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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Kredit für den Discounter
Zwischenüberschrift:
Unterschied zwischen Einweg- und Mehrwegpfand verschwimmt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Von Sven Lampe

OSNABRÜCK. Ist die Mehrwegflasche ein Auslaufmodell? Konsumforscher haben festgestellt, dass der Anteil von Mehrwegflaschen für Wasser und alkoholfreie Getränke derzeit nur noch rund 30 Prozent beträgt. Das sind vier Prozent weniger als vor einem Jahr.

Auch Osnabrück liegt bei der Entwicklung voll im Trend. Heinz-Peter Rehmet, Betreiber des trinkgut-Getränkemarktes im Fledder, macht das vor allem an der steigenden Zahl von Einweg-Verpackungen fest, die die Kunden in seinem Laden abgeben. Denn auch für Einwegverpackungen gibt es seit Einführung des neuen Pfandsystems vor gut einem Jahr Geld: 25 Cent pro Flasche. Mit einem wesentlichen Unterschied. Anders als die wiederverwendbare Mehrwegflasche landet die Einweg-Pfandflasche im Schredder.

Schuld an der steigenden Einwegquote seien die Discounter, meint Rehmet, der selbst nur einen kleinen Teil, " höchstens zehn Prozent", seines Umsatzes mit Einweggebinden macht. Dennoch sei er aufgrund seiner Ladengröße dazu verpflichtet, sämtliche Einwegpfandflaschen zurückzunehmen.

Für ihn sei das mit hohen Kosten verbunden, ärgert sich der Unternehmer. Zumal er das Pfand, das er den Kunden auszahle, zunächst vorfinanzieren müsse. Das Geld bekomme er zwar wieder, so Rehmet, oft allerdings erst sehr viel später. Bis heute warte er auf Rückzahlungen aus dem vergangenen Jahr: " Und die Dicounter freuen sich. Ich geben denen sozusagen Kredit."

Seit Einführung des Pfandes auch für Einwegflaschen verschwimmt bei den Verbrauchern offenbar der Unterschied zwischen Mehrweg und Hinweg. Konsumforscher sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die Verbraucher glaubten, mit einer Pfandflasche auf jeden Fall etwas Gutes für die Umwelt zu. Das sei bei Einwegflaschen aber nicht der Fall.

Und was sagen die Verbraucher? " Ich bin ein überzeugter Pfand mensch", meint Rolf Tiemesmann, während er den Kofferraum seines Wagens mit einer beachtlichen Zahl Wasserkisten füllt: " Eigentlich müsste auf jedes Gurkenglas Pfand erhoben werden."

Auch das Pfand für Einwegflaschen sei in Ordnung, so Tiemesmann. Selbst wenn die Flaschen nicht wiederverwendet würden, habe das Pfand doch einen Vorteil: " Es liegt nicht mehr so viel Flaschenmüll an den Straßen."

Auch Karl Holzhausen bekennt sich zur Pfandflasche. Bei der Unterscheidung zwischen Ein- und Mehrweg muss er allerdings passen: " Wo ist da der Unterschied?"

Bilduntertitel:

Säckeweise türmen sich die pfandpflichtigen Einwegflaschen im Lager von Getränkehändler Heinz-Peter Rehmet. Obwohl er selbst kaum Einwegflaschen verkauft, muss er den Verbrauchern die bei den Discountern erworbenen Einwegverpackungen abnehmen. Fotos: Jörn Martens

Pfand auf jedes Gurkenglas wünscht sich der " überzeugte Pfandmensch" Rolf Tiemesmann.
Autor:
Sven Lampe


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