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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Trinkwasseraufbereitung in Deutschland nicht unproblematisch
Zwischenüberschrift:
Zum Artikel "Norovirus grassiert in der Region – Fünf Patienten in der Schüchtermann-Klinik erkrankt" (Ausgabe vom 22. November).
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
" Norovirus-Epidemien durch Trinkwasser ausgelöst? Trinkwasser und Vogelgrippe. Die ohne jeden vernünftigen Zweifel trinkwasserbedingte, primär fäkal-oral ausgelöste Norovirus-Saison 2007/ 2008 hat in Deutschland in der 38. Woche begonnen: Exakt wie jedes Jahr bei Trinkwassertemperaturen von weniger als 15 Grad Celsius. Norovirus-Infektionen haben nach kühleren Sommern (2002, 2004 und auch 2007) Herbstgipfel, wenn ansteckende Noroviren im Spätsommer in den Talsperren und Seen bei Temperaturen von weniger als 15 Grad Celsius in der Sprungschicht zwischen dem tiefen kalten Wasser und der oberen warmen Wasserschicht eingeschichtet wurden. Während der herbstlichen Volldurchmischung der Wasserkörper bei zehn Grad Celsius sinken die Noroviren zu den tiefer gelegenen Trinkwasserentnahmen ab oder gelangen von den Seen in das Grundwasser. Nach wärmeren Sommern wie 2006 fallen die Infektionsmaxima mit den winterlichen Maxima der Kältesummen im Februar/ März zusammen. Norovirus-Infektionen werden fäkal-oral entweder durch Lebensmittel oder das Trinkwasser übertragen. Lebensmittel haben in unserer Zivilisation das ganze Jahr über in etwa die gleiche Temperatur. Trinkwasser verändert im Jahresverlauf seine Temperatur ganz erheblich. Welches andere seine Temperatur verändernde Medium kann die offenkundig von den Veränderungen der Temperaturen abhängigen fäkal-oralen Norovirus-Infektionen primär, also initial auslösen, so wie das Trinkwasser? Auch die lebensgefährliche H5N1-Vogelgrippe kann bei Wassertemperaturen von weniger als sieben Grad Celsius mit dem Trinkwasser aus zentralen Wasserversorgungsanlagen übertragen werden, so wie bei den Vögeln mit dem Tränkwasser. Das Oberflächenwasser und auch das Grund- sowie Quellwasser sind auch in Deutschland keineswegs frei von Viren.
Die Trinkwasseraufbereitung in Deutschland erfüllt regelmäßig bei weitem nicht die Anforderungen der WHO und der USA an die Vireneliminationsleistung. Desinfektionsverfahren bringen wenig, weil Viruspartikel im Wasser nicht einzeln, sondern verklumpt vorkommen und deshalb von herkömmlichen Desinfektionsmitteln wie Chlor nicht erreicht werden können. Die Ultra- und die Nanofiltration sind in der Lage, Viren aus dem Trinkwasser zu filtern, und das ohne jeden Zusatz von Chemikalien. Dabei entstehen zusätzliche Kosten von lediglich fünf Euro bis maximal zehn Euro pro Person und Jahr, für eine vierköpfige Familie also maximal 3, 33 Euro je Monat."
Autor:
Wilfried Soddemann


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