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1
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1.
Erscheinungsdatum:
05.11.2007
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Bericht
mit
Bild
einer
solchen
über
das
Verhalten
von
Hummeln.
Überschrift:
Auch Hummeln können irren
Zwischenüberschrift:
Wenn sich die Insekten verrechnen – Nur noch ein leises Summen
Artikel:
Originaltext:
Auch
Hummeln
können
irren
Wenn
sich
die
Insekten
verrechnen
–
Nur
noch
ein
leises
Summen
Als
Meister
der
Zeit-
und
Krafteinteilung
gelten
die
Hummeln.
Aber
manchmal
verspekulieren
sich
die
Insekten
auch
bei
der
täglichen
Nahrungssuche.
Foto:
dpa
Von
Jörg
Zittlau
Osnabrück.
Hummeln
sind
eigentlich
ein
Vorbild
an
Effizienz.
Nicht
nur,
dass
es
schon
erstaunlich
ist,
wie
sie
trotz
ihres
massigen
Körpers
im
Verhältnis
zu
den
kleinen
Flügeln
überhaupt
fliegen
können.
Auch
beim
Abwiegen
ihres
Zeitbudgets,
auf
das
ja
Insekten
mit
ihrer
kräftezehrenden
Fortbewegung
ohnehin
mehr
als
andere
Lebewesen
achten
müssen,
verhalten
sie
sich
in
der
Regel
vorbildlich.
Finden
Hummeln
beim
Suchflug
eine
nektarreiche
Goldrute,
bleiben
sie
bis
zu
hundert
Sekunden
bei
der
einzelnen
Blüte.
Beim
nährstoffarmen
Weidenröschen
hingegen
verweilen
sie
gerade
einmal
zwei
Sekunden.
Doch
manchmal
liegt
die
Hummel
mit
ihrer
Kalkulation
auch
fürchterlich
daneben.
Denn
Biologen
der
Universität
Münster
bemerkten
eine
Anhäufung
von
Hummelexemplaren,
die
von
den
Blüten
der
beliebten
Silberlinde
zu
Boden
taumelten,
wo
sie
dann
in
der
Regel
verendeten.
Die
Forscher
stellten
sich
natürlich
sofort
die
Frage,
ob
die
Tiere
vergiftet
waren,
doch
dafür
fanden
sie
keinerlei
Belege.
Die
Lösung
für
das
Hummel-
Silberlinden-
Rätsel
lautet
vielmehr:
Die
Tiere
starben
an
Unterzuckerung.
Eigentlich
enthalten
sie
17
Mikromol
Zucker,
doch
in
den
Exemplaren
unter
der
Silberlinde
fand
man
gerade
einmal
7
Mikromol.
Das
reicht
nicht
zum
Überleben.
Die
Hummeln
waren
also
schlichtweg
verhungert.
Was
natürlich
die
Frage
aufwirft,
warum
sich
die
sonst
so
messerscharf
kalkulierenden
Bienenverwandten
überhaupt
mit
der
Silberlinde
abgeben.
Die
Antwort:
Weil
deren
Blüten
eigentlich
mit
0,
7
Milligramm
pro
Stück
ziemlich
viel
Nektar
enthalten.
Doch
die
Silberlinde
gehört
zu
den
Spätblühern,
das
heißt,
sie
zeigt
ihre
Pracht
erst
im
Juli.
Am
Standort
der
Pflanzen,
den
städtischen
Parks,
bieten
sich
zu
dieser
Zeit
kaum
nektarreiche
Alternativen
für
die
Insektenwelt
an,
so
dass
die
sich
hordenweise
auf
die
Silberlinde
stürzt.
Deren
Nektarangebot
geht
daraufhin
rapide
zurück
–
mit
der
Folge,
dass
es
gerade
noch
für
Bienen
und
andere
sparsame
Gliederfüßer
reicht,
nicht
aber
für
die
dicken
Hummeln.
Die
tun
dann
unter
der
Silberlinde
ihren
letzten
Summer.
Was
deutlich
macht:
Das
"
Auch-
Dicke-
können-
fliegen"
-
Konzept
der
Hummel
ist
nicht
so
richtig
ausgereift.
Mag
sein,
dass
sie
mit
ihrem
Leibesumfang
und
ihren
entsprechend
aufgeblasenen
Abschreckungsfarben
Eindruck
auf
Feinde
macht,
doch
letzten
Endes
kostet
sie
das
auch
viel
Energie.
Was
vor
allem
dann
zum
Risiko
wird,
wenn
der
Futtermarkt
nicht
mehr
genug
hergibt.
Spätestens
dann
verpufft
auch
der
Abschreckungseffekt.
Denn
wenn
aus
dem
voluminösen
Flugbomber
im
unterzuckerten
Zustand
ein
hilflos
taumelnder
Dickmops
wird,
lassen
auch
ursprünglich
verängstigte
Feinde
nicht
mehr
lange
auf
sich
warten.
So
beobachteten
die
Münsteraner
Forscher,
dass
viele
der
unterzuckerten
Hummeln
gar
nicht
erst
auf
den
Boden
fielen
–
sondern
vorher
im
Schnabel
eines
geschickten
Vogels
landeten.
Autor:
Jörg Zittlau