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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Ökostrom macht es noch ein bisschen schöner
Zwischenüberschrift:
Licht aus für unser Klima? Kirchen schalten aus, aber die Stadt bleibt bunt beleuchtet
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Ökostrom macht es noch ein bisschen schöner
Licht aus für unser Klima? Kirchen schalten aus, aber die Stadt bleibt bunt beleuchtet
Krahnstraße Fotos: Gert Westdörp (5) / Jörn Martens (2) / Elvira Parton (1)
Um 20 Uhr sollen heute bundesweit die Lichter ausgehen als Signal an die Klimakonferenz auf Bali. Die Weihnachtsbeleuchtung in Osnabrück brennt allerdings weiter.
Große Straße
Kamp-Promenade
Hasestraße
Hasetor
Nikolaiort
Große Straße
hin Osnabrück. Die Weihnachtsbeleuchtung strahlt von Osnabrück bis Bali. Und sie strahlt auch weiter, wenn heute Abend um 20 Uhr bundesweit für fünf Minuten viele Lichter ausgehen, um ein Leuchtzeichen an den Umweltgipfel auf der Trauminsel zu senden.
Denn erstens klappt das Ausschalten nicht auf Knopfdruck, und zweitens gibt es auch eine andere Möglichkeit, ein Zeichen zu setzen.
Die Kaufmannschaft der Großen Straße macht es vor: Sie kooperiert mit den Stadtwerken und schaltet sich in deren Ökostrom-Programm ein. Für jede Kilowattstunde Strom, die durch die Lämpchen der Weihnachtsdeko fließt, zahlt die Werbegemeinschaft zwei Cent mehr. Die Stadtwerke legen im Gegenzug je zwei Cent drauf. Das Geld fließt direkt in die Förderung regenerativer Energieträger. Es wird nach Angaben der Stadtwerke für den Bau neuer Ökostrom-Anlagen verwendet. Etwa 18 000 Kilowattstunden wird die Weihnachtsbeleuchtung in der Großen Straße voraussichtlich verbrauchen, das entspricht dem Jahresbedarf von sechs vierköpfigen Durchschnittsfamilien.
In Euro und Cent gerechnet: 18 000 Kilowattstunden kosten nach aktuellem Preis für Privatkunden 3168, 02 Euro. Hinzu kommen 360 Euro für das Ökostrom-Programm. Die Stadtwerke verdoppeln diese Summe, so dass 720 Euro in den Öko-Investitionstopf fließen. Das erscheint nicht viel angesichts der fünf- oder sechsstelligen Summen, die der Bau von Windrädern, Wasserkraftwerken oder Photovoltaikanlagen verschlingt. Aber es ist ein Anfang und wenn alle mitmachen würden . . .
Es gibt noch Luft nach oben: 13, 2 Prozent des in Osnabrück insgesamt verbrauchten Stroms werden regenerativ erzeugt. Nur zwei Prozent des Strombedarfs der Stadt werden durch Öko-Anlagen hier vor Ort produziert durch Deponiegas, Klärgas, Windkraft, Photovoltaik, Wasserkraft oder Biomasse.
Die Stadtwerke wagen keine Schätzung, wie viel Strom der weihnachtliche Lichterschmuck in Osnabrück verbraucht. Fest steht: Der Schmuck ist ein Leuchtturm, der weit in die Region ausstrahlt und Kunden anlockt. Vor allem die Krahnstraße, die seit drei Jahren mit einem aufwendigen Beleuchtungskonzept Akzente setzt, ist zu einem der am meisten fotografierten Motive in der Stadt geworden.
Es wäre ein beachtenswertes Signal, den Lichterglanz für fünf Minuten zu löschen, meint Oliver Mix, Geschäftsführer der Osnabrück Marketing und Tourismus GmbH. " Aber das wäre nur mit großem Aufwand umzusetzen." Der Grund: Die Lichterketten werden aus verschiedenen Stromquellen gespeist, die einzeln abgeschaltet werden müssten. Die Kosten für den Personaleinsatz stünden in keinem Verhältnis zum Effekt. Außerdem gebe es Sicherheitsaspekte zu beachten: Die Lichter in den Bäumen am Wall sind mit den Straßenlaternen gekoppelt. Und die abzustellen verbietet sich.
Die Licht-aus-Aktion heute Abend geht auf eine bunte Allianz von " Bild-Zeitung", Greenpeace, ProSieben, Google, des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) und des World Wildlife Fund (WWF) zurück. Den Angaben der Initiatoren zufolge sollen heute Abend auch das Brandenburger Tor und der Kölner Dom symbolträchtig in der Dunkelheit verschwinden.
Die Beteiligung der Stadt Osnabrück ist eher symbolischer Natur: Das Museum am Schölerberg knipst für fünf Minuten das Licht aus und ruft zum Mitmachen auf (die Musikveranstaltung mit Prof. Dr. Norbert Ammermann verschiebt sich auf 20.15 Uhr).
Mehrere evangelische Kirchengemeinden in Osnabrück werden dem Aufruf der Landeskirche Hannovers folgen. Den Gottesdienst in der Marienkirche werden Jugendliche gestalten und anschließend mit selbststrahlenden Knickleuchtstäben auf die Straße gehen. Die Katharinengemeinde und die Lukasgemeinde werden für fünf Minuten die Kirchenbeleuchtung löschen. Die Matthäus-Gemeinde begleitet die fünfminütige Dunkel-Demo mit einer Rundmail an die Gemeindemitglieder, sich der Aktion anzuschließen.
" Es ist nur ein Zeichen", sagte gestern Landesbischöfin Margot Käßmann, " aber es wird Zeit, dass wir aufwachen und merken, dass der Klimawandel uns alle angeht."
Zur Weltklimakonferenz auf Bali bringen wir in loser Folge Beiträge. Nächstes Thema: Solarstrom jetzt gibt′s was aufs Dach
Autor:
hin


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