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1.
Erscheinungsdatum:
04.01.2008
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Bericht
über
das,
was
in
Osnabrück
vor
100
Jahren
interessant
war:
Es
waren
14
Grad
minus,
es
gab
Grammophon-
Konzerte,
es
werden
nochmals
auf
die
Ruhezeiten
hingewiesen
und
es
gibt
Hinweise
zum
Stadteigentum
und
den
Denkmälern.
Überschrift:
Das neue Jahr kam mit Eisblumen
Zwischenüberschrift:
Im Januar 1908 warnte das Militär vor "homosexuellen Gefahren"
Artikel:
Originaltext:
Karl
der
Große,
die
Sandsteinskulptur
am
Rathausportal,
war
Gesprächsthema
vor
100
Jahren.
Foto:
Jörn
Martens
Von
Christiana
Keller
Osnabrück.
Der
Januar
1908
kam
mit
Eisblumen,
denn
das
Quecksilber
sank
auf
minus
8
Grad
Celsius.
Sehr
zur
Freude
der
eislaufbegeisterten
Osnabrücker,
die
sich
auf
der
Wiese
hinter
dem
Schlachthof
und
an
der
Nürenburg
tummelten.
Auch
die
Brauereien
nutzten
das
Eis,
um
ihre
Lager
wieder
aufzufüllen,
sie
waren
schon
am
2.
Januar
dabei,
den
nötigen
Jahresvorrat
einzukellern.
In
der
folgenden
Woche
zeigte
das
Thermometer
sogar
minus
14
Grad
an.
Von
Christiana
Keller
Osnabrück.
In
der
Großen
Straße
und
in
der
Johannisstraße
eröffneten
zu
Beginn
des
Jahres
wieder
die
Volksküchen.
An
jedem
Wochentag
konnte
man
sich
dort
für
10
Pfennig
eine
warme
Mahlzeit
kaufen.
Das
"
Osnabrücker
Tageblatt"
berichtete
natürlich
auch
über
Reichsangelegenheiten
und
Militärnachrichten.
Im
Januar
erfuhren
die
Leser
in
einer
kleinen
Notiz,
dass
das
Militär
seit
kurzem
regelmäßig
eine
Art
"
homosexuelle
Aufklärung"
betrieb,
eine
Belehrung
über
die
Gefahren
der
"
männlich-
geschlechtlichen
Versuchungen"
.
In
"
diskreter
Form"
wurden
die
Rekruten
und
älteren
Jahrgänge
gesondert
auf
die
Gefahren
aufmerksam
gemacht,
"
die
sich
auf
diesem
Gebiet
den
Mannschaften
in
mancherlei
Form
nähern"
,
wie
es
damals
wörtlich
hieß.
Die
städtische
Gasanstalt
bestand
im
Januar
1908
bereits
seit
50
Jahren.
Mit
einem
festlichen
Akt
feierten
Offizielle
und
alle
Bediensteten
dieses
Jubiläum.
Die
elf
dienstältesten
Mitarbeiter,
die
länger
als
25
Jahre
im
Dienst
der
Anstalt
standen,
bekamen
als
Anerkennung
jeweils
einen
Umschlag
mit
100
Mark
überreicht.
Über
den
"
Fortschritt
der
Musik-
Instrumenten-
Fabrikation"
wurde
auf
Veranlassung
der
Deutschen
Grammophon-
Aktiengesellschaft
im
Vereinshaus
berichtet.
Hier
fand
das
erste
Osnabrücker
Grammophon-
Konzert
statt.
Gesangsvorträge
von
Caruso
und
Toselli,
Instrumentalstücke
und
humoristische
Wortbeiträge
wurden
im
Wechsel
geboten.
"
Das
Grammophon
war
erstaunlicherweise
in
der
Lage,
den
ganzen
Saal
zu
erfüllen"
,
berichtete
der
Reporter.
Besonders
die
"
Gesangsperlen"
wurden
bewundert
und
begeistert
beklatscht.
"
Jedenfalls"
,
schloss
der
Berichterstatter,
"
hat
die
Grammophon-
Gesellschaft
mit
dem
Abend
einen
großen
Erfolg
erzielt."
Ein
Gesetzentwurf
zur
völligen
Sonntagsruhe
lag
vom
Minister
für
Handel
und
Gewerbe
vor.
Ähnlich
wie
schon
für
Industrie
und
Handwerk
durchgesetzt,
strebte
das
Ministerium
auch
für
Handel
und
Gewerbetreibende
eine
vollständige
Sonntagsruhe
an.
Selbst
Hilfspersonal
sollte
an
Sonn-
und
Feiertagen
nicht
mehr
beschäftigt
werden.
In
Ausnahmefällen
konnte
allenfalls
eine
dreistündige
Öffnung
bestimmter
Geschäfte
erlaubt
werden.
Vorerst
hatten
die
Verbände
der
Betroffenen,
die
Handelskammer
und
die
Regierungspräsidenten
gutachterlich
über
den
Gesetzentwurf
zu
beraten.
Mit
dem
neuen
Jahr
kamen
zwei
für
Osnabrück
bedeutende
Bände
auf
den
Markt.
Die
"
Kunstdenkmäler
der
Provinz
Hannover"
veröffentlichten
ihr
Heft
7
und
8
des
Gesamtwerkes:
"
Die
Denkmäler
der
Stadt
Osnabrück."
Dass
der
Osnabrücker
Band
in
Anordnung
und
Bearbeitung
vortrefflich
gelungen
sei,
merkte
der
Redakteur
des
"
Osnabrücker
Tageblattes"
an,
denn
es
befanden
sich
alle
bemerkenswerten
Denkmäler
der
Stadt
in
Wort
und
Bild
in
diesem
Buch.
Der
Preis
der
Publikation
betrug
stolze
12
Mark.
Die
Denkmalbehörde
teilte
der
Öffentlichkeit
über
die
Tageszeitungen
mit,
dass
alle
unter
obrigkeitlicher
Aufsicht
stehenden
Gebäude,
etwa
Kirchen
und
Rathäuser,
sowie
deren
Inventare,
also
Kanzeln,
Altäre,
Orgeln,
Bildwerke,
welche
vor
1870
entstanden
waren,
ohne
Genehmigung
der
zuständigen
Stellen
weder
verändert
noch
umgebaut
oder
verkauft
werden
durften.
Genehmigungspflichtig
waren
auch
Arbeiten
an
Heizungen
und
Blitzableitern,
Lichtanlagen
–
kurz:
Renovierungen
und
Restaurierungen
aller
Art.
Über
die
Kaiserbilder
am
Rathaus
hielt
der
Oberlehrer
und
Historiker
Ludwig
Hoffmeyer
vor
dem
evangelischen
Jünglings-
und
Männerverein
einen
sehr
gut
besuchten
Vortrag.
Hoffmeyer
ging
der
Frage
nach:
"
In
welcher
Beziehung
stehen
die
dort
dargestellten
Kaiser
zur
Geschichte
und
Entwicklung
der
Stadt
Osnabrück?
"
Karl
den
Großen
und
den
"
Reichsgründer"
Wilhelm
I.,
die
beide
Ehrenplätze
an
der
Rathausfassade
einnehmen,
stellte
Hoffmeyer
besonders
heraus.
Mit
dem
ganzen
Reich
feierte
und
jubelte
auch
ganz
Osnabrück
wie
jedes
Jahr
am
26.
Januar
zum
Geburtstag
von
Kaiser
Wilhelm
II.
Überall
kam
man
zusammen
zu
Paraden,
Festbanketten,
Kommersen,
Schüleraufführungen
und
Gottesdiensten.
Ein
festliches
Programm
umrahmte
dieses
nationale
Fest.
Der
Kaiser
beging
in
diesem
Jahr
seinen
49.
Geburtstag.
Autor:
Christiana Keller