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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Abfallfachmann mit der Lizenz zur Festnahme
Zwischenüberschrift:
Heiko Brosig ist Müllsündern auf der Spur
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
OSNABRÜCK. Heiko Brosig ist als städtischer Mitarbeiter im Fachbereich Umwelt zuständig für den ordnungsbehördlichen Umweltschutz. Und in dieser Eigenschaft hat er sogar Vollzugsbefugnis: Er darf Verdächtige vorläufig festnehmen, ehe er die Polizei benachrichtigt.

Ganz so heftig geht er allerdings nicht gegen Müllsünder vor, von denen es nach wie vor viele gibt. Ebenso wie wilde Müllkippen. Brosig führt ein Verzeichnis mit 100 Stellen in der Stadt, wo immer mal wieder Müll entsorgt wird - widerrechtlich natürlich. Nach seinen Erfahrungen gibt es nichts, was die Leute nicht wegwerfen: Teppichbodenreste, Schrotträder, Asbestplatten, Lacke, imprägniertes Altholz oder auch Gefriertruhen mitsamt Lebensmitteln.

Müllsünder aufzuspüren ist nicht immer einfach. Heiko Brosig ist dankbar, wenn er Hinweise von Menschen erhält, die vielleicht beim Spaziergang beobachtet haben, wie jemand die Natur als Müllkippe missbraucht. " Ideal ist es, wenn sich die Zeugen das Autokennzeichen merken."

Brosig wird auch tätig, wenn jemand sein Grundstück oder seinen Garten offensichtlich als Abfallplatz nutzt. Wenn Altöle oder andere giftige Materialien den Boden gefährden, spielt es keine Rolle, wenn sich die Abfälle auf privatem Grund und Boden türmen.

Rund 100 Bußgelder verhängt der städtische Abfallexperte in jedem Jahr. Fällig werden bei diesen Ordnungswidrigkeiten im Durchschnitt zwischen 50 und 250 Euro. Die Bußgelder sind gestaffelt und können im Extremfall 50 000 Euro betragen. Teuer wird es bei gefährlichem Müll, der Mensch und Umwelt belastet. Dann wird die sorglose Abfallentsorgung zum Straftatbestand.

Wenn erst einmal irgendwo Müll abgeladen wurde, kommt schnell mehr dazu. Das kennt Heiko Brosig aus mehr als 25-jähriger Erfahrung. Einzig die Zahl der Autos, die illegal entsorgt werden, ist in all den Jahren deutlich gesunken: " Seit Recycling als Einnahmequelle entdeckt wurde", sagt Brosig: " Früher hatten wir jährlich zwischen 50 und 100 Autowracks in der Stadt."

Auch die Einführung von Dosenpfand hat zu einer Verringerung des wilden Mülls geführt. Apropos Pfand: Der städtische Mitarbeiter wird auch aktiv, wenn Supermärkte Verpackungsmaterial nicht zurücknehmen oder die Annahme zerknitterter Plastikflaschen verweigern. Wichtig sei allerdings, dass in solchen Fällen die Banderole noch leserlich ist.

Der städtische Mitarbeiter gehört zudem zu einem Team von fünf Leuten, die bei 01-oder Giftalarm und bei Unfällen mit gefährlichen Stoffen rund um die Uhr erreichbar sind und Erstmaßnahmen ergreifen. Heiko Brosig persönlich schreibt Umweltschutz groß: 80 Prozent seiner dienstlichen Einsätze legt er mit dem Fahrrad zurück.
Kontakt: Telefon 0541/ 323-2434, brosig@ osnabrueck.de

Fotountertitel:

Auf dem Sperrmüll landen auch Sonderabfälle. Ein alltäglicher Fall für Heiko Brosig. Foto Egmont Seiler
Autor:
S.


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