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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Fischgeruch über der Kuhwiese
Zwischenüberschrift:
Fischgeruch über der Kuhwiese
50 Reiter absolvierten Schleppjagd
Originaltext:
OSANBRÜCK. Pferde scharren mit den Hufen, es dampft aus dem Boden, ein Hund jault. Plötzlich schallt es über den Acker: " Pack die Sau am Sterz an! Ran da, ran da, ran da!" Und schon galoppiert die Jagdgesellschaft los über Stock und Stein rund um den Rubbenbruchsee.
mtl OSANBRÜCK. Dieser Ruf war am Samstag im Heger Holz des Öfteren zu hören: Der Reiterverein Osnabrück richtete die alljährliche Schleppjagd hinter der Cappenberger Meute aus. Mehr als 50 Reiter aus dem ganzen Landkreis und aus Nordrhein-Westfalen hatten sich eingefunden, um gemeinsam einen schönen Ausritt hinzulegen. Mit dabei das Jagdbläsercorps Osnabrück, das mit " Ein Jäger aus Kurpfalz" und anderen Signalen nach jeder Galopptour für musikalische Jagdstimmung sorgte.
Veranstaltet wurde der herbstliche Ausflug bei Nebel mit später Herbstsonne von Eve " Putti" Urban. Die passionierte Reiterin im anthrazitfarbenen Jagdrock ist zufrieden mit der Beteiligung: " Wir haben 200 Einladungen verschickt." Mittlerweile halte sich aber die Zahl von 50 Teilnehmern: " Heute will keiner mehr eine Verletzung seiner wertvollen Sportpferde im Gelände riskieren", nennt sie als Grund, warum nicht mehr Reiter über Feld und Flur mitjagen.
" Früher sind wir zu 120 Mann mitgeritten", berichtet Roland Marx, Reitstallbesitzer und Pferdehändler aus Belm-Vehrte. Er ist seit über 30 Jahren bei der Osnabrücker Jagd dabei und immer wieder von der familiären Atmosphäre begeistert: " Es ist pferdegerecht und reiterfreundlich", beschreibt er die 18 Kilometer lange Strecke: " Alle Sprünge sind fair, und die schweren Passagen sind gut zu umreiten."
Daher gab es auch bei dieser Jagd keine Verletzten. Ein Sturz setzte die Gesellschaft kurz in Aufregung: Linda Kolkmeier, mit 17 Jahren die jüngste Teilnehmerin in der Fahrerkolonne, rutschte in einer scharfen Kurve kurz vor dem Atter Flugfeld vom Kutschbock: " Ich bin über ein Baumwurzel gefahren", sagt sie schon wieder lachend.
Dabei sei sie doch die " Knochensammlerin", also diejenige Person am Schluss der Gruppe, die verlorene Hufeisen oder weggewehte Hüte aufhebe. Außerdem transportierte sie das Ersatzteillager aus Steigbügeln und Lederriemen, " falls mal was reißt". Diesmal fischte sie außerdem eine Herrenarmbanduhr aus der Kuhwiese ihres Vaters.
Heiner Kolkmeier stellte schon wie in den Jahren zuvor seine Ländereien für die Pferdefreunde zur Verfügung. Der Landwirt war auch dafür verantwortlich, dass kein Beagle der Cappenberger Meute eine Sau oder einen Fuchs vor die Schnauze bekam. Er legte mittels Packtaschen am Sattel seines Pferdes die gefälschte Spur für die Hunde: eine Lösung aus Heringslake.

Bildtext:
Faire Hindernisse und ein stimmiger Parcours ließen die Reiterherzen bei der Herbstjagd des Osnabrücker Reitvereins höherschlagen.

Foto:
Egmont Seiler
Autor:
mtl


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