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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Bahnhofsbrunnen als Ententeich
Zwischenüberschrift:
Bassin auf dem Vorplatz als ökologische Nische für Wasservögel
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Von Gerhard Kooiker

OSNABRÜCK. Auf dem Theodor-Heuss-Platz vor dem Hauptbahnhof pulsiert das hektische Leben einer Großstadt. Zahlreiche Menschen eilen über den Bahnhofsplatz zu ihren Bussen und Zügen. Auf dem dreieckigen Wasserbecken schwimmen zwei farbenprächtige männliche Stockenten nahezu unbemerkt und unbeobachtet von den Passanten.

Die Stockente besitzt einen sehr hohen Bekanntheitsgrad und ist in Osnabrück die häufigste Wasservogelart. Männliche Stockenten gehören zu den schönsten Enten Europas. Weil sie so zahlreich sind und allerorten vorkommen, finden sie innerhalb der Bevölkerung nur wenig Beachtung: Man schaut gar nicht genau hin. Kinder jedoch sehen die Enten und freuen sich, sie bleiben manchmal stehen und füttern die Wasservögel mit trockenem Brot, Zwieback oder Keksen.

Viele Tierarten haben in der Stadt ihre ökologische Nische gefunden und sich zum Teil bestens mit den vom Menschen geschaffenen Bedingungen arrangiert. Es sind Arten mit einer großen ökologischen Toleranz. Ungeachtet der Bedenkenlosigkeit und Ignoranz, mit der wir unseren tierischen Nachbarn begegnen, und trotz vielerlei Nachstellungen schaffen es doch erstaunlich viele, sich im urbanen Lebensraum zu behaupten, ja, einige profitieren sogar von städtischen Strukturen.

Hierzu gehört auch die Stockente, die zu einem typischen Kulturfolger geworden ist. Sie hat wie keine andere Ente die Ortschaften und Städte erfolgreich besiedelt, genießt dort viele biologische und ökologische Vorteile, muss dafür aber auch einige Nachteile in Kauf nehmen. So brütet die Ente inzwischen auch inmitten von Großstädten an vielen geeigneten und ungeeigneten Orten, die betonierte Pflanzkü-bel in der Innenstadt, geschlossene Innenhöfe oder sogar Balkone und Flachdächer von Hochhäusern fernab von Gewässern sein können.

Die Vögel verhalten sich in der Stadt oftmals anders als auf dem Land, insbesondere ist hier die geringere Fluchtdistanz hervorzuheben, die Ausdruck der Plastizität des Verhaltens ist. So sind viele Stockenten inzwischen handzahm geworden und watscheln sogar frühmorgens in der Innenstadt auf der Großen Straße oder dem Nikolaiort herum, schwimmen in städtischen Brunnen oder künstlichen Zierteichen, wie zum Beispiel auf dem Bahnhofsvorplatz, und tauchen das Bahnhofsgebäude in ein angenehmes Ambiente.

Fotountertitel:
Baden am Bahnhof - nicht jedermanns Sache. Aber diese beiden Stockenten-Männchen haben sich vom hektischen Treiben auf dem Vorplatz nicht davon abbringen lassen, durch das dreieckige Bassin zu paddeln. Foto Bernhard Vollmer
Autor:
Gerhard Kooiker


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