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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
"Sehenswerte Lokalität für jedermann"
Zwischenüberschrift:
Kaufhäuser am Nikolaiort
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
OSNABRÜCK. Der Nikolaiort ist nach einer Kapelle benannt, die hier bis zum Jahr 1800 gestanden hat. Sie wurde abgerissen, um zwischen Domhof und Großer Straße Platz für den Kutschenverkehr zu schaffen. Seither ist der Nikolaiort ein attraktiver Standort für Geschäfte.

Bis 1899 stand das Kaufhaus Trepper an der westlichen Seite des Platzes zwischen Kamp und Krahnstraße. Kurz vor dem Abriss fotografierte Rudolf Lichtenberg das Fachwerkhaus, in dem Porzellan, Galanterie- und Spielwaren verkauft worden waren.

Trotz einiger Kaufhäuser, die sich bereits zum Zeitpunkt der historischen Fotografie am Nikolaiort angesiedelt hatten, wirkt der Ort dörflich. Hier hatte einst der Ferkelmarkt stattgefunden, auf dem Landwirte aus der Umgebung ihre Tiere verkauft hatten.

Nachdem das Kaufhaus Trepper abgerissen worden war, entstand an dieser Stelle ein großzügiger Neubau im wilhelminischen Baustil mit Ecktürmchen und großen Schaufenstern. Dieses Geschäftshaus wurde Ende März 1906 vom Manufaktur-warengeschäft Hettlage und Lampe bezogen.

Über drei Etagen wurde in dem Haus Herren- und Knabenkleidung angeboten. " Die Besichtigung unserer neu geschaffenen sehenswerten Lokalitäten ist jedermann gerne gestattet und machen wir auf die wunderbare Eröffnungs-Dekoration aufmerksam!", warben die Eigentümer damals für ihr neues Geschäft.

Das Gebaude selbst änderte in den folgenden Jahren sein Gesicht. Nach einem Umbau in den 1920er Jahren und dem Wiederaufbau 1946 folgten ab den 1950er Jahren Erweiterungs- und Neubauten. 1991 schließlich wurde das Haus erneut grundlegend umgebaut. Dabei erhielt das Kaufhaus die Fassade, wie sie nahezu unverändert auf der aktuellen Aufnahme zu sehen ist.

Am 22. November 1994 schloss das Traditionshaus um 17 Uhr zum letzten Mal seine Pforten: Der Textileinzelhändler " Gebr. Hettlage GmbH und Co." hatte Konkurs angemeldet.

Doch auch heute noch wird an dieser Stelle Kleidung verkauft. Am 17. Dezember 1994 verkündete die Neue Osnabrücker Zeitung: ,, Peek & Cloppenburg zieht am Nikolaiort ein." Am 30. August 1995 öffnete die Hamburger Textilkette die Filiale. Nicht nur die Kaufhäuser, auch das Leben auf dem Nikolaiort änderte sich im Lauf der Zeit. Ab 1906 fuhr die Straßenbahn über den Platz, und nach den Pferdefuhrwerken beanspruchten Autos den Nikolaiort als Verkehrsraum. Fußgänger mussten deshalb auf Bürgersteige ausweichen, bis der Nikolaiort 1984 als Fußgängerzone umgestaltet wurde. Heute können sie unter grünen Bäumen in Kneipen und Cafés verweilen.
Autor:
Marie-Luise Braun


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