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1
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Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
09.06.2007
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Ganzseitiger
bericht
über
die
Baustellen
an
der
Meller
Straße,
da
die
Rohre
unter
der
Straße
saniert
werden,
betrifft
es
über
lange
Zeit
fast
die
gesamte
Straße.
bei
den
Geschäftsleuten
gibt
es
daher
Porbleme.
Mit
vielen
Bildern.
Überschrift:
Damit am Ende keiner in die Röhre guckt
Zwischenüberschrift:
Beispiel Meller Straße: Wie die Langzeitbaustelle eine kleine Welt verändert
Artikel:
Originaltext:
Damit
am
Ende
keiner
in
die
Röhre
guckt
Beispiel
Meiler
Straße:
Wie
die
Langzeitbaustelle
eine
kleine
Welt
verändert
1,
40
Meter
Durchmesser
haben
die
Schmutzwasserrohre,
die
unter
der
Meiler
Straße
verlegt
werden.
Wir
haben
uns
von
Bauleiter
Udo
Vogelsang
(Foto)
erklären
lassen,
warum
die
Arbeiten
fünf
Jahre
dauern.
Die
Arbeiten
6,
50
Meter
tief
unterhalb
der
Meller
Straße
wird
das
neue
Abwasserrohr
verlegt.
Präzisionsarbeit
braucht
Zeit:
Im
Schnitt
schreitet
die
Baustelle
drei
bis
vier
Meter
am
Tag
voran.
Plakate
an
Baustellen.
Von
Jörn
Martens
und
Wilfried
Hinrichs
Der
letzte
Schritt:
Auch
kurze
Abschnitte
werden
so
schnell
wie
möglich
asphaltiert.
Baustellen-
Management
Die
Stadtwerke
sind
für
die
Versorgungsleitungen
zuständig,
die
Stadt
für
den
Straßenbau.
Das
schafft
großen
Abstimmungsbedarf,
damit
die
Arbeiten
zügig
abgewickelt
und
Doppelarbeiten
vermieden
werden
können.
Das
gelang
in
der
Vergangenheit
nicht
immer.
Stadt
und
Stadtwerke
haben
auf
Drängen
des
Rates
einen
Handlungskatalog
Baustellen-
Management
erarbeitet.
Ein
Kernpunkt:
Die
Ausschreibungen
sollen
zeitlich
enger
aufeinander
abgestimmt
werden.
Die
Stadt
will
außerdem
mit
den
Straßenbauplanungen
früher
beginnen,
um
auf
Planungsänderungen
flexibler
reagieren
zu
können.
Kleine
Straßenbauarbeiten
sollen
die
Stadtwerke
in
Zukunft
gleich
miterledigen.
Die
Baufirmen
sollen
strenger
zur
Einhaltung
der
Fristen
verpflichtet
werden.
OSNABRÜCK.
Silvia
Teske
gewährt
einen
"
Baustellenrabatt"
.
In
ihrem
Imbiss
an
der
Meller
Straße
145
gibt'
s
die
Pommes
für
einsdreißig,
Currywurst
für
einsfünfzig,
das
Schnitzel
für
dreifünfzig.
"
Vorübergehend"
gilt
das
nur,
mahnt
ein
Werbezettel.
Allerdings:
Wenn
Silvia
Teske
Pech
hat,
dauert
"
vorübergehend"
bis
2011.
In
der
Imbissbude
ist
die
Dauerbaustelle
an
der
Meller
Straße
Dauergesprächsthema
-
es
sei
denn,
der
VfL
ist
gerade
aufgestiegen.
Vor
eineinhalb
Jahren
hat
Frau
Teske
den
Imbiss
übernommen.
Der
Start
war
"
super-
spitzenmäßig"
,
wenn
man
ihr
glauben
darf
-
und
die
Qualität
der
Currywurst
spricht
dafür,
dass
es
so
war.
Dann
kam
die
Baustelle.
50
Prozent
weniger
sind
seitdem
abends
in
der
Kasse.
Loch
auf,
Loch
zu.
Die
einen
legen
Asphalt,
andere
stemmen
ihn
später
wieder
auf.
Muss
das
so
lange
dauern?
Wieso
arbeitet
an
manchen
Tagen
scheinbar
keiner
auf
der
Baustelle?
Und
überhaupt:
Kann
man
die
Arbeiten
nicht
besser
koordinieren,
damit
es
schneller
geht?
Wir
gehen
mit
Bauleiter
Udo
Vogelsang
von
den
Stadtwerken
über
die
Baustelle
Meller
Straße.
Das
Zentrum
der
Arbeit
liegt
zurzeit
auf
Höhe
des
Pennymarktes,
6,
50
Meter
unterhalb
der
Erdoberfläche.
Auf
der
Sohle
der
20
Meter
langen
Baugrube
schmieren
zwei
Bauarbeiter
das
Ende
des
neuen
Schmutzwasserrohres
mit
einer
Art
Gleitmittel
ein.
Würden
oben
die
Bagger
nicht
rumoren,
könnte
bei
oberflächlicher
Betrachtung
in
der
Tat
der
(falsche)
Eindruck
entstehen,
auf
der
Baustelle
werde
gar
nicht
gearbeitet.
Der
Baggerführer
nimmt
ein
sechs
Meter
langes
Teilstück
an
den
Haken,
um
es
gleich
zu
den
Kollegen
in
die
Grube
abzusenken.
Sind
die
Teilstücke
wasserdicht
verbunden,
wird
der
Abschnitt
mit
Erde
gefüllt
und
der
nächste
ausgehoben.
Die
Kanäle
wachsen
mit
einer
Geschwindigkeit
von
3,
5
bis
vier
Metern
am
Tag.
Schneller
geht'
s
eben
nicht.
So
wird
klar,
warum
noch
bis
2011
auf
und
unter
der
Meller
Straße
gearbeitet
werden
wird.
Silvia
Teske
will
durchhalten.
Es
bleibt
ihr
ja
auch
nichts
anderes
übrig.
"
Aus
dem
Mietvertrag
kommt
man
nicht
raus"
,
sagt
sie.
Ihr
fehlt
die
Laufkundschaft,
die
hier
vor
allem
mit
dem
Auto
unterwegs
ist.
Viele
Stammkunden
parkten
früher
vor
derTür
und
huschten
schnell
rein.
Das
geht
jetzt
nicht.
Erstens
gibt
es
keinen
Durchgangsverkehr
mehr,
zweitens
werden
die
Parkstreifen
als
Lagerplatz
für
das
Baumaterial
gebraucht.
Einen
Anwalt
hat
die
Imbissbetreiberin
schon
gefragt,
ob
es
nicht
eine
Möglichkeit
gibt,
Schadensersatz
einzufordern.
Keine
Chance,
sagt
der
Anwalt.
Sie
versuchte,
mit
den
Stadtwerken
über
den
Strompreis
zu
verhandeln
oder
zumindest
eine
Stundung
der
Rechnung
bis
Ende
der
Bauarbeiten
zu
erreichen.
Auch
keine
Chance.
Vorwürfe
macht
sie
den
Stadtwerken
nicht.
Die
Baustelle
nimmt
sie
wie
ein
gottgewolltes
Schicksal
hin.
Wenn
gebaut
werden
muss,
dann
muss
es
eben
sein.
"
Ich
bin
pleite"
Gudrun
Robakowskl,
Kiosk-
lnhaberln
Die
Rohre
unter
der
Meller
Straße
sind
ziemlich
genau
hundert
Jahre
alt.
Sie
müssen
raus,
bevor
sie
einbrechen
und
die
Entsorgung
lahmlegen.
Durch
die
alten
Rohre
fließt
Regen-
und
Schmutzwasser.
Das
neue
System
führt
Regen-
und
Abwasser
getrennt
ab,
damit
bei
heftigen
Niederschlägen
die
Kläranlage
nicht
überläuft.
Die
"
Ich
bin
pleite"
Gudrun
Robakowskl,
Kiosk-
lnhaberln
Umstellung
vom
Misch-
auf
Trennsystem
ist
in
der
Stadt
fast
abgeschlossen.
Die
Meller
Straße
ist
das
letzte
große
Projekt
dieser
Art.
Das
Abwasser
von
10
000
Osnabrückern
wird
über
den
Strang
Meller
Straße
entsorgt.
Künftig
werden
14
000
daran
angeschlossen
sein,
weil
aus
Voxtrup
Wasser
zugeleitet
wird,
um
die
Kanalisation
der
Hannoverschen
Straße
zu
entlasten.
"
Ich
bin
pleite."
Gudrun
Robakowski
blickt
scharf
über
denTresen
und
lässt
die
Worte
etwas
wirken.
"
Also
ehrlich,
wenn
ich
nicht
so
viele
treue
Kunden
hätte,
die
sich
sogar
mit
dem
Rollstuhl
durch
die
Baustelle
durchmogeln..."
-
Ja,
dann
wäre
ihr
Kiosk
wohl
wirklich
pleite.
80
Prozent
weniger
Umsatz
macht
sie,
seit
die
Straße
blockiert
ist.
Ihr
fehlen
auch
die
Fahrkunden,
die
auf
dem
Weg
zur
oder
von
der
Arbeit
kurz
anhalten,
den
Lottoschein
abgeben,
eine
Zeitung
oder
eine
Packung
Zigaretten
kaufen.
"
Früher"
,
sagt
sie,
als
läge
diese
Zeit
Generationen
zurück,
"
früher,
da
konnte
man
nicht
über
die
Straße
gehen,
so
viel
Verkehr
war
hier."
Natürlich
weiß
sie
auch,
dass
Bauarbeiten
manchmal
unumgänglich
sind.
Geärgert
hat
sie
sich
aber,
als
die
Trinkwasserleitung
im
Gehweg
verlegt
wurde.
Der
Weg
sei
sieben
Wochen
offen
gewesen.
"
Der
Laden
war
zu
Fuß
fast
nicht
erreichbar."
Der
Bau
der
Trinkwasserleitung
sei
ein
gutes
Beispiel,
um
zu
erklären,
welche
Abstimmungen
nötig
seien,
sagt
Bauleiter
Udo
Vogelsang.
Erneuert
werden
710
Meter
Leitungen
für
Trinkwasser
und
770
Meter
für
Gas.
Die
neue
Wasserleitung
wurde
unter
dem
Gehweg
verlegt,
damit
sie
später
bei
etwaigen
Schäden
leichter
erreichbar
ist..
Auch
die
Hausanschlüsse
müssen
erneuert
werden.
Darum
müssen
sich
die
Hauseigentümer
kümmern.
Und
wenn
es
dabei
in
einem
Haushalt
klemmt,
wirkt
das
auf
das
Ganze.
Die
neue
Leitung
kann
erst
ans
Netz
gehen,
wenn
alle
Hausanschlüsse
eines
Abschnittes
fertig,
die
Rohre
gespült
und
desinfiziert
sind.
Gasleitungen
müssen
eine
Druckprüfung
überstehen.
Auch
das
kostet
Zeit.
Stromkabel
werden
gern
in
langen
Strängen
verlebt.
um
möglichst
wenig
der
störanfälligen
Verbindungsstücke
zu
haben.
Je
länger
das
Bauloch,
umso
besser
für
die
Sicherheit,
umso
größer
aber
auch
die
Belästigung
für
die
Anwohner.
Ein
Zielkonflikt,
der
Rücksichtnahme
auf
beiden
Seiten
erfordert.
Heute
wird
ein
gut
hundert
Meter
langer
Abschnitt
der
Meiler
Straße
asphaltiert,
damit
die
Häuser
wieder
erreichbar
sind.
Morgens
wurden
die
Geräte
herangeschafft,
abends
werden
sie
wieder
abtransportiert.
"
Das
ist
ein
ziemlicher
Aufwand,
klar"
,
sagt
Udo
Vogelsang.
Sicher
wäre
es
billiger,
ein
langes
Stück
in
einem
Rutsch
zu
asphaltieren.
Aber
darauf
werde
mit
Rücksucht
auf
die
Anwohner
verzichtet.
Gut,
dass
es
nicht
regnet.
Dann
hätten
die
Asphaltierer
nichts
machen
können
wie
ein
paar
Tage
zuvor
an
der
Parkstraße.
Alle
Planung
und
Absprache
ist
nichts
wert,
wenn
das
Wetter
nicht
mitspielt.
Mancher,
der
sich
über
vermeintliche
Tatenlosigkeit
auf
einer
Baustelle
ärgert,
übersieht
das
leicht.
Schluss.
Ende.
Aus.
Hasan
Gülec
weißelt
die
Wände
in
seinem
ehemaligen
Lebensmittelladen.
Er
macht
Schluss.
Die
Baustelle
habe
ihn
um
seine
Existenz
gebracht,
sagt
er.
14
Jahre
verdiente
er
gut
an
diesem
Standort
mit
frischem
Gemüse,
Obst,
Fleisch.
Doch
als
die
Baumaschinen
näher
rückten,
konnte
er
das
Gemüse
nicht
mehr
draußen
ausbreiten.
"
Alles
voll
gestaubt"
,
sagt
er.
"
Ich
hatte
nur
deutsche
Kunden."
Aber
die
sind
ausgeblieben,
wohl
weil
sie
dachten:
Wenn
nichts
draußen
steht,
ist
der
Laden
zu.
Genau
das
ist
eingetreten.
Hasan
Gülec
ist
der
Erste,
der
in
die
Röhre
guckt.
Die
Folgen
Baustellenrabatt
gibt
Silvia
Teske
in
ihrem
Imbiss.
Sie
ist
guten
Mutes,
obwohl
der
Umsatz
um
die
Hälfte
geschrumpft
ist.
80
Prozent
weniger
in
der
Kasse
hat
Gudrun
Robakowski.
Die
Baustelle
schnürt
ihr
die
Lebensader
ab.
Geschlossen:
Hasan
Gülec
hat
wegen
der
Baustelle
seinen
Lebensmittelladen
aufgegeben.
Baustellen-
Marketing
Stadt
und
Stadtwerke
gehen
mit
einem
Baustellen-
Marketing
in
die
Offensive.
Sie
wollen
Betroffene
schneller
und
genauer
über
geplante
Bauarbeiten
informieren.
An
größeren
Baustellen
hängen
Plakate
mit
Angaben,
wer
für
diese
Baustelle
zuständig
ist.
Infos
bietet
auch
das
Internet.
Über
die
Seiten
von
Stadt
oder
Stadtwerken
gelangt
der
Nutzer
auf
eine
Baustellenliste
mit
Karte.
Die
einzelnen
Baustellen
können
angeklickt
werden.
Es
öffnet
sich
ein
Fenster
mit
den
Angaben
über
Zweck
der
Arbeiten.
Dauer
und
etwaige
Verkehrsbehinderungen
oder
Umleitungen.
Informationen
www.osnabrueck.
de/
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www.
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