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1.
Erscheinungsdatum:
17.08.2007
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Die
Neue
Osnabrücker
Zeitung
hat
im
Westerberg
nach
den
Verkehrsverhältnissen
gefragt.
Überschrift:
Wo ist die Lösung für das Nadelöhr?
Zwischenüberschrift:
Die Sommerredaktion an der heimlichen Westumgehung in der Gluckstraße
Artikel:
Originaltext:
von
Frank
Henrichvark
und
Thomas
Wübker
OSNABRÜCK.
Auch
wenn
es
auf
den
ersten
Blick
so
scheint,
als
ob
zum
Thema
Westumgehung
schon
alles
gesagt
wäre,
taucht
dann
doch
noch
ein
neues
Argument
auf:
,,
Die
Feinstaubbelastung
wird
das
Thema
dringlich
machen"
,
sagte
Dr.
Klaus
Busch,
,,
wenn
der
Wall
zu
ist,
muss
die
Stadt
ja
was
tun."
Die
Betroffenen
haben
das
Wort:
,,
Die
Westumgehung
muss
her"
,
war
die
Meinung
vieler
Bürger,
die
gestern
die
Sommerredaktion
der
Neuen
OS
an
der
Glucksstraße
belagerten.
Viele
Anwohner
äußerten
ihren
Unmut,
waren
diskussionsfreudig
und
stimmgewaltig,
da
sie
zum
Teil
gegen
den
Verkehrslärm
in
der
Wohngegend
anschreien
mussten.
Freilich
ist
auch
Sarkasmus
im
Spiel
-
offensichtlich
glaubt
nach
30
Jahren
folgenloser
Debatte
niemand
wirklich
fest
daran,
dass
die
Westumgehung
tatsächlich
gebaut
wird.
In
seinem
Auto
wartete
Gunter
Steins
an
der
Bushaltestelle
Liszthof
bereits
auf
das
Eintreffen
der
Sommerredaktion.
Der
stellvertretende
Vorsitzende
der
Interessen-
gemeinschaft
Gluckstraße
kam
mit
dem
Pkw,
weil
er
in
seinem
Kofferraum
zahlreiche
Aktenordner
mitgebracht
hatte.
Steins
wohnt
seit
1966
am
Westerberg
und
verfolgt
seitdem
die
Entwicklung
vor
Ort.
,,
Eigentlich
gibt
es
keine
Alternative
zur
Umgehungsstraße"
,
sagte
er
und
fügte
an:
Mit
4000
Autos
könnten
wir
leben."
Das
war
die
Zahl
der
Autos,
die
Ende
der
sechziger
Jahre
gemessen
wurde.
Er
verwies
auf
ein
Gutachten
aus
dem
Jahr
2003,
in
dem
der
Bau
einer
Trasse
neben
der
Paracelus-
Klinik
über
das
Brachland
bis
zur
Sedanstraße
favorisiert
wurde.
Schon
seit
Jahren
warten
Gunter
Steins
und
seine
Leidensgenossen
darauf,
dass
die
Politiker
ihr
Versprechen
umsetzen
und
die
Westumgehung
bauen.
Aus
einem
seiner
Aktenordner
zog
er
einen
Artikel
aus
der
Neuen
OZ
vom
28.
September
2002,
in
dem
der
damalige
Verkehrsplaner
Hans-
Jürgen
Apel
einen
Modellversuch
versprach,
in
dem
die
Mozartstraße
zur
Anliegerzone
erklärt
werde,
die
für
alle
restlichen
Autofahrer
tabu
sei.
Geschehen
ist
aber
nichts,
sagte
Gunter
Steins
enttäuscht,
eher
das
Gegenteil:
Die
Mozartstraßfte
wird
vermehrt
als
Verbindungsstraße
zwischen
der
Rheiner
Landstraße
und
der
Pagenstecher
Straße
genutzt,
auch
von
Lkw,
die
gar
nicht
durch
das
Wohngebiet
fahren
dürfen.
Auch
Doris
Bubinger
wartet
darauf,
dass
etwas
passiert.
Sie
ist
vor
15
Jahren
in
das
Wohngebiet
am
Westerberg
gezogen.
,,
So
kann
ich
Osnabrück
nicht
liebgewinnen"
,
meinte
sie.
Denn
hätte
sie
damals
die
Entwicklung
geahnt,
so
wäre
sie
womöglich
nie
an
die
Max-
Reger-
Straße
gezogen.
Viele
Anwohner
sehen
den
Rat
in
der
Pflicht.
,,
Wir
fühlen
uns
von
der
Stadt
geleimt"
,
waren
sie
sich
einig.
,,
Man
wird
ständig
vertröstet"
,
fügte
Klaus-
Peter
Müller
an.
Die
Anwohner
forderten,
dass
mehr
Schilder
aufgestellt
werden
sollten,
um
den
Autofahrern
deutlich
zu
signalisieren,
dass
sie
in
einer
Tempo-
30-
Zone
fahren.
Auch
Fuftgangerüberwege
werden
vermisst:
,,
Die
Alten
aus
dem
Küpper-
Menke-
Stift
kommen
doch
kaum
über
die
Straße."
Manche
forderten
deshalb
,,
mehr
Polizeipräsenz"
,
da
die
meisten
Autofahrer
rücksichtlos
fahren.
,,
Die
Einzigen,
die
vorsichtig
fahren,
sind
die
Engländer"
,
erzählt
Renate
Hügelmeyer.
Die
6'
8-
jährige
Irmgard
Kuhlmann
berichtete,
dass
sie
schon
mal
von
einem
Raser
angefahren
wurde,
als
sie
mit
dem
Fahrrad
unterwegs
war.
Sie
brauchte
übrigens
nur
mit
ihrem
74-
jährigen
Mann
Kurt
über
die
Gluckstraße
zu
gehen,
um
zur
Sommerredaktion
zu
gelangen.
Das
Ehepaar
hat
trotz
des
Lärms
seinen
Humor
nicht
verloren.
Auch
nicht,
als
die
Eheleute
über
die
Straße
wieder
nach
Hause
gehen
wollten
und
sehr
lange
warten
mussten,
bis
die
Straße
frei
war.
Sie
zuckten
die
Achseln
und
lachten.
Obwohl
viele
Anwohner
nicht
mehr
an
den
Bau
einer
Westumgehung
glauben,
will
Gunter
Steins
seinen
Kampf
weiter
führen.
Der
70-
Jährige
will
weiterhin
die
Ratsmitglieder
mit
Anfragen
behelligen,
die
Diskussionen
um
das
Thema
dokumentieren
und
Autos
fotografieren,
die
widerrechtlich
oder
zu
schnell
durch
die
Gluckstraße
fahren:
,,
Ich
gebe
nicht
auf.
In
meinem
Schrank
ist
noch
genug
Platz.."
Er
ist
optimistisch
und
glaubt
daran,
dass
die
Stadt
noch
eine
Lösung
aus
dem
Hut
zaubern
wird.
Sein
Mitstreiter
Klaus
Busch
bemüht
sich
derweil
um
versöhnliche
Töne
aus
der
Interessengemeinschaft
Gluckstraße.
Autofahrer
seien
ja
nicht
per
se
Unmenschen,
sagt
er,
sie
suchten
eben
immer
nur
nach
der
kürzesten
oder
schnellsten
Verbindung
von
A
nach
B
-
auch
wenn
die
dann
durch
ein
Wohngebiet
führe.
Und
deshalb
sei
es
Aufgabe
der
Stadt,
die
Rahmenbedingungen
zu
definieren
und
dann
auch
durchzusetzen.
In
der
Praxis
führt
die
subjektiv
empfundene
Überlastung
der
Anwohner
aber
schon
mal
zu
stillen
Protestaktionen.
Sein
Auto
bewusst
auf
der
ja
offiziell
,,
verkehrsberuhigten"
Tempo-
30-
Straße
zu
parken
zum
Beispiel,
um
so
die
"
Raser"
zu
bremsen.
Resultat
einer
solchen
Aktion:
Anderntags
finden
die
Autobesitzer
dann
Zettel
unter
der
Windschutzscheibe
mit
der
unverhohlenen
Mahnung
,,
Dieses
Auto
ist
verkehrsgefährdend
abgestellt"
und
der
Aufforderung,
künftig
anderswo
zu
parken.
Ein
Verlangen,
das
zwar
objektiv
der
Grundlage
entbehrt,
aber
auch
den
gereizten
Ton
in
beiden
Lagern
unterstreicht.
Der
Eindruck
nach
zwei
Stunden
Sommerredaktion
unterm
Regenschirm:
Die
Situation
rings
um
das
Projekt
Westumgehung
scheint
ziemlich
verfahren
zu
sein.
Es
mussten
eben
Alternative!
!
her,
sagt
Anwohner
Heinz-
Gunter
Brinkmann.
Vielleicht
konnte
nach
40
Jahren
Planung
und
25
Jahren
fruchtloser
Debatte
-
in
deren
Verlauf
sich
die
Baugebiete
immer
weiter
an
die
ursprüngliche
Trasse
herangeschoben
haben
-
die
Suche
nach
einem
Ausweg
helfen:
von
Hellern
nach
Eversburg
etwa,
am
Flugplatz
Atterheide
vorbei
und
über
den
Autobahnzubringer
Leyer
Straße.
,,
Wir
sind
gespannt,
was
aus
der
Kaserne
in
Eversburg
wird"
,
hieß
es
dazu.
Bilduntertitel:
20
000
Fahrzeuge
pro
Tag
-
eindeutig
zu
viel,
so
die
stete
Klage
zwischen
Rheiner
Landstraße
und
Natruper
Straße.
Sommerredaktion
unterm
Regenschirm:
Über
die
Verkehrsbelastung
an
der
Westumgehung
wurde
gestern
an
der
Gluckstraße
heftig
geklagt.
Fotos:
Gert
Westdörp
Autor:
Frank Henrichvark, Thomas Wübker