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1.
Erscheinungsdatum:
05.01.2008
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Geschichtlicher
Rückblick
auf
die
Gasnutzung
Osnabrücks.
Überschrift:
Als Osnabrück die Erleuchtung kam
Zwischenüberschrift:
150 Jahre Gasversorgung: Der Betrieb der Kokerei war die Geburtsstund der Stadtwerke
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Am
10.
Januar
1858
kam
Osnabrück
die
Erleuchtung.
Zum
ersten
Mal
strahlte
die
Innenstadt
im
Licht
von
300
Gaslaternen.
Ein
großes
Ereignis
für
die
Menschen
des
verschlafenen
40000-
Einwohner-
Städtchens,
auch
wenn
heutige
Zeitgenossen
die
damalige
Illumination
als
bescheiden
empfinden
würden.
Es
war
ein
Anfang,
auch
für
die
Stadtwerke
Osnabrück.
Genau
genommen,
hatte
die
Vertreibung
der
Dunkelheit
schon
1804
begonnen,
als
in
den
Straßen
von
Osnabrück
erste
Tranlampen
befestigt
wurden.
Deren
Leuchtkraft
war
allerdings
begrenzt.
Denn
mit
solchen
Funzeln,
so
notierte
ein
Zeitgenosse,
erreichte
man
nicht
viel
mehr,
"
als
die
Finsternis
erst
recht
deutlich
zu
machen"
.
Ein
wenig
heller
wurde
es
ab
1835,
als
die
Petroleumlampe
aufkam.
Aber
erst
das
Gaslicht
ließ
in
Osnabrück
die
Ahnung
aufkommen,
dass
es
auch
nach
Sonnenuntergang
ein
städtisches
Leben
gibt.
Erste
Gaslaternen
hatten
schon
1805
die
Straßen
von
London
erhellt.
20
Jahre
später
war
im
königlichen
Hannover
das
Licht
des
Fortschritts
aufgegangen.
In
der
Provinz
dauerte
es
ein
bisschen
länger.
Der
Osnabrücker
Magistrat
beschloss
am
17.
Februar
1857,
eine
Gasanstalt
in
städtischer
Regie
zu
errichten.
Eine
wegweisende
Entscheidung,
wie
Rolf
Spilker
vom
Museum
Industriekultur
betont.
Das
zeigte
sich
Jahrzehnte
später
in
anderen
Städten,
als
private
Gasanstalten
mit
privaten
Elektrizitätswerken
um
ihre
Monopole
kämpften.
In
Dortmund
habe
es
lähmende
Querelen
gegeben,
berichtet
Spilker.
In
Osnabrück
nicht.
Die
Stadt
lieferte
Strom
und
Gas
aus
einer
Hand,
und
die
Netze
wurden
parallel
ausgebaut.
Um
Leuchtgas
zu
erzeugen,
brauchte
man
Steinkohle,
die
in
Retorten
auf
mehr
als
1000
bis
1300
Grad
Celsius
erhitzt
wurde.
Bei
diesem
Prozess
entweicht
eine
Mischung
aus
Wasserstoff,
Methan
und
Kohlenmonoxid,
zurück
bleibt
Koks,
ein
poröser
Brennstoff.
Osnabrück
verfügte
zwar
über
die
hochwertige
Anthrazitkohle
aus
dem
Piesberg,
doch
die
war
für
die
Entgasung
nicht
geeignet.
Steinkohle
aus
dem
Ruhrgebiet
musste
her,
deshalb
war
es
unabdingbar,
das
Gaswerk
mit
einem
Gleisanschluss
auszustatten.
Der
Magistrat
entschied
sich
1857
für
ein
Gelände
hinter
dem
Hannoverschen
Bahnhof.
Noch
heute
ist
das
Areal
Sitz
der
Stadtwerke.
Der
Expansion
waren
dort
keine
Grenzen
gesetzt,
weil
die
Stadt
ja
damals
nur
bis
zur
Hase
reichte.
Einen
weiteren
Vorteil
hatten
die
Stadtväter
ganz
selbstverständlich
ins
Kalkül
gezogen.
Der
vorherrschende
Westwind
trieb
den
Qualm
und
Gestank
aufs
Land,
so
dass
die
Stadt
verschont
wurde.
Was
da
an
Emissionen
aus
den
Schloten
strömte,
war
reines
Gift
für
Mensch
und
Natur.
Aber
darauf
kam
es
1858
noch
nicht
an,
als
die
ersten
fünf
Öfen
mit
21
Retorten
in
Betrieb
gingen.
1250
Kubikmeter
Gas
konnte
die
Anlage
täglich
produzieren,
das
Rohrnetz
kam
auf
eine
Länge
von
21,
7
km.
Diese
Zahlen
waren
schnell
überholt.
Von
Jahr
zu
Jahr
erhöhte
sich
die
Zahl
der
Gaslaternen,
auch
private
Haushalte
schlossen
sich
an.
Schon
bald
war
die
Kokerei
zu
klein.
Immer
größere
Öfen
und
Gasbehälter
wurden
errichtet.
1893
gab
es
Pläne
für
den
Bau
eines
größeren
Retortenhauses
mit
Kohlenschuppen,
die
aber
erst
einige
Jahre
später
vom
Magistrat
genehmigt
wurden.
Zwischenzeitlich
hatte
der
Gasabsatz
nämlich
einen
kleinen
Dämpfer
bekommen,
weil
amerikanische
Konzerne
billiges
Öl
für
Petroleumlampen
auf
den
Markt
brachten.
Eine
Erfindung
des
Österreichers
Carl
Auer
von
Welsbach
kam
dem
Gaswerk
jedoch
zugute.
Er
konstruierte
die
Glühstrumpfleuchte,
die
den
Gasverbrauch
gegenüber
dem
halbkreisförmigen
Schnittbrenner
deutlich
reduzierte.
Ohne
Auers
Erfindung,
sagt
Rolf
Spilker
vom
Museum
Industriekultur,
"
hätte
sich
die
Elektrizität
viel
schneller
durchgesetzt"
.
Immer
mehr
Haushalte
nutzten
das
Stadtgas
nun
auch
zum
Kochen
und
bald
auch
zum
Heizen.
Sogar
gasbetriebene
Bügeleisen
kamen
auf
den
Markt.
Das
Gaswerk
war
der
erste
Baustein
für
die
Osnabrücker
Stadtwerke,
die
1890
auch
das
Wasserwerk
und
1901
das
Elektrizitätswerk
in
Betrieb
nahmen.
Die
Kokerei
an
der
Luisenstraße
überstand
-
mit
erheblichen
Einbußen
-
den
Zweiten
Weltkrieg
und
produzierte
Stadtgas
bis
in
die
Wirtschaftswunderzeit.
1963
begannen
die
Stadtwerke
mit
der
Umstellung
auf
Erdgas.
Es
ist
im
Gegensatz
zum
Kokereigas
ungiftig
und
besitzt
einen
doppelt
so
hohen
Heizwert.
Mit
dem
Erdgas
verschwanden
die
alten
Gasleuchten,
die
über
so
viele
Jahrzehnte
zum
Stadtbild
von
Osnabrück
gehörten.
Die
letzte
Gaslaterne
wurde
am
28.
November
1969
am
Liszthof
demontiert.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert