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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Ein Ort für Handwerk und Gewerbe
Zwischenüberschrift:
Der "Klingensberg" zwischen Hasemauer und Lohstraße
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Von Marie-Luise Braun Osnabrück. " Uppen Klyngelberge": So hieß die Straße Klingensberg vor rund 500 Jahren einmal. Vor dem 2. Weltkrieg bestimmten winkelige Fachwerkhäuser mit geschnitzten Giebelbalken das Flair dieser schmalen Straße. Doch sie wurden im September 1944 durch ein Feuer zerstört.
Um 1909 hat Rudolf Lichtenberg den Umbau des Hauses Klingensberg 12 aufgenommen. Sein Blick fiel von der Hasemauer in die Gasse hinein. Der Klingensberg endet im Hintergrund an der Lohstraße, von rechts mündet die Neue Straße ein.
Der Name " Klingensberg" stammt von dem Begriff " Klinkstück", der ein zwischen Grundstücken eingeschlossenes Ackerstück bezeichnet. Vermutlich hat sich hier früher eine gegen die Domsfreiheit vorschiebende Erhöhung befunden.
Bereits im Jahr 1613 wurden die Häuser entlang der Straße durch einen Brand zerstört. Damals wurden sie wieder aufgebaut: Sie hatten zumeist einen spitzen Giebel oder ein gewalmtes Dach. Darunter befand sich ein Dachboden, auf dem die Besitzer Stroh und Heu lagerten, das sie mit Hilfe eines Aufzugs herauftransportiert hatten. Es war Futter und Streu für das Vieh, das während der Wintermonate in den Stallungen der Häuser stand. Im Sommer wurden die Tiere auf die Weiden vor dem Natruper Tor und dem Hasetor getrieben. In den Höfen am Klingensberg befanden sich damals auch Hinterhäuser aus Fachwerk.
In diesen Gebäuden am Klingensberg wurde nicht nur gewohnt, hier wurde auch bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs hinein Handwerk und Gewerbe betrieben. Schmiede gingen ihrer Arbeit in diesem Viertel ebenso nach wie Stellmacher, Graveure und Wagenbauer. Ein Karussellbesitzer lebte in der Gasse, und ein Fuhrwerkunternehmen fand seinen Platz. So berichtete es 1950 das Osnabrücker Tageblatt.
Im September 1944 wurde die kleinbürgerliche Idylle durch ein Feuer zerstört. Lediglich am Eingang der Lohstraße blieben wenige Gebäude stehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden am Klingensberg überwiegend dreistöckige Wohnhäuser.

Bilduntertitel
Schmale Häuser, die mit dem Giebel der Straße zugewandt waren, standen um 1909 am Klingensberg, als Rudolf Lichtenberg dieses Bild auf Fotoplatte bannte. Die Gebäude brannten ebenso wie der Baum im Vordergrund im September 1944 vollständig nieder. Foto: Rudolf Lichtenberg

Am Klingensberg stehen heute schlichte Wohnhäuser. Rechts ist ein Hinweisschild für Parkmöglichkeiten auf dem Platz an der Neuen Straße zu sehen. Foto: Jörn Martens
Autor:
Marie-Luise Braun


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