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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Er gibt Pflanzen eine Lobby
Zwischenüberschrift:
Holger Oldekamp engagiert sich seit rund 18 Jahren ehrenamtlich beim NABU
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Von Heike Dierks

OSNABRÜCK. Einige Pflanzen haben keine Lobby, weiß Holger Oldekamp. Damit unscheinbarere, empfindliche Gewächse nicht nach und nach von der Bildfläche verschwinden, engagiert sich der 33-jährige Lehrer seit 18 Jahren ehrenamtlich beim Naturschutzbund (NABU).

Bis 1997 war Oldekamp in seiner Heimat Bad Bentheim tätig, danach in Osnabrück. ,, Ich wollte auch an meinem Studienort etwas für den lokalen Naturschutz tun", erklärt er. Inzwischen ist Holger Oldekamp zweiter Vorsitzender des NABU Osnabrück. Anfangs hat er Libellen gezählt und Bestände ermittelt. Irgendwann ist er auf die Pflanze gekommen und merkte: ,, Ich bin eher der Botaniker." Heute bietet Holger Oldekamp Exkursionen an und betreut ökologisch wertvolle Wiesen und Biotope. Das dafür notwendige Wissen hat sich der Biologie- und Chemielehrer durch sein Studium angeeignet. Aber er leitet nicht nur die Pflege vor Ort. Als " Flächenmanager" betreibt er auch politische Arbeit im Dienste der Natur: Der Biologe stellt den Kontakt zu Behörden her, um etwa Entschädigungsgelder für den pflegerischen Aufwand des NABU einzutreiben.

Das Naturbewusstsein hat ihm sein Vater vermittelt. Auf dem Land groß geworden, zog Holger Oldekamp früh mit seinem Vater ins Moor, um Vögel zu beobachten. Später nahm er gemeinsam mit einem pensionierten Lehrer eine flächendeckende Kartierung der Pflanzen vor. Er wurde Mitglied im Deutschen Bund für Vogelschutz, dem Vorgänger des NABU.

Bis heute ist er zuständig für eine landesweit besonders wertvolle Quellwiese in der Nähe Bad Bentheims. ,, Das ist eine hochinteressante Fläche. Von der kann man sich nicht einfach so trennen", meint Oldekamp. Dort wachsen Pflanzen, die Viehtritt benötigten, um zu überleben. Doch durch zu viele trampelnde Rinder würden sie wiederum zerstört. Also sorgt der Pflanzenfreund dafür, dass der Pächter nur zweimal im Jahr seine Rinder in diesem hochsensiblen Ökosystem weiden lässt.

In Osnabrück entdeckte Holger Oldekamp vor kurzem an der renaturierten Düteaue eine seltene fleischfressende Wasserpflanze: den Wasserschlauch. In solchen Fällen erläutert er den NABU-Mitarbeitern, worauf sie beim Mähen und Zurückschneiden achten sollen, um das Gewächs nicht zu zerstören. Gelegentlich kombiniert der 33-jährige Hobby und Beruf. Mit Schülern des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums hat er vor kurzem in der Gartlage Wagenspuren untersucht. In der darin entstandenen Pfütze saßen Erdkröten. ,, Viele Schüler haben noch nie eine gesehen und sich geekelt", berichtet Oldekamp. Für seine zehnjährige ehrenamtliche Arbeit im NABU Osnabrück wird Holger Oldekamp beim Freiwilligentag geehrt.

Bilduntertitel:
Für die Pflanzenpflege engagiert sich Holger Oldekamp im NABU Osnabrück.
Foto: Gert Westdörp
Autor:
Heike Dierks


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