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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Planspiele und Ausbaukosten
Zwischenüberschrift:
In den Stichkanal wurden bereits 36 Millionen Euro investiert
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
DONNERSTAG. 13. SEPTEMBER 2007

Der Stichkanal

1905 Baubeginn des Mittellandkanals. 1910-1915 Bau des 14, 5 km langen Stichkanals (SKO) zwischen Osnabrück und dem Mittellandkanal bei Bramsche-Pente.

1915 Fertigstellung der Schleusen Hollage und Haste.

1916 Am 3. April erreicht der erste Schleppkahn mit 475 Tonnen Hafer den Osnabrücker Hafen. 1936 Von km 0, 00 bis 3, 10 wird der Kanal zweischiffig auf eine Breite von 34 Metern ausgebaut. Die übrige Strecke bleibt bei einer Breite von 25 Metern einschiffig.

1944 Durch Kriegshandlungen wird der Kanal unbefahrbar. Der Schiffsverkehr ruht bis März 1946. 1960 Katastrophe Hochwasser der Hase: Am 5. Dezember bricht der Damm zwischen Hase und SKO unterhalb der Schleuse Haste. Wiederaufnahme der Schifffahrt am 5. Februar. 1965 Auf dem Höhepunkt der Wiederaufbaujahre erreicht der Schiffsumschlag mit 1, 04 Millionen Tonnen sein Maximum.

1981 Dammbruch durch ein Hasehochwasser am 12. März unterhalb der Schleuse Hollage. Der für später geplante Ausbau auf 46 Meter Breite wird in diesem Bereich vorgezogen.

1988 Ausbau von km 0, 00 bis 2, 50. Neubau der Brücken 71 und 72. 2001 Beginn der Brückenneubauten für die weiteren Ausbau-Abschnitte. 2005-2007 Streckenausbau von km 2, 50 bis 6, 15 (nördlich der Hollager Schleuse).

Planspiele und Ausbaukosten
In den Stichkanal wurden bereits 36 Millionen Euro investiert

jod OSNABRÜCK Die Planspiele zum Bau eines neuen Hafens am Mittellandkanal In Stirpe-Oelingen bei Bohmte werfen auch ein Schlaglicht auf den Stand der Ausbauarbeiten des Stichkanals, an dessen südlichem Ende der jetzige Osnabrücker Stadthafen liegt.

Auf fast neun von 14, 5 Kilometer Länge ist der Stichkanal fertig ausgebaut. Das hat nach Auskunft von Bert Dieme, Baubevollmächtigter des Neubauamtes für den Ausbau des Mittellandkanals, bislang 18 Millionen Euro gekostet. Hinzu kamen für die bereits erneuerten acht Brücken, vier Düker und die Hasebettverlegung weitere 18 Millionen, zusammen also 36 Millionen Euro.

Der im nächsten Jahr beginnende Streckenabschnitt von der " Offers"- Brücke Nr. 78 bis zur Schleuse Haste wird einschließlich der noch ausstehenden Brücken Nr. 75 (Maschweg) und 79 (" Die Eversburg") und des Dükers Nr. 83 auf 12 Millionen Euro veranschlagt. Den größten noch ausstehenden Batzen stellen mit zusammen 100 Millionen Euro freilich die Schleusen-Neubauten dar, ohne die kein Großmotorgüterschiff (GMS) den Osnabrücker Hafen erreichen kann.

Das GMS mit 110 Meter Länge und einer Tragfähigkeit von 2000 Tonnen ist für die Kanalbauer inzwischen zum Maß aller Dinge geworden. Es hat die Ausbauplanungen der achtziger Jahre, die jetzt ausgeführt werden, überholt. Das GMS wird auch das ausgebaute Kanalbett nur im Einbahnverkehr befahren können. Und solange die Schleusen mit ihrer jetzigen Länge von 82 Metern nicht erneuert sind, wird es auf dem Mittellandkanal weiter an Osnabrück vorbeifahren müssen.

Angesichts fortbestehender Verkehrsbeschränkungen steht den Kosten des weiteren Kanalausbaus womöglich nur ein begrenzter Nutzen gegenüber. Das dürfte die Überlegungen zum Neubau eines Hafens in Bohmte-Stirpe beflügelt haben. Ihn könnten voll abgeladene Großmotorgüterschiffe im Begegnungsverkehr problemlos erreichen und ersparten sieh dazu auch noch die Zeitverluste durch vier Schleusungen.

Auf einem anderen Blatt steht, ob die Umschlagsmengen eines neuen Hafenstandortes sich wesentlich steigern ließen und damit das erklärte Ziel unterstützten, mehr Massengüter von Straße und Schiene aufs Wasser zu ziehen. Pia Zimmermann, Leiterin Unternehmens- kommunikation der Stadtwerke Osnabrück als Betreiberin des Stadthafens, berichtet von einer " Machbarkeitsstudie", die in Auftrag gegeben sei. Darin werde der Frage des zu erwartenden Schiffsverkehrsaufkommens bei unterschiedlichen Standortbedingungen nachgegangen. Die Schiffsumschlagsmenge im " alten" Hafen ist leicht rückläufig. Im Jahr 2006 betrug sie 614 000 Tonnen. Im Spitzenjahr 1965 waren es 1040 000 Tonnen. Der derzeitige Umschlag wird mit 780 Schiffsankünften pro Jahr erzielt. Das entspricht im Durchschnitt drei " Bergfahrern" und drei " Talfahrern" (also Osnabrück und zurück) pro Werktag.

Bert Dieme vom Kanalneubauamt betrachtet die Diskussionen derweil gelassen: " Egal, was kommt, wir können den Kanal nicht einfach so liegen lassen. Er hat, genau wie die Schleusen auch, sein Verfallsdatum erreicht. Der Unterhaltungsaufwand steigt ins Unermessliche, wenn wir nicht Uferbefestigungen und Deckwerk erneuern. Dann kann man ihn auch gleich verbreitern."

Bilduntertitel:

780 Schiffe machen pro Jahr im Osnabrücker Stadthafen fest, durchschnittlich drei pro Werktag. Foto: Archiv
Autor:
jod


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