Piesberg.
Insgesamt 10 000 Haushalte, so die Schätzung der Stadtwerke, könnten so künftig mit Ökostrom versorgt werden. Wenn tatsächlich Genussrechte eingeführt werden und die Stadtwerke demnächst zusätzliche Ökostrom-Anlagen mit Unterstützung privater Investoren realisieren, ist das wohl erst der Anfang.
Die Klimaallianz jedenfalls lobt: " Wenn die Genussrechte genutzt werden, um tatsächlich in neue Anlagen zu investieren, ist das eine tolle Sache." Die ebenfalls von den Stadtwerken geplante Investition in neue Kohlekraftwerke für die Grundlast lehnen die Klimaschützer jedoch weiterhin strikt ab.

Osnabrück. In Osnabrück springt der Funke für Öko-Strom einfach nicht über: Nur 520 von etwa 96 000 Kunden haben sich nach Angaben der Stadtwerke bisher für den Öko-Tarif entschieden. Erneuerbare Energie sollen trotzdem vorangebracht werden: Die Planer denken jetzt über sogenannte Genussrechte nach, mit denen sich Bürger direkt an neuen Anlagen der Stadtwerke beteiligen können. Ein großes Interesse am Erfolg des Öko-Stroms haben die Umweltschützer: Ihnen geht es um die Frage, wie Osnabrück seine Stromversorgung umweltfreundlich und vor allem CO2 - neutral gestalten kann. Das bisherige Öko-Angebot der Stadtwerke will allerdings kaum jemand haben. Beim Ökostrom-Tarif der Stadtwerke zahlt der Kunde pro Kilowattstunde zwei Cent extra, die in neue Anlagen zur regenerativen Stromgewinnung investiert werden.
Autor:
Jörn Petring


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