User Online: 1 | Timeout: 11:43Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Außen wehrhaft, innen modern
Zwischenüberschrift:
Der Wulfter Turm an der Sutthauser Straße
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Sandig war der Weg, der früher am Wulfter Turm vorbei von Sutthausen nach Osnabrück führte. Das zeigt diese Aufnahme von 1907. Damals umwucherte Efeu das 700 Jahre alte Gemäuer aus Hüggelstem.Foto; Ansichtskart«

Von Marie-Luise Braun

OSNABRÜCK. " Rings um der Stadt acht Törner" heißt es in einer alten Beschreibung der Stadt Osnabrück. Die Türme waren Teil der Landwehr, die Osnabrück schützend umgab. Der Wulfter Turm ist der einzige Turm, der von ihnen erhalten geblieben ist.

Zeitreise

Aus dunklem, grobkörnigem Hüggelstein wurde der Turm um das Jahr 1300 erbaut. Das Gestein gibt Rückschlüsse auf die Bauzeit, da es später nicht mehr verwendet wurde.

Über 18 Kilometer Länge zog sich die Landwehr ab 1280 um Osnabrück, in einem Abstand von etwa 1, 5 bis 4, 5 Kilometern. Kntstanden waren diese Befestigungsanlagen aus natürlichen Gräben, Wällen und Dornengebüsch an strategisch wichtigen Handelsstraßen.

Wehrhaft wirkt der Wulfter Turm bis heute. Im Inneren wurde er jedoch Ende der 1990er Jahre saniert und modernisiert. Foto: Gert Westdörp

Zur Landwehr gehörten auch acht Wachtürmc. Diese dienten nicht nur zur Beobachtung der Umgebung, hier wurde zudem Wegegeld von denen kassiert, die die Stadtgrenze passieren wollten. Erhoben wurde der Zoll bis zum Ersten Weltkrieg. Nur wer in die Kirche wollte, war von den sonst fälligen zehn Pfennig pro angespanntes Pferd und den sechs Pfennig pro Reiter befreit. Bis zu 1, 30 Meter dick sind die Mauern des wehrhaften Gebäudes. Zu betreten ist es über eine schmale Treppe, die rechts am Turm zu sehen ist. Der schlichte Turm hat heute drei Stockwerke. Doch Markierungen an den Traufenseiten und dem Giebel zeigen, dass er früher höher gewesen sein muss. Im 17./ 18. Jahrhundert wurde er durch ein Türmerhaus ergänzt. Eine Verbindung zwischen den Häusern gab es nicht.

Nach dem Zweiten Weltkrieg stand der Turm zunächst leer. Ende der 1990er Jahre wurde er - streng nach Kriterien des Denkmalschutzes - grundlegend saniert und im Inneren modernisiert. Berücksichtigt wurden auch Energie sparende Standards. Anschließendöffneten ein Rechtsanwalt und ein Wirtschaftsprüfer hier ihre Büros.

Seit einiger Zeit werden in der Stadt Teile der ehemaligen Landwehr rekonstruiert. In Kürze soll das auch am Wulfter Turm geschehen.
Autor:
Marie-Luise Braun


Anfang der Liste Ende der Liste