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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Ein Dokument des sozialen Aufstiegs
Zwischenüberschrift:
Der Bauunternehmer F. W. Lienemann setzte sich ein Denkmal
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Von Ursula Rötrige Osnabrück. Als der Leichnam von Friedrich Wilhelm Lienemann im September 1900 in der V. Abteilung des Hasefriedhofes beigesetzt wurde, lag für die Grabkapelle noch keine Baugenehmigung vor. Erteilt wurde sie erst im April 1901. Wahrscheinlich hat sie aber schon zu Lienemanns Lebzeiten gestanden.
Von Ursula Rötrige
Osnabrück. Der von dem bekannten Osnabrücker Maurermeister Christian Wilhelm Geisler im historisierenden Stil ausgeführte Bau besteht aus verschiedenen wertvollen Materialien, die Lienemann vermutlich über seine eigene Firma bezog, darunter blaugrauer und beigefarbener Marmor, Ibbenbürener Sandstein und Schwedisch-Schwarzer Granit.
Die farbigen Glasfenster, die aus einer " Anstalt für Glasmalerei" stammen, sind in einer damals neuartigen Technik, der sogenannten Zwischenschichtmalerei, hergestellt worden. Wegen ihres Seltenheitswertes hat die Stadt sie ausgebaut. Die Originale befinden sich heute im Kulturgeschichtlichen Museum, sie sind auf dem Friedhof durch Kopien ersetzt.
Zwei ihrer Motive, Allegorien der ausklingenden Nacht und des beginnenden Tages, sind Symbole für das Weiterleben nach dem Tod. Das dritte Motiv, ein dornengekrönter Christuskopf, umgeben von einem Kranz aus Passionsblumen, erinnert an die Leidensgeschichte Christi.
F. W. Lienemann, am 10. Januar 1842 als Sohn eines Tagelöhners geboren, hatte lange Zeit als Prokurist in der Firma Louis Steinhauer gearbeitet einem Steinmetzbetrieb, der auch mit Baumaterialien handelte. Mit 42 Jahren machte er sich selbstständig. In einer Geschäftsanzeige von 1887 warb er etwa für Grabmonumente in Marmor, Granit, Synit und Sandstein. Auf dem Hase- und dem Johannisfriedhof sind von beiden Firmen Steinhauer und Lienemann zahlreiche Grabmale unterschiedlichster Art und Größe zu finden. Streng genommen handelt es sich nicht um eine Grabkapelle, sondern um ein kapellenähnliches Gebäude oder ein Grufthaus, einmal weil kein Altar vorhanden ist und zum anderen weil sich unter dem oberirdischen Bau eine ausgemauerte Gruft befindet. Mit diesem Grabmal, dessen Größe und Aufwand die meisten anderen auf dem Friedhof übertreffen, setzte der Geschäftsmann sich und seiner Frau ein Andenken. Das Gebäude soll seinen wirtschaftlichen und sozialen Aufstieg dokumentieren. Dabei bestand für Lienemann keine zwingende Notwendigkeit, ein eigenes Erbbegräbnis einzurichten, denn die Familiengrabstätte seiner Eltern die rückwärtig zum Grufthaus, direkt an der Mauer in der IV. Abt. liegt– war noch nicht voll belegt. Eines der drei Inschriftenfelder auf dem Wandgrabmal ist noch frei.
Der Förderkreis Hasefriedhof-Johannisfriedhof sammelt Spenden, um kulturgeschichtlich bedeutsame Grabmale zu restaurieren: Konto 18 010 bei der Sparkasse Osnabrück,
Bankleitzahl 265 501 05.
www.historische-friedhoefe-osnabrueck.de

Fotountertitel

Gräber erzählen Geschichte

Eine Grabkapelle, die streng genommen keine Grabkapelle ist, erinnert auf dem Hasefriedhof an den Bauunternehmer F. W. Lienemann. Foto: Elvira Parton
Autor:
Ursula Rötrige


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