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1.
Erscheinungsdatum:
13.09.2007
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Bild
des
alten
Theaters
in
Osnabrück,
einem
Haus
an
der
Großen
Gildewart.
Im
Text
viele
Eigen-
und
Besonderheiten
in
und
um
Osnabrück
September
1907.
Überschrift:
Eine historische Werbekampagne
Zwischenüberschrift:
Schon im September 1907 warb die Stadt mit Broschüre um Aufmerksamkeit
Artikel:
Originaltext:
Von
Christiana
Keller
OSNABRÜCK.
Umständlich
gestaltete
es
sich
vor
100
Jahren,
wenn
man
in
das
Ausland
reisen
wollte.
Für
die
Türkei
war
zum
Beispiel
ein
Visum
der
"
kaiserlich
ottomanischen
Botschaft"
in
Berlin
nötig,
das
nur
bei
persönlicher
Anwesenheit
in
der
Reichshauptstadt
ausgestellt
wurde.
Ab
September
1907
einigte
man
sich
auf
Reiseerleichterungen,
nun
stellten
auch
die
türkischen
Generalkonsulate,
die
im
Deutschen
Reich
verteilt
'
waren,
Visa
aus.
Bei
hochsommerlichen
Temperaturen
begann
die
Spielzeit
des
Theaters
im
September.
"
Zar
und
Zimmermann"
lockte
das
Osnabrücker
Publikum
in
das
Theater
an
der
Großen
Gildewart,
das
bis
auf
den
letzten
Platz
belegt
war.
Ausführlich
berichtete
das
Osnabrücker
Tageblatt
von
der
Premiere,
besprach
jede
Sängerin,
jeden
Sänger,
Kostüme
und
Orchester.
"
Im
Übrigen
verstehen
wir
nicht"
,
schrieb
gnadenlos
der
Kritiker,
"
warum
der
Darsteller
mit
so
pechschwarz
eingerahmten
Augen
auftrat?
Größere
Schönheit
wurde
ihm
dadurch
nicht
verliehen!
"
Werbung
für
sich
selbst
machte
Osnabrück
schon
vor
100
Jahren.
"
Osnabrück
und
seine
Berge"
hieß
eine
eigens
gedruckte
Zeitschrift,
die
Abbildungen
der
Stadt
zeigte,
den
Friedenssaal,
das
Heger
Tor,
Dom
und
Marienkirche.
Der
"
Verein
zur
Hebung
des
Fremdenverkehrs"
und
der
Teutoburger
Gebirgsverband
hatten
sich
zusammengetan,
um
die
Heimatstadt
überregional
bekannter
zu
machen.
Und
wirklich:
Die
Hoteliers
berichteten,
dass
Schulen,
Vereine
und
Einzelreisende
durch
diese
Veröffentlichungen
auf
die
Stadt
aufmerksam
gemacht
worden
waren
und
Anfragen
stellten.
Michelangelo
in
Osnabrück!
Tatsächlich
war
im
Museum
die
Nachbildung
eines
Florentiner
Kunstwerkes
von
Michelangelo
zu
bewundern.
Das
Grab
von
Lorenzo
di
Medici
fand
als
Gipsabdruck
für
kurze
Zeit
Aufstellung
im
Oberlichtsaal
des
Museums.
Der
Dürerbund
bemühte
sich
aber
auch
um
zeitgenössische
Kunst.
Die
Worpsweder
Künstler
Heinrich
Vogeler,
Hans
am
Ende
und
Fritz
Overbeck
stellten
gleichzeitig
Radierungen
und
Zeichnungen
aus.
Otto
Modersohn
und
Fritz
Mackensen
trugen
mit
Ölbildern
zu
der
Ausstellung
bei.
In
den
Steinbrüchen
am
Piesberg
arbeiteten
zahlreiche
Italiener
als
Steinhauer.
Hier
gab
es
Mitte
September
einen
Zwischenfall.
Einige
Italiener
meinten,
beleidigt
worden
zu
sein,
und
griffen
zu
Revolvern.
Sie
schössen
auf
das
Logierhaus
und
"
machten
ihrem
Zorne
Luft"
,
wie
die
Reporter
des
Osnabrücker
Tageblattes
berichteten.
Obwohl
niemand
verletzt
wurde,
mussten
die
mutmaßlichen
Täter
mit
ihrer
Entlassung
rechnen,
kündigte
die
Werksleitung
an.
"
Nachts
zu
kühl
und
tagsüber
zu
heiß."
So
lässt
sich
die
Wetterlage
im
September
vor
100
Jahren
beschreiben.
Der
Norden
lag
inmitten
eines
starken
Hochdruckgebietes,
das
Sonne
und
wolkenlosen
blauen
Himmel
mit
sich
brachte.
Bei
diesem
strahlenden
Wetter
war
die
Ernte
in
vollem
Gange.
Besonders
Pflaumen
und
Birnen
wiesen
1907einen
hohen
Fruchtsaftanteil
auf,
denn
es
hatte
mehr
als
genug
geregnet.
Die
Gurken
waren
dagegen
selten,
ihre
Ernte
fiel
dürftig
aus.
Unter
Kartoffelfäule
litt
die
Kartoffelernte.
Das
nasse
Wetter
des
Sommers
und
die
späte,
ungewöhnlich
hohe
Wärme
führten
insgesamt
zu
empfindlichen
Ernteausfällen.
Erfreulich
gestaltete
sich
dafür
die
Pilzsuche
in
den
Wäldern
des
Osnabrücker
Landes.
Steinpilze
und
Champignons
gab
es
in
überreichen
Mengen.
Um
die
Schulden
der
Stadt
drehten
sich
die
Zusammenkünfte
der
städtischen
Kollegien
im
September.
Auf
über
8
Millionen
Mark
waren
die
Schulden
im
vergangenen
Jahr
gestiegen,
2
Millionen
mehr
als
1906.
Überall
galt
es
Löcher
zu
stopfen
und
gleichzeitig
die
Zukunft
und
Entwicklung
der
Stadt
im
Auge
zu
behalten.
So
musste
1907
der
Hasefriedhof
dringend
erweitert
werden,
dafür
stellten
die
städtischen
Kollegien
die
nötigen
Finanzmittel
zur
Verfügung.
Neue
Erbbegräbnisstellen
sollten
geschaffen
werden.
Auch
der
Johannisfriedhof
erfuhr
eine
Vergrößerung.
Die
Erweiterungen
wurden
mit
"
landschaftlichem"
Charakter
geplant,
also
mit
viel
Grün
und
großzügiger
Platzbemessung.
Auf
dem
Schölerberg
und
dem
Gertrudenberg
plante
die
Stadt,
noch
weitere
Grundflächen
zu
erwerben,
die
als
Parkanlagen
dann
der
ganzen
Bevölkerung
zur
Verfügung
gestellt
werden
sollten.
Das
öffentliche
Interesse
war
hoch,
die
Menschen
verbrachten
ihre
Freizeit
gerne
und
viel
im
Grünen.
Spielplätze
und
Rasenflächen,
Blumen,
Buschwerk
und
Bäume
waren
Investitionen
für
die
nächsten
Generationen.
Fotountertitel:
Kritik
mussten
sich
die
Darsteller
im
Theater
an
der
Großen
Gildewart
im
September
vor
100
Jahren
zum
Spielzeitauftakt
gefallen
lassen.
Foto:
Archiv
/
Lichtenberg
Autor:
Christiana Keller