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1.
Erscheinungsdatum:
22.12.2007
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Aus
der
Reihe
vor
"
100
Jahren"
ein
geschichtlicher
Rückblick
auf
Dezember
1907.
Überschrift:
Grammophon auf Ratenbasis
Zwischenüberschrift:
Im Dezember 1907 wurde die Kohle mal wieder teurer
Artikel:
Originaltext:
Von
Christiana
Keller
Osnabrück.
"
Niedrige
Preise,
Lieferung
gegen
Monatsraten
und
ohne
einen
Pfennig
Aufschlag
–
das
gab′s
noch
nie!
"
Im
Dezember
1907
warb
mit
solch
verführerischen
Konditionen
die
Firma
Otto
Jacob
aus
Berlin
im
Osnabrücker
Tageblatt
für
einen
Luxusartikel.
Es
ging
um
"
die
beste
Concertmaschine
der
Welt"
,
die
damals
noch
Mill-
Opera
genannt
wurde
und
später
als
Grammophon
in
die
Geschichte
einging.
Von
Christiana
Keller
Osnabrück.
"
Große
Lautstärke"
wurde
garantiert.
"
Vergessen
Sie
nicht,
dass
Sie
zum
Weihnachtsfeste
eine
"
Opera"
haben
müssen"
,
mahnte
die
Werbung.
Das
Grammophon
kostete
mit
10
neuesten
Platten
monatlich
5
Mark,
insgesamt
wurde
aber
der
stolze
Preis
von
fast
90
Mark
fällig.
Zum
Vergleich:
Ein
Knabenanzug
"
von
der
Stange"
war
ab
2,
50
Mark
zu
bekommen.
Während
heute
über
steigende
Gaspreise
gestöhnt
wird,
erregten
vor
100
Jahren
die
Kohlepreise
die
Gemüter.
Das
nationale
Kohlenkontor
beabsichtigte
noch
im
Dezember
die
Preise
für
den
wichtigsten
Brenn-
stoff
des
Reiches,
die
Kohle,
deutlich
zu
erhöhen.
50
bis
60
Pfennig
pro
Tonne
mehr
bezeichneten
Beobachter
als
einen
Schritt
in
die
falsche
Richtung,
denn
in
Zeiten
des
Rückgangs
im
Gewerbe
drohte
so
weitere
Teuerung.
Der
Markt
zeigte
sich
beunruhigt.
Anfang
Dezember
1907
fand
eine
allgemeine
amtliche
Zählung
der
Viehbestände
statt.
Gleichzeitig
versuchte
das
Ministerium
in
Berlin
die
Anzahl
der
Hausschlachtungen
zu
ermitteln.
Als
Zusatz
stand
in
den
Tageszeitungen,
die
Zählung
diene
keinesfalls
als
Mittel,
um
Steuern
zu
erheben,
sondern
nur
naturwissenschaftlichen
und
gemeinnützigen
Zwecken.
Um
die
endgültige
Form
der
befahrbaren
Unterführung
an
der
Buerschen
Straße
verhandelten
die
städtischen
Kollegien.
Stadtbaumeister
Lehmann
erläuterte
neun
verschiedene
Pläne,
die
der
Bahndirektion
und
der
Stadt
gleichermaßen
zur
Diskussion
und
anschließender
Genehmigung
vorgelegt
werden
mussten.
Auf
einen
Plan
hoffte
man
sich
zu
einigen.
Der
Bau
des
geplantenEms-
Weser-
Kanals
rückte
in
greifbare
Nähe.
In
Hannover
trafen
sich
Vertreter
der
Gemeinden
und
Städte,
die
zukünftig
an
diesem
Kanal
liegen
würden
und
sich,
wie
Osnabrück,
wirtschaftlichen
Schwung
davon
erhofften.
Die
Konferenzteilnehmer
brachten
unter
anderem
den
ermahnenden
Hinweis
mit,
dass
alle
von
der
Kanaltrasse
betroffenen
Grundeigentümer
genaue
Vermessungsarbeiten
dulden
mussten
und
dass
es
verboten
sei,
die
Vermessungspfähle
und
Merkzeichen
zu
verändern
oder
zu
vernichten.
Durch
derartiges
Treiben
war
dem
Projekt
in
vielen
Fällen
bereits
Schaden
zugefügt
worden.
Der
Magistrat
machte
per
Anzeige
darauf
aufmerksam,
dass
alle
Erbbegräbnisstätten
in
und
um
Osnabrück
ab
Januar
1908
teurer
würden.
Wer
sich
noch
im
alten
Jahr
für
eine
Grabanlage
entschied,
konnte
viel
Geld
sparen.
Ein
Münsteraner
Kaufmann
suchte
per
Zeitungsinserat
eine
Bäckerei,
die
zweimal
wöchentlich
Osnabrücker
Brot
backen
und
versenden
würde.
Er
bot
an,
die
Laibe
mit
Pferd
und
Wagen
direkt
in
Münster
abzuholen.
Vor
100
Jahren
wurde
die
wachsende
Motorisierung
langsam
spürbar.
In
den
Zeitungen
fanden
sich
mehr
und
mehr
Anzeigen,
mit
denen
"
überflüssige
Arbeitspferde"
günstig
zum
Verkauf
angeboten
wurden.
Auf
frischen
Fisch
mussten
die
Osnabrücker
auch
vor
100
Jahren
nicht
verzichten.
In
der
Johannisstraße
verkaufte
die
Hansa-
Fischhalle
donnerstags
und
freitags
"
hochfeinen"
Schellfisch.
Grüne
Heringe
kosteten
zu
drei
Pfund
40
Pfennig.
Als
Spezialität
der
Firma
galten
aber
Angelschellfische
von
der
Insel
Norderney.
Während
heute
über
PISA-
Ergebnisse
und
die
Hauptschule
diskutiert
wird,
stand
vor
100
Jahren
die
Volksschule
in
der
Kritik.
Sie
vermittle
nicht
mehr
genug
Bildung,
hieß
es
in
einem
Bericht
des
Osnabrücker
Tageblatts.
Das
liege
nicht
an
der
Schule
oder
den
Lehrern,
hieß
es,
sondern
vor
allem
an
der
großen
Masse
von
lernunwilligen
Schülern.
Die
lernbegeisterten
Kinder
benötigten
anderen
Unterricht,
daher
stand
schon
als
beschlossen
fest,
dass
in
Osnabrück
ab
April
1908
eine
neue
katholische
Knabenschule
erbaut
werden
sollte.
Den
katholischen
Mädchen
musste
vorerst
die
Volks-
und
höhere
Töchterschule
genügen.
Letztere
kam
aber
nur
für
Mädchen
infrage,
die
einen
"
höheren
Beruf"
erwählten,
also
etwa
Lehrerin
werden
wollten,
wie
der
Reporter
schrieb.
Über
eine
Bürgerschule
für
katholische
Mädchen
dachte
man
bereits
nach,
erste
Umfragen
dazu
waren
erfolgreich
durchgeführt
worden.
Noch
vor
dem
Fest
gastierte
ein
berühmter
Mann
in
Osnabrück
und
berichtete
über
"
Zwei
Jahre
im
Eise
des
Südpols"
.
Professor
Otto
von
Nordenskjold,
der
die
Südpolexpedition
geleitet
hatte,
zeigte
100
Lichtbilder
nach
Original-
Aufnahmen.
Mit
der
"
überraschenden
Neuheit
Persil"
wurden
die
Osnabrücker
Hausfrauen
in
der
Tageszeitung
bekanntgemacht.
Garantiert
unschädlich,
chlorfrei,
ohne
Waschbrett,
ohne
Bürsten
und
Reiben
schien
das
Waschmittel
für
"
jede
Waschmethode"
passend.
Im
Verwaltungsbericht
für
das
zurückliegende
Jahr
konnte
man
lesen,
dass
die
Stadt
1906
insgesamt
61
000
Einwohner
hatte,
30
715
weibliche
und
30
285
männliche
Personen.
Vor
100
Jahren
wuchs
Osnabrück
noch:
2005
Geburten
standen
1077
Sterbefällen
gegenüber.
Mit
den
39
097
evangelischen
Einwohnern
lebten
in
Osnabrück21
418
katholische
und
485
Juden
zusammen.
4552
Wohnhäuser
gab
es
damals,
in
denen
im
Durchschnitt
12,
5
Menschen
wohnten.
Der
Konsum
von
Alkohol
hatte
nur
ein
wenig
abgenommen
und
lag
im
Jahr
bei
stattlichen
85
Litern
Bier
und
9,
5
Litern
Branntwein
pro
Kopf
der
Bevölkerung.
Bilduntertitel
Hier
wurde
die
Musik
noch
selbst
gemacht:
Das
Foto
zeigt
eine
Osnabrücker
Familie,
allerdings
schon
Weihnachten
1902
(aus
dem
Buch
"
Getreuer
noch
als
wie
im
Spiegel"
).
Foto:
Sander
Autor:
Christiana Keller